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118 - Der Unersättliche

118 - Der Unersättliche

Titel: 118 - Der Unersättliche
Autoren: Dämonenkiller
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stirnrunzelnd. Er blickte hinter sich und sah, daß die schäumende Flüssigkeit beängstigend schnell stieg. Nicht mehr lange, und dann würde auch diese Röhre überschwemmt werden. Er wandte sich zu Coco.
    „Folge mir!"
    Ohne eine Antwort abzuwarten, warf sich Dorian mit den Füßen voran in die steil nach unten führende Röhre. Sekunden später war er Cocos Blicken entschwunden.
    Sie überlegte nicht lange und tat es dem Dämonenkiller gleich. Während sie über den glatten Boden in die Tiefe glitt, hörte sie wieder das ferne Donnergrollen. Selbst die Wände der Röhre erzitterten, und zwar so heftig, daß Coco von einer Seite zur anderen geworfen wurde.
    Sie war von diesen Erschütterungen noch benommen, als sie hinter sich ein Rauschen vernahm. Als sie sich umdrehte, sah sie eine sich rasch nähernde Sturzflut.
    Mein Gott, ich ertrinke! dachte sie. Die mit gewaltigem Druck heranschießende Flüssigkeit würde sie einfach fortschwemmen.
    Da sah sie, daß die Röhre einen Bogen machte, dahinter waagrecht verlief und sich dann dutzendfach verzweigte. Davor befand sich jedoch eine Art Ventil, durch das sich Dorian gerade zwängte. Coco überlegte noch, wie sie ihre Fahrt verlangsamen konnte, als sie spürte, daß die Wandung der Röhre rauher wurde. Das bremste ihre Geschwindigkeit ab.
    Dorians Kopf ragte noch durch das Ventil in die Röhre. Als er die Sturzflut hinter Coco sah, zeigte sich auf seinem Gesicht ein Ausdruck des Entsetzens. Er rief ihr etwas zu, doch in dem ohrenbetäubenden Rauschen konnte sie kein Wort verstehen.
    Sie erreichte das Ventil, das unter ihrer Berührung zuckte. Dorian packte sie an der Hand und zog sie gewaltsam heraus. Hinter ihr schloß sich das Ventil mit einem schnappenden Geräusch. Im nächsten Moment hörte sie das Geräusch der vorbeidonnernden Fluten.
    „Das ist gerade noch gut gegangen", sagte Coco.
    Erst jetzt erkannte sie, daß sie mit Dorian auf einer steilen, fast senkrechten Wand stand, aus der fleischige Zäpfchen ragten. Als sich die Zäpfchen unter ihren Füßen mit einem Schnalzen in die zuckende blaugeäderte Wand zurückzogen, hätte sie beinahe den Halt verloren - und das hätte einen Sturz in die Tiefe bedeutet.
    Doch Dorian fing sie gerade noch auf.
    „Sieh dir das an!" sagte Dorian fasziniert.
    Coco wußte nicht sofort, was er meinte. Vor ihren Augen tat sich eine wahre Wunderwelt auf. Ekelerregend, schrecklich - und zugleich faszinierend schön.
    Und zum erstenmal auf ihrer zweiten Reise nach Malkuth sah sie wieder Menschen. Sie wurden von Seferen bewacht.

    Dorian versuchte, die auf ihn einstürmenden Eindrücke zu verarbeiten. Zugleich war er darum bemüht, den Halt nicht zu verlieren. Er hing mit Coco in der fast senkrechten Fleischwand mit den tragfähigen, jedoch ständig zurückzuckenden Zäpfchen.
    Vor ihnen, eingebettet in einen durchsichtigen Kokon und von einer sprudelnden Flüssigkeit umgeben, hing ein riesiges eiförmiges Gebilde in einem Netzwerk von zuckendem Fleisch. Nervenfasern, starkfaserigem Gewebe und weitverzweigten Röhren.
    Dieses Riesenei hatte einen Durchmesser von gut hundert Metern. Doch in dieser äußeren Hülle befand sich ein zweites Gebilde, das von der sprudelnden Flüssigkeit umspült wurde. Es war nur halb so groß und veränderte ständig seine Form.
    Bei näherem Hinsehen erkannte Dorian, daß es sich um eine weitere Schutzhülle handelte in dem das eigentliche Organ - oder was immer es war - eingebettet war. Es war durch verschiedenartige organische Leiter mit der eiförmigen Schutzhülle verbunden und wurde von ihnen versorgt.
    Dorian hatte den Eindruck, daß hier ein reger Stoffwechsel stattfinde, und er dachte, daß es sich um ein besonders wichtiges Organ von Kether handeln mußte. Vielleicht sogar um sein Herz!
    Denn Janusköpfe eilten geschäftig hin und her, kletterten und schwebten durch das stützende Netzwerk, stellten Untersuchungen an, machten an jener und dieser Stelle beschwörende Gesten und sprachen beschwörende Worte, die sich in vielfachem Echo brachen und noch lange nachhallten.
    An allen Öffnungen, die in diese Sektion mündeten, standen Seferen. Sie glichen Wachtposten. Coco packte Dorian an der Schulter.
    „Da!"
    Der Dämonenkiller folgte ihrem Blick. Aus einer der Zuleitungen zu dem in den Kokon gehüllten Riesenei sprudelte rötlicher Schaum und vermischte sich mit der sprudelnden Flüssigkeit, in die das Organ gebettet war. Dorian wußte nicht, was Coco meinte.
    „In dieser Röhre haben wir
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