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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre
Autoren: Unbekannt
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Verhalten nicht deuten.
    Nachor, der Armadaprinz, wurde dieser Tage nur selten gesehen. Er verzieh es sich nicht, daß er unter Herth ten Vars Analyse versagt hatte. Er hielt sich selbst verantwortlich für das Schicksal der Galaktischen Flotte. Logische Argumente trugen nicht dazu bei, die Niedergeschlagenheit des Armadaprinzen zu lindern. Er näherte sich unaufhaltsam dem Zustand akuter Depression.
    Perry Rhodan hatte es für nützlich gefunden, Kontakt mit einigen der weniger rabiaten Voller zu halten. Auf diese Weise erfuhr er, wie die von Sato Ambush verbreiteten Ankündigungen des Fests aller Feste unter den Feiernden aufgenommen wurden. Einer seiner Kontakte war Les Zeron, der kleine, ein wenig füllige Nexialist mit dem Beinamen „Backenhörnchen". Les war zwar ein begeisterter Anhänger der epikureischen Philosophie, die seit jüngstem in der Flotte grassierte, aber er hatte sich bei allem Eßdrang ein bißchen Menschlichkeit bewahrt. Man konnte sich mit ihm unterhalten, wenn er nicht gerade ans Essen oder Trinken dachte.
    Les Zeron gehörte zu einer Gruppe, die Rank Flotho um sich geschart hatte. Flotho war fest entschlossen, einer der ersten zu sein, der sich an der Tafel des Festes aller Feste einfand. Zu diesem Zweck hatte er von seinen Gefolgsleuten in aller Heimlichkeit die GHILA, einen Leichten Kreuzer, präparieren lassen. Die GHILA stand bereit, sofort aufzubrechen, wenn das Startsignal gegeben wurde. Rank Flothos Gruppe hatte annähernd fünfzig Mitglieder. Daß Flotho für sein Unternehmen einen Kreuzer gewählt hatte, ließ ahnen, daß er Waffengewalt anzuwenden gedachte, falls ihn andere von der Tafel des großen Festes zu verdrängen suchten.
    Diese und ähnliche Informationen erhielt Perry auf dem Umweg über Les Zeron. Der Nexialist plauderte bedenkenlos über Rank Flothos Pläne. Es kam ihm nicht ein einziges Mal in den Sinn, daß das, was Flotho vorhatte, ein eindeutiger Fall von Meuterei war. Ähnliche Vorbereitungen, daran zweifelte Perry keine Sekunde, waren überall in der Flotte im Gang. Sobald Sato Ambush das Signal gab, würde sich eine ganze Völkerwanderung in Richtung des Festplatzes in Bewegung setzen. Er war machtlos dagegen. Er konnte die Ausschleusung von Beibooten blockieren, aber was hätte er damit erreicht? Offene Rebellion. Er hätte das Ausnahmerecht verkünden müssen; es wäre zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen.
    Lieber verließ er sich darauf, daß der Plan der Pararealisten erfolgreich sein würde. Es fiel ihm schwer, das nötige Zutrauen zu entwickeln. Zu fremd waren die Kräfte, mit denen hier gearbeitet wurde. Aber auch hier half die Erkenntnis, daß er keine andere Wahl hatte.
    Er mußte sich auf Sato Ambush verlassen.
    Immerhin hatte er sich durch sein kluges Taktieren einen Vorteil erworben: Er wußte, wo er zu sein hatte, wenn das Startsignal zum Fest aller Feste gegeben wurde. Sato Ambush ließ ihn mehrere Stunden im voraus wissen, wann es soweit sein würde - genug Zeit für Perry, an Bord der GHILA zu gehen, ohne daß jemand mißtrauisch wurde.
     
    *
     
    „Geht", sagte die Stimme. „Das Fest ist gerichtet. Alles, was ihr bisher erlebt habt, ist ein Kinderspiel gegen das größte Gelage aller Zeiten. Geht und denkt daran, daß es nur den Tüchtigsten vergönnt ist, am Fest aller Feste teilzunehmen."
    Perry Rhodan hatte sein Versteck verlassen und die Kommandozentrale der GHILA aufgesucht. Er brauchte sich nicht mehr zu verbergen. Rank Flotho und seine Festgenossen würden Wichtigeres zu tun haben, als sich um ihn zu kümmern.
    Das Transmitteraggregat im Hintergrund der Zentrale begann zu summen. Es gehörte nicht zur Standardausstattung des Kreuzers. Rank Flotho hatte es installieren lassen, um Zeit zu sparen, wenn das Signal gegeben wurde. Er war der erste, der aus dem flimmernden Transportfeld stieg. Sein Blick traf Perry. Er stutzte.
    „Was willst du hier?" Aber der mürrische Ausdruck seiner Miene verflog rasch. Ein verständnisvolles Grinsen erschien auf dem feisten Gesicht. „Ah, ich begreife. Du willst dir das Fest nicht entgehen lassen. Du weißt, daß wir als erste an Ort und Stelle sein werden.
    Ist es so?"
    Perry nickte. „So ist es", sagte er.
    Flothos Genossen quollen aus dem Transmitterfeld. Les Zeron war einer der letzten. Die Gruppe war gut eingespielt. Kaum hatte der Transmitter sich deaktiviert, da setzte die GHILA sich in Bewegung. Der Ausschleusungsvorgang nahm nicht mehr als eine halbe Minute in Anspruch. Durch die
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