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118 - Der Unersättliche

118 - Der Unersättliche

Titel: 118 - Der Unersättliche
Autoren: Dämonenkiller
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vorüberziehenden Landschaften nannte, verschwanden.
    Dorian erreichte den pulsierenden Tunnel, der in den Farben des Regenbogens strahlte. Er versuchte nicht, den Tunnel zu durchschreiten, denn aus Erfahrung wußte er, daß er nicht vom Fleck kommen würde. Vielmehr ließ er die in verschiedenen Farben leuchtenden Tunnelwände an sich vorbeiziehen.
    New York lag hinter ihm. Wie weit war es entfernt? Dorian konnte es nicht sagen. Er wagte nicht einmal Spekulationen, weil er keine Ahnung hatte, ob die Januswelt auf einem anderen Planeten oder in einem anderen Universum lag. Er hatte auch keine Ahnung, wieviel Zeit inzwischen vergangen war.
    Er mußte sich auf den Kampf gegen die Janusköpfe konzentrieren, die sich auf die Invasion der Erde vorbereiteten.
    Zusammen mit Coco und Tim Morton hatten sie die „Spiegel des Verderbens" des Januskopfes Jaso entschärft. Jaso selbst war nicht mehr. Aber seine Arbeit würde Früchte tragen.
    Die Janusköpfe wußten nun, daß der menschliche Geist im Unterbewußtsein Ungeheuer schuf, und auf ihre Welt projizierte. wo sie Wirklichkeit wurden. Auf Malkuth, der Januswelt, wurden die Produkte des menschlichen Geistes zur psychischen Realität.
    Das stimmte mit Olivaros Aussage überein, daß es zwischen der Erde und der Januswelt eine magische Verbindung gab.
    Olivaro!
    Er war der Grund, warum Dorian zusammen mit Coco nach Malkuth zurückkehrte. Sie wollten den hilflosen Januskopf aus der Gewalt seiner Artgenossen retten, denn er war der einzige, der dem Dämonenkiller die Zusammenhänge erklären konnte.
    Olivaro, der durch die Wirkung des Ys-Spiegels zu einem lallenden Idioten geworden war. Dorian war es ihm schuldig, daß er den Versuch einer Rettung unternahm. Immerhin hatte Olivaro in letzter Zeit die Tendenz gezeigt, dem Bösen abzuschwören. Vielleicht war er noch nicht verloren und konnte für den Kampf gegen die Schwarze Familie gewonnen werden.
    Dorian trug es Olivaro nicht nach, daß er ihn in einem seiner früheren Leben zu seinem grausamen Sklaven gemacht hatte: zu dem teuflischen Samurai Tomotada.
    Der Dämonenkiller schloß unwillkürlich die Augen vor der blendenden Grelle, die plötzlich von überallher auf ihn einstürmte. Als er sie wieder öffnete, fand er sich in der Januswelt.
    Für weitere Überlegungen blieb ihm keine Zeit, denn er wurde sofort mit den tödlichen Gefahren konfrontiert, die auf Malkuth zum Alltag gehörten.
    Und Dorian stand diesen Schrecken der Januswelt fast hilflos gegen über, denn er hatte schon bei seinem ersten Durchgang all sein magisches Gerät eingebüßt. Er besaß nur noch den Ys-Spiegel.
    Und in New York hatte er gerade noch Zeit gefunden, sich neu einzukleiden.
    „Coco!" rief er erleichtert.
    Wenigstens war er diesmal nicht von seiner Gefährtin getrennt.

    „Achtung!" rief Coco.
    Sie war wenige Atemzüge vor Dorian auf Malkuth herausgekommen. Besser gesagt, „in Malkuth" - denn wie beim erstenmal fand sie sich innerhalb eines Gebildes, das zu leben schien.
    Vor ihr zog sich ein gewundener Korridor dahin, dessen Wände aus Knorpeln zu bestehen schien. Sie waren mit einer schleimigen Masse überzogen. Seltsame Leuchtkörper - Geschwüren nicht unähnlich - waren unregelmäßig über den Korridor verteilt und spendeten ein schattenloses Licht. Sie strahlten in verschiedenen Farben und pulsierten.
    Dorian tauchte auf. Da löste sich einer dieser Leuchtkörper und fiel zu Boden. Er verlor seine Leuchtkraft - aber dafür kam Leben in ihn. Das fladenförmige Ding bewegte sich mit schneckenartigen Bewegungen auf sie zu und erzeugte dabei eine brodelnde Flüssigkeit. Säure? fragte sich Coco.
    Vor diesem Ding warnte Coco den Dämonenkiller.
    Dorian erfaßte die Lage sofort. Er brachte sich mit einem Satz aus dem Bereich des giftsprühenden Körpers und erreichte Coco.
    Gemeinsam rannten sie in die entgegengesetzte Richtung. Die breiige Flüssigkeit, die sich an der tiefsten Stelle des Bodens sammelte, spritzte bei jedem ihrer Schritte mit einem satten Geräusch hoch.
    Der Korridor verbreiterte sich. Die Geschwüre an den Wänden wurden seltener, und ihr spärliches Licht konnte das Gewölbe nicht mehr ausleuchten.
    Die Streben, die das Gewölbe stützten, muteten wie Rippen an. Dazwischen zog sich ein Netz von Strängen, das von einer transparenten Haut überzogen war. Darüber flossen in Schlieren unbekannte Säfte, die gelegentlich aufleuchteten und Lichteffekte hervorriefen.
    „Ich glaube, hier droht uns keine unmittelbare
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