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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre
Autoren: Unbekannt
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hoffte er doch, daß er Clanskopf und Befehlshaber über diese Anlage werden würde."
    Gryden-Holmes blickte ihn erstaunt an.
    „Turmier-Böhl hat Palk-Palm erlaubt, hierher zu kommen?" fragte er.
    „Allerdings." Palo-Tryk lachte verkrampft. „Ich glaube, Turmier-Böhl hätte ihn als seinen Nachfolger vorgeschlagen, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Ein Schwächling als Ersatz für einen Schwächling."
    „Du warst sein Schützling."
    Palo-Tryk hob seine Arme und spreizte die Federn ab.
    „Was hätte ich tun sollen?" fragte er. „Ich wollte nach oben. Ich war es satt, an der Peripherie unter den Armen zu leben."
    Gryden-Holmes fuhr sich mit der Hand über den Schnabel.
    „Armut schafft Aggressivität", erklärte er. „Das war bei mir so und bei dir auch. Ich werde den Armen helfen. Ich werde ihre Lebensumstände verbessern und ihnen ein leichteres Leben ermöglichen."
    „Ihnen vor allem Bildung vermitteln", ergänzte Palo-Tryk.
    „Wo denkst du hin?" rief Gryden-Holmes. „Wir wollen nicht übertreiben. Ich will nur den sozialen Zündstoff beseitigen, nicht aber dafür sorgen, daß diese Leute klüger werden und eines Tages gegen mich revoltieren. Nein, mit der Bildung wollen wir uns lieber zurückhalten. Ungebildete lassen sich leichter regieren. Man braucht nur für einen vollen Magen zu sorgen."
    Palo-Tryk blickte ihn bewundernd an.
    „Du hast dir alles genau überlegt, Gryden-Holmes."
    „Ich habe nicht vor, in naher Zukunft schon wieder abzutreten."
    Über die Stege rückten Tausende von Leibwächtern und Bunkernasen heran, semirobotische Wesen der unterschiedlichsten Form, die für den Kampf gegen die BASIS und die anderen Raumschiffe der Galaktischen Flotte gerüstet waren.
    „Wie, glaubst du, wird die Schlacht ausgehen?" fragte er den jungen Mann an seiner Seite. Die gleiche Frage hatte er Iralasong auch schon gestellt.
    „Wir werden gewinnen", erwiderte Palo-Tryk. „Daran besteht nicht der geringste Zweifel."
    Gryden-Holmes lachte selbstbewußt.
    „Natürlich gewinnen wir", rief er, ging einige Schritte auf den Steg hinaus und winkte Palo-Tryk zu, ihm zu folgen.
    „Komm", sagte er. „Wir lassen uns ebenfalls durch den Transmitter schicken. Ich will mir die Schlacht aus nächster Nähe ansehen. So etwas passiert nicht alle Tage."
    „Aus nächster Nähe?" Palo-Tryk blieb der Schnabel offen. Erregt wischte er sich die Hautfalten darüber zur Seite, und seine Augen quollen weit hervor. „Das hat noch nie ein Clanskopf getan. In der Schule habe ich gelernt, daß so etwas noch nie vorgekommen ist."
    „Dann machen wir den Anfang. Komm."
    Palo-Tryk eilte hinter Gryden-Holmes her, und ihm wurde nicht einmal bewußt, daß er immer mehr in seinen Bann geriet. Zu Anfang hatte er ihn wegen seiner Intrige gehaßt, jetzt aber war er froh, daß nicht Palk-Palm Clanskopf geworden war, sondern er. Gryden-Holmes war offenbar bereit, vieles über Bord zu werfen, was bisher als selbstverständlich galt.
    Eine neue Zeit ist angebrochen, dachte der junge Mann. Und ich stehe in vorderster Linie. Besser hätte ich es kaum treffen können.
    Vier Leibwächter arbeiteten zusammen mit zwei Bunkernasen am Transmitter. Es waren säulenförmige Wesen mit langen Metallarmen, bizarren Antennen und klobigen Waffen, die sie teils in organischen, teils in mechanischen Händen hielten.
    „Wohin werden die Kämpfer geschickt?" fragte Palo-Tryk, als er Gryden-Holmes erreicht hatte. „Direkt in die Kampfzone?"
    „Genau dorthin", bestätigte der Clanskopf.
    „Aber sie tragen nur leichte Schutzanzüge und Handfeuerwaffen. Damit können sie doch nicht im Weltraum operieren."
    „Das brauchen sie auch nicht, mein Freund." Gryden-Holmes sah die Begeisterung seines Begleiters, und er wußte sie geschickt für sich zu nutzen. „Die Bunkernasen werden direkt in die Energieblasen versetzt, die von den Computern herausgebildet werden, sobald sich die Formenergie manifestiert hat. Die Blasen und die flugfähigen Kampfgeräte bestehen selbst auch aus Formenergie."
    Gryden-Holmes winkte eine der Bunkernasen zu sich heran, es war ein bizarres Gebilde, aus dem zahlreiche Metallzacken aufstiegen, die direkt aus dem Fleisch des Wesens kamen. Faustgroße Augen blickten den Clanskopf starr an, als dieser den Befehl erteilte, den Transmitter für ihn und seinen Begleiter einzurichten.
    „Wir werden mitten in einem Gebilde materialisieren, das an einem Formenergiebalken hängt. Die Blase wird aufplatzen, so daß wir mit dem winzigen
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