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1175 - Der Zombie-Doc

1175 - Der Zombie-Doc

Titel: 1175 - Der Zombie-Doc
Autoren: Jason Dark
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Conroy nickte. »Genau das ist der Punkt. Sie hatten eine zu starke Verbindung. Allein dadurch bedingt, dass ich Carol manipuliert habe. Ich konnte allerdings nicht damit rechnen, dass sie ihre Angst weiterleiten und in Bilder umsetzen würde. Es muss ein Nebenprodukt meiner eigenen Manipulation gewesen sein. Die Welt ist nicht perfekt, auch meine nicht. Ich bin nur dabei, sie ein wenig perfekter zu machen, und das ist mir zum Teil schon gelungen.«
    »Durch die Morde?« hauchte Luke.
    »Nein, wo denken Sie hin. Oder auch ja, wenn man es als Testobjekt sieht.« Conroy betrachtete nach diesem Satz seine Fingernägel und lächelte versonnen. »Die wahren Dinge, mit denen ich mich beschäftige, liegen ganz woanders.«
    »Was ist es denn?«
    »Bio Tech…«
    »Ja, ich habe davon gehört. Das ist ein weites Gebiet.«
    »Ich bin kein Botaniker, sondern beschäftige mich mit den Menschen. Ich versuche, ihnen das zu geben, was sie schon immer wollten. Können Sie sich vorstellen, was es ist?«
    Das schaffte Luke sicherlich, aber er war nicht in der Lage, eine klare Antwort zu geben. Da kam einfach zu viel zusammen, und seine Gedanken rotierten im Kopf. Ihn schwindelte.
    »Keine Vorstellung, junger Mann?«, fragte der Professor mit spöttischer Stimme.
    »Nein, nicht direkt, wenn ich ehrlich bin.«
    Mit dem gestreckten Daumen deutete er über die Schulter. »Dahinten steht ein Käfig. Dort sind sie. Darin befinden sich meine Probanden. Ich liebe sie, denn sie sind meine Geschöpfe.«
    »Menschen?«, flüsterte Luke.
    »Auch das. Oder irgendwie«, bekam er zur Antwort. »Sie sehen grau aus, wie Leichen, nicht wahr?«
    »Ja, das… das… stimmt.«
    »Sehr gut. Es sind auch Leichen!«, rief Conroy und setzte ein schallendes Lachen hinterher.
    Es war so laut, dass Luke Donovan zusammenzuckte. In seinem Innern baute sich plötzlich ein Widerstand auf. Was er da hinter den Gitterstäben sah, war so grausam und unwahrscheinlich, dass es ihm den Atem verschlug. Und trotzdem stand er hier nicht in einem Film, sondern war mit der Realität konfrontiert worden. Dieser Professor hatte etwas in die Tat umgesetzt, das die Menschen schon immer abgestoßen und zugleich fasziniert hatte. Hier waren Albträume zur Wirklichkeit geworden, und Luke fehlten die Worte.
    »Erschrecken Leichen Sie?«
    »Nicht wirklich. Sie sind ja tot.«
    »Ja, ausgezeichnet, mein Lieber. Sie sind tot. Allerdings nur im Normalfall und solange ich es will. Aber ich habe die Möglichkeit geschaffen, sie wieder zum Leben zu erwecken. Ich habe die Leichen besorgen lassen und sie ein wenig gerichtet. Ich habe Haut genommen und sie zu dem gemacht, was sie jetzt sind. Ich habe sie eingekleidet, und ich habe mich mit ihren toten Körpern beschäftigt. Ich konnte sie wieder zu einem gewissen Leben erwecken.«
    »Wie dieser - äh - Frankenstein?«
    »So ähnlich. Wenn man sie als Zombies ansieht, soll man das tun, aber es sind keine Zombies, die man aus den Filmen und Romanen kennt. Hier fehlt jeglicher Voodoo-Zauber. Ich habe mich mehr auf die Technik konzentriert und mich darauf verlassen. Und ich muss Ihnen sagen, dass sie mich nicht im Stich gelassen haben. Weder die Technik, noch die Leichen.«
    »Was haben Sie denn getan?«
    »Ich konnte sie verändern. Durch eingebaute Sender und Empfänger bin ich in der Lage, ihr Handeln zu bestimmen. Es ist keine genaue Erklärung, aber sie sollte reichen. Als Biologe muss man sich auch in der Computertechnik auskennen. Es ist mir gelungen, die Toten wieder zu einem bestimmten Leben zu erwecken. Natürlich können sie nicht denken, nicht selbst handeln. Sie sind auf mich angewiesen, und sie tun alles, einfach alles für mich.«
    Die letzten Worte hatte er voller Inbrunst herausgestoßen. Wie jemand, der seinen Triumph keinesfalls für sich behalten wollte. Er griff in die rechte Kitteltasche und holte ein schmales Gerät hervor, das kaum größer als zwei nebeneinander gelegte Streichholzschachteln und ebenso flach war. Auf der Oberfläche malten sich kleine Kontaktstellen ab. Helle Kreise, Sensoren, die Signale verschickten.
    »Mehr brauche ich nicht!«, erklärte der Professor. »Und natürlich das, was ich in die Köpfe eingepflanzt habe. Ansonsten ist fast alles perfekt.«
    Luke Donovan holte tief Luft. Er schüttelte den Kopf. Es war nicht zu begreifen, was er da erfahren hatte.
    »Sie tun alles, was ich will!«, unterstrich der Professor noch einmal. »die beiden Frauen waren der Anfang. Aber es muss weitergehen, und so werden
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