Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
halb fertig. Es geht schnell."
    „Viele tausend Projektionen sind mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Und vergiß Pertrex nicht! Ich bin froh, daß er ein Freund ist. Wäre er ein Feind, so würde ich mich vor ihm fürchten wie vor nichts im Universum."
    Tama lächelte. „Außer vor den zwölf Zwergen, nicht wahr?"
    Baiton Wyt lächelte zurück. „Stimmt! Wenn wir uns etwas rechts halten, kommen wir übrigens zu dem Talkessel, in dem wir ihnen begegneten. Vielleicht passiert alles noch einmal. Sehen wir lieber nach."
    Tama lächelte nicht mehr, als sie den Hang hinabgingen, bis sie den „Spielplatz" erreichten, der ihnen und allen anderen bald zum Verhängnis geworden wäre.
    Baiton Wyt zuckte zusammen und duckte sich hinter einen Felsen, als er eine huschende Bewegung aus den Augenwinkeln heraus wahrnahm. Er zog Tama zu sich herab. „Hast du das gesehen? Da ist etwas zwischen den Felsbrocken, und es hat sich vor uns versteckt. Sollte denn wirklich ...?"
    Tama lag platt auf dem Boden. Er schob sich ein Stück vor, um besser sehen zu können. Er entdeckte nichts. „Wo?" fragte er leise. „Hinter dem Fels genau vor uns", hauchte Baiton zurück und fühlte, wie sich seine Nackenhaare zu sträuben begannen. „Es war klein - so klein wie ein Zwerg...!"
    Tama erhob sich. „Komm schon, Baiton! Wenn es nur einer ist, werden wir mit ihm fertig. Diesmal sind wir gewarnt."
    Er marschierte auf den Felsen zu.
    Baiton folgte ihm nur zögernd.
    Sie blieben beide ruckartig stehen, als vor ihnen ein hasengroßes Tier auftauchte, das sie nur noch von Aufzeichnungen her kannten.
    Der Waschbär blickte sie mit fast verträumten Augen an, rieb sich die Vorderpfoten, in denen er eine ausgegrabene Wurzel hielt und begann sie genüßlich zu verzehren. „Spürst du etwas, Baiton?"
    „Nicht die Bohne, Tama. Das ist nur eine Projektion von ES."
    „Sicher?"
    „Absolut!"
    Der Waschbär lief weiter und begann erneut zu graben.
    Tama und Baiton setzten sich wieder in Bewegung. „Mir scheint", meinte Baiton Wyt mit Erleichterung in der Stimme, „der Unsterbliche beginnt sich zu erholen. Will uns wohl er schrecken, unser Freund. Aber von mir aus können hundert von diesen Viechern auftauchen, das macht keinen Eindruck auf mich, überhaupt keinen ..."
    Sekunden später verfütterten sie den Haufen reifer Beeren an hundert Waschbären, die sie plötzlich umringten. Die Beeren lagen in einer Schüssel, und sie wurden nicht weniger.
    Baiton nahm endlich die ganze Schüssel und schüttete sie vor den possierlichen Tierprojektionen aus.
    Als er die Schüssel auf den Boden zurückstellen wollte, entmaterialisierte sie in seinen Händen. „Was war denn das?" fragte Tama erschrocken und folgte Baiton, der seelenruhig weitergegangen war, mitten durch die eifrig fressenden Waschbären hindurch. „Ein letzter Beweis, daß es sich um Projektionen von ES handelt, Tama. Seth-Apophis hatte nie Sinn für Humor und fröhliche Überraschungen."
    Schweigend setzten sie ihren Patrouillengang fort.
    Jenseits des Flusses war die halb wieder aufgebaute Anlage zu erkennen.
    Ein Stahlmast schien sich ganz von selbst aufzurichten und zu verankern. „Das muß Pertrex sein, der Crontaner", murmelte Tama Yokida.
    Baiton Wyt nickte.
    Bald würde alles wieder so sein wie früher. EDEN II hatte den Todesimpuls erfolgreich abgewehrt.
     
    ENDE
     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher