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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre
Autoren: Unbekannt
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verwirrt. Es war seine Verantwortung, die Galaktische Flotte vor Schaden zu bewahren, und er würde alles in seiner Macht Stehende unternehmen, die verhängnisvolle Verschiebung der Wirklichkeit rückgängig zu machen und die Selbstzerfleischung der Flotte zu verhindern. Gleichzeitig aber mußte er zugestehen, daß der, der den Loolandre zu schützen versuchte, ein gerechtfertigtes Anliegen hatte.
    Er trat in die kleine Kammer des Transmitters und materialisierte noch im selben Augenblick am Rand eines breiten, mit lebhaftem Verkehr erfüllten Korridors. Nicht ganz sicher, ob er die Transportstrecke richtig gepolt hatte, sah er sich um und versuchte, sich zu orientieren.
    Da trat über ihm ein Lautsprecher der Interkom-Anlage in Tätigkeit. Die auf Eindringlichkeit und Überzeugungskraft getrimmte Stimme eines Roboters verkündete: „Die Vorbereitungen zum Fest aller Feste haben begonnen. Geladen ist jedermann, aber nur den Tüchtigsten wird es vergönnt sein, am großen Festmahl teilzunehmen. Achtet auf weitere Ankündigungen über diesen Kanal."
     
    6.
     
    „Du?" fragte Perry staunend.
    Sato Ambush nickte ernsthaft.
    „Ja, ich", bekannte er. „Ich habe das Medikament gefunden, mit dem der Krankheit ein Ende gemacht werden kann. Das Epikur-Syndrom wird diese Behandlung nicht überleben."
    „Du handelst eigenmächtig." Es war eine Feststellung, kein Vorwurf. „Du triffst Entscheidungen, die über den Rahmen deiner Befugnisse hinausgehen."
    Sato sah ihn an.
    „Ich weiß es", sagte er. „Aber wer sonst sollte diese Entscheidungen treffen? Seit Jahren machen sie sich über meine Wissenschaft lustig. Niemand hat sich je die Mühe gemacht, die Prinzipien der Pararealistik zu verstehen. Jetzt, da wir uns in einer Lage befinden, die sich nur durch pararealistische Techniken beeinflussen läßt, bin ich der einzige, der etwas davon versteht. Ich frage dich noch einmal: Wer sonst sollte die Entscheidungen treffen?"
    Perry antwortete nicht sofort. „Du verlangst viel", sagte er schließlich. „Du verlangst unser bedingungsloses Vertrauen in deine Wissenschaft. Was, wenn sie versagt?"
    „Dann sind wir nicht schlimmer dran als jetzt auch."
    Perry nickte.
    „Gut. Erkläre mir, was du vorhast."
    Sato Ambush war ein guter Erklärer. Sein Vorhaben war umfangreich und komplex, und doch brauchte er nur zehn Minuten, um es erschöpfend zu beschreiben.
    „Es hört sich an wie ein Märchen", sagte Perry, nachdem der Pararealist geendet hatte.
    „Ich bin nicht sicher, ob wir die Mittel besitzen, die du brauchst."
    „Wir haben sie. Das hat mir Hamiller versichert."
    „Hamiller weiß von deinem Plan?" staunte Perry.
    „Er hat ihn auf meine Anweisung hin durchgerechnet. Mit den Methoden der herkömmlichen Wissenschaft. Hamiller stimmt mir zu. Wir besitzen die Mittel, das Fest aller Feste zu inszenieren. Bedenke, daß wir uns in einer Welt der veränderten Wirklichkeit befinden. Das kommt nicht nur denen zugute, die uns bedrängen, sondern auch uns selbst. Dinge, die unter normalen Umständen unmöglich sind, lassen sich hier mit nur geringer Mühe bewerkstelligen."
    „Du wirst mir erklären, wie das alles aussehen soll."
    Sato Ambush faltete lächelnd die Hände.
    „Warum willst du mit den Worten eines Menschen ringen? Hamiller hat die Möglichkeit, dir Bilder, Schematiken und Diagramme zu zeigen. Es wäre alles viel einfacher."
    Perry war unsicher. Er bewegte sich in unvertrautem Gelände. Vor wenigen Tagen hatte er von Sato Ambush wenig mehr als den Namen gewußt, und jetzt wurde er aufgefordert, ihm das Schicksal der Galaktischen Flotte zu überlassen.
    Und doch - welche Wahl blieb ihm? Er erinnerte sich an die dreizehn Schiffe der Unewigen, durchlöcherte Ruinen, zerfallene Denkmäler organischer Freßlust. Wußte er einen Ausweg? Nachors SubC-Scan war inzwischen fertiggestellt. Die Hamiller-Tube hatte mit der Auswertung begonnen, aber ihre Haltung war pessimistisch. Der geheime Kodespruch würde sich wahrscheinlich nicht finden lassen. Nein, er wußte keinen Ausweg. Sato Ambushs Wissenschaft mochte ihm als Scharlatanerie erscheinen, aber sie war die einzige, die behauptete, die Lösung des Problems zu kennen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als Sato freie Hand zu lassen.
    „Wir befinden uns in einer fremden Wirklichkeit", sagte er. „Eine Handvoll unserer Schiffe hat sich noch nicht wieder mit der Flotte vereinigt, irrt wahrscheinlich irgendwo in den Weiten von M82 umher. Gesetzt den Fall, eines dieser Schiffe
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