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1175 - Der Zombie-Doc

1175 - Der Zombie-Doc

Titel: 1175 - Der Zombie-Doc
Autoren: Jason Dark
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ob ich ihm glauben sollte oder nicht.
    Ich nahm an, dass die Wächter in Conroys Bereich mit den Typen identisch waren, die auch in die Wohnung eingedrungen waren und die Gaskapseln geworfen hatten. Ich war gespannt, wie sie sich verhalten würden, wenn ich plötzlich vor ihnen stand.
    Suko hatte sich strategisch günstig zurückgezogen. Er stand hinter einer nicht ganz geschlossenen Tür. Von diesem Platz aus konnte er die kleine Eingangshalle überblicken, wie er mir versichert hatte. Die Räume und Flure hinter der Tür interessierten uns nicht. Für uns war es wichtig, in den Keller zu gelangen.
    Freeman saß auf seinem Stuhl und schwitzte. Von Sekunde zu Sekunde nahm der Druck bei ihm zu.
    Immer öfter wischte er mit seinem Taschentuch über die Stirn. Er konnte mich auch nicht anschauen. Sein Blick glitt zu den Seiten hin oder war nach unten gerichtet.
    »Sie werden sich zusammenreißen, Freeman!«, sagte ich. »Machen Sie keine Fehler. Es ist auch in Ihrem Interesse.«
    »Ja, ich versuche es.«
    »Okay.«
    Wir wussten auch, wo die Männer den Bereich hier unten betreten würden. Der Fahrstuhl würde sie in die Höhe bringen. Es war einer, der nur dem Chef und seinen engsten Mitarbeitern zustand. Die Tür lag in eine Nische eingebettet, nicht weit von einer Bogentreppe entfernt, über die man in die erste Etage gelangen konnte. Freeman hatte uns erzählt, dass dort Büros untergebracht worden waren.
    Draußen hatte sich die Helligkeit des Sommertags zurückgezogen. Die Schwüle war geblieben. Wir spürten sie sogar in der Halle. Ich war davon überzeugt, dass es in den nächsten Stunden noch donnern und London unter einem Regenschleier versinken würde.
    Ich wollte Freeman ablenken und fragte: »Haben Sie nie mit dem Gedanken gespielt, herauszufinden, was hier unten abläuft? Was da geforscht wird?«
    »Nein.«
    »Sie sind nur der Nachtportier.«
    Er nickte.
    »Kennen Sie Ihren Chef?«
    »Klar.«
    »Und? Wie finden Sie ihn?«
    Freeman hob die Schultern. Zu einer weiteren Äußerung ließ er sich nicht hinreißen. Er war jemand, der auf Nummer Sicher ging und nichts verkehrt machen wollte.
    Und dann waren sie da. Ich hatte mich darauf eingestellt. Trotzdem fühlte ich mich ein wenig überrascht, als sich die Tür des Aufzugs öffnete und die beiden erschienen. Ihre Ankunft war sehr leise gewesen, das allerdings änderte sich, als sie die ersten Schritte gingen. Die Schuhe hinterließen harte Echos auf dem Steinboden.
    »Ganz ruhig!«, zischte ich Freeman noch einmal zu und drehte mich dann zur Seite.
    Das Licht war nicht besonders hell, und beim Eindringen in Carols Wohnung hatten die Männer Gasmasken getragen. Dennoch war ich davon überzeugt, genau die zu sehen, die uns überfallen hatten. Die dunkle Kleidung, die Bewegungen, das Gehabe, und sie waren zudem bewaffnet. Sehr offen trugen sie ihre Pistolen.
    Nebeneinander kamen sie auf mich zu. Sie schauten auch nicht nach links und rechts. Für sie war ich der einzige Fremde, der sich hier unten aufhielt.
    Freeman spielte gut mit. Er erhob sich von seinem Platz und hob die Schultern. »Es tut mir leid«, berichtete er, »aber ich habe es nicht verhindern können. Der Mann ließ sich nicht abwimmeln. Er wollte unbedingt zum Professor.«
    Die beiden hatten alles gehört und waren stehen geblieben. Sie gaben sich lässig. Den Gesichtern nach hätten sie fast Zwillinge sein können. Beide waren recht nichtssagend, aber das hatte nichts zu bedeuten. So etwas konnte man auch antrainieren. Sie gaben allerdings nicht zu erkennen, ob sie mich erkannt hatten. Zumindest hielten sie sich zurück und benahmen sich profihaft.
    Einer übernahm das Wort. Er war um eine Idee kleiner als sein Kollege. »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    Ich spielte den Nervösen und rieb dabei meine Hände. »Ähm - ich muss den Professor sprechen. Es ist sehr wichtig. Für ihn und auch für mich.«
    »Für Sie vielleicht. Nicht für den Professor. Er will mit Typen wie Ihnen nichts zu tun haben.«
    »Aber ich muss mit ihm reden! Es geht um eine Entwicklung, die ich gemacht habe. Deshalb muss ich mit ihm reden. Verstehen Sie das denn nicht?«
    »Nein, und der Professor versteht es auch nicht. Das sollte Ihnen klar sein!«
    Ich gab nicht auf und spielte weiterhin den Bettelnden. »Aber es dauert wirklich nicht lange. Das kann ich ihm in ein paar Minuten dargelegt haben.«
    »Hauen Sie ab!«
    »Bitte, ich…«
    Die beiden tauschten einen kurzen Blick. Ich wusste, was folgen würde. Es war ein
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