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1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls
Autoren: Unbekannt
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Wichtigkeit und sollte durch ihn beschützt werden.
    Seine Aufmerksamkeit wurde in eine andere Richtung gelenkt, als ein greller Blitz im Westen für Sekundenbruchteile das Licht der über ihm stehenden Kunstsonne verblassen ließ.
    Seine Augen justierten sich automatisch, und er sah die zwölf Zwerge so deutlich, als stünden sie in unmittelbarer Nähe.
    Sie standen im Kreis und hielten sich bei den Händen, während eine zweite Explosion die Generatorenanlage zerstörte, eine von vielen, die zur Erzeugung magnetischer Gravitationsfelder dienten.
    Unwillkürlich blickte Ralf Märten nach oben und stellte beruhigt fest, daß die Kunstsonne unverändert am alten Fleck stand und ihre Leuchtkraft gleich blieb. Noch war sie nicht gefährdet.
    Ihm war klar, was passierte. Die unheimlichen Zwergwesen, die Besitz von den Bewußtseinen der verschwundenen Mutanten ergriffen hatten, bedienten sich deren Fähigkeiten. Damit wurden sie zu einer tödlichen Gefahr und stellten einen übermächtigen Gegner dar. Wie sollte ausgerechnet er, Ralf Märten, dieser Gefahr begegnen, wenn nicht einmal ES dazu in der Lage zu sein schien?
    Noch während er hinsah, verschwanden die zwölf Saboteure von einer Sekunde zur anderen.
    Aus den Augenwinkeln heraus erfaßte der Teleoptiker das plötzliche Auftauchen der Verschwundenen an einem anderen Ort, und zu seinem, unbeschreiblichen Schrecken befand sich dieser Ort mitten im Tal der Nebel, nicht weit entfernt vom kosmischen Transmitter.
    Sofort nahm er Kontakt mit dem Milliardenbewußtsein auf: „Du weißt, was geschieht?"
    Ich sehe es durch dich. Sie werden auch den Transmitter zerstören, doch das ist zu verschmerzen. Wenn es ihnen jedoch gelingen sollte, mit Hilfe der gestohlenen Psi-Kräfte der Mutanten in das Milliardenbewußtsein selbst einzudringen, kann auch ich das Ende kaum noch verhindern.
    Ralf Märten spürte die eisige Kälte, die seinen Körper nahezu lahmte.
    Das Ende des Milliardenbewußtseins ...?
    Das Ende von ES, dem Unsterblichen ...?
    Das konnte auch das Ende der Menschheit bedeuten. „Was kann ich tun?" fragte er verzweifelt. „Was kann überhaupt jemand gegen zwölf koordiniert funktionierende und vom Gegner kontrollierte Psi-Einheiten tun?"
    Ich könnte es, aber ich benötige meine gesamte Energie, das Milliardenbewußtsein in seiner Gesamtheit mental abzuriegeln und zu schützen, um das Eindringen fremder Geistesentitäten zu verhindern. Ich kann vielleicht... Es entstand eine kurze Pause in der Übermittlung. Du mußt dich um Harno kümmern, Ralf Märten! Das hat Vorrang. Harno befindet sich wieder im Zustand der Trance, nachdem er abermals aus dem Milliardenbewußtsein ausschied. Er ist hilflos. „Am ursprünglichen Ort?"
    In der Gebirgshöhle.
    Ralf drehte sich um. Das hohe Gebirge begrenzte das Tal der Nebel in dieser Richtung. Es war ungemein zerklüftet und in seinem Innern von unzähligen Gängen und Kavernen regelrecht unterhöhlt.
    Hier war Ernst Ellert mit Harno zusammengetroffen, dem energetischen Wesen, das nach eigenen Angaben aus Raum und Zeit bestand. Harno hatte Ellert einen kurzen und verschwommenen Blick in die Zukunft der Erde gestattet.
    Baiton Wyt hatte Ellert damals zu Harno geführt, und von Baiton wußte Ralf Märten, wo er Harno finden konnte.
    Bevor er sich auf das Gebirge zu in Bewegung setzte, sah er noch einmal hinüber zu dem gigantischen Transmitter.
    Abermals hatten die zwölf Abgesandten der Seth-Apophis einen zusammenhängenden Kreis gebildet. Der erste Stahlturm löste sich aus seiner Verankerung und begann sich zu neigen. In seinem Sturz riß er den benachbarten Turm mit sich und zerbrach dabei in zwei Teile, noch bevor der Aufprall auf dem Betonfundament ihn vollends zerschmetterte.
    Ralf wandte sich wieder um, um den Anblick der sinnlosen Zerstörung nicht mehr ertragen zu müssen. Die eigene Hilflosigkeit ließ ihn fast verzweifeln, aber noch schlimmer war der Gedanke daran, daß auch ES dem heimtückischen Angriff nichts entgegenzusetzen hatte.
    Dies konnte und durfte nicht das Ende bedeuten! Ob Harno vielleicht ...?
    Er wußte ja, daß Harno wieder im Zustand der Trance in seiner Höhle ruhte und wahrscheinlich nicht einmal etwas von der Gefahr ahnte, die sich ihm näherte. Es lag an ihm, Ralf Märten, das Energiewesen diesem Zustand der absoluten Hilflosigkeit zu entreißen.
    Vielleicht war das der einzige Grund, warum ES ihn auf die Oberfläche geschickt hatte.
     
    *
     
    „Haß! Haß!" jubelten die zwölf übermächtig
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