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117 - Der Zauberspiegel

117 - Der Zauberspiegel

Titel: 117 - Der Zauberspiegel
Autoren: Dämonenkiller
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griffen, wuchsen aus den Wänden. Ich wich ihnen aus und ging langsam weiter. Wieder glaubte ich Stimmengemurmel gehört zu haben.
    Der Tunnel teilte sich plötzlich, und ich betrat den rechts liegenden. Das Stimmengemurmel wurde lauter, und ich ging rascher.
    Etwa zweihundert Meter vor mir sah ich einige menschliche Gestalten, die sich aufgeregt unterhielten. Ein Mann, der in der grünen Beleuchtung wie eine Wasserleiche aussah, zeigte auf mich.
    Es waren drei Männer und zwei junge Frauen, die im Gang standen. Ängstlich wichen sie einige Schritte zurück.
    „Bleibt stehen!" schrie ich.
    Zögernd gehorchten sie. Ich lief auf sie zu und blieb ein halbes Dutzend Schritte vor ihnen stehen. Schweigend und voller Mißtrauen blickten sie mich an.
    „Keine Angst, ich beiße nicht!" sagte ich und rang mir ein müdes Grinsen ab.
    „Wer sind Sie?" fragte ein kleiner Japaner, der eine randlose Brille trug.
    „Dorian Hunter", stellte ich mich vor.
    „Dorian Hunter!" rief ein mittelgroßer Inder aus und trat einen Schritt vor.
    Interessiert sah ich ihn an. Er war etwa fünfundzwanzig Jahre alt, ärmlich gekleidet und trug einen Turban.
    „Sie kennen mich?" fragte ich überrascht, da ich den Mann nie zuvor gesehen hatte.
    „Ich habe von Ihnen gehört, Mr. Hunter", antwortete er. „Ich bin Sri Mahadev Singh."
    „Wer hat Ihnen von mir erzählt, Mahadev?"
    „Colonel Bixby."
    Das war eine Überraschung. Bixby war ein Mitglied der Magischen Bruderschaft. Er hatte sich meist auf Castillo Basajaun aufgehalten, war aber vor einiger Zeit spurlos verschwunden.
    „Wo haben Sie Colonel Bixby getroffen?"
    „In Indien", antwortete Mahadev.
    Das Mißtrauen der vier anderen war erloschen. Interessiert kamen sie näher. Mahadev stellte mir die vier vor.
    Der kleine Japaner hieß Shozo Kawai. Jan Roest war ein untersetzter, rotgesichtiger Holländer, der nervös an; seiner Unterlippe kaute. Die hochgewachsene Farbige mit den aufreizenden Kurven hieß Sue Dalton und stammte aus Chicago. Laura Geronazzo war eine glutäugige Italienerin, die ununterbrochen an ihrem Kleid herumzupfte. Alle schrien wild durcheinander, und obzwar alle ihre Muttersprache zu sprechen schienen, verstanden sie sich. In dieser Welt schienen alle die gleiche Sprache zu sprechen.
    „Haben Sie eine Ahnung, wo wir uns befinden, Mr. Hunter?" fragte Sue Dalton.
    „In der Welt der Janusköpfe", antwortete ich. „Wie sind Sie hergekommen?"
    „Wir wurden von Vogelkopf-Monstern gefangengenommen", sagte Mahadev. „Wie kamen Sie hierher, Mr. Hunter?"
    „Ich wurde in eine Falle gelockt, fiel in absolute Schwärze und landete in einem Tunnel."
    „Wie wir", flüsterte Jan Roest. „Erzählen Sie der Reihe nach, Mahadev!"
    Der Inder nickte langsam. „Ich bin ein Mitglied der Padma-Sekte."
    „Von dieser Sekte habe ich nie zuvor etwas gehört", stellte ich fest.
    „Das glaube ich Ihnen", meinte der Inder. „Diese Sekte entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte und breitete sich über ganz Asien aus. Es war eine Geheimsekte, zu der sich niemand öffentlich bekannte. Ich erzähle Ihnen später mehr darüber. Colonel Bixby schloß sich uns an."
    Das war keine so große Überraschung für mich. Bixby hatte sich schon immer für fernöstliche Religionen interessiert.
    „Bixby erteilte mir einen Auftrag", sprach Mahadev weiter. „Ich sollte nach Bombay fahren und dort auf Unga Triihaer warten. Unga war äußerst mißtrauisch. Ich brachte ihn in einen Tempel der Padma-Sekte und versuchte ihn zu überzeugen, daß er es mit Freunden zu tun hat. Bixby hatte mir den Auftrag erteilt, daß ich Unga nach Elura bringen sollte."
    „Elura?" fragte ich interessiert. „Dort befindet sich doch ein berühmter Tempel?"
    „Richtig", stimmte der Inder zu. „Der Kailasanath-Tempel, der im 8. Jahrhundert erbaut worden ist. Aber weiter in meiner Erzählung.
    Während ich noch Unga zu überzeugen versuchte, stürmte plötzlich ein fußgroßer Mann in den Tempel. Es war Don Chapman, wie ich später erfuhr. Er warnte uns, daß wir verfolgt worden wären. Bevor wir noch etwas unternehmen konnten, stürmten Amokläufer in das Gewölbe und machten alles nieder. Die Mörder gehörten der uns feindlich gesonnenen Chakra-Sekte an. Ich kannte einen Geheimgang, durch den Unga, Chapman und ich flohen. Wir kamen nach Elura, und ich brachte Unga zu Bixby. Bixby erzählte Unga alles, was er über den Kailasanath-Tempel wußte und von der großen Gefahr, die uns allen drohte."
    „Das müssen Sie mir
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