Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1164 - Die Wolfsfrau

1164 - Die Wolfsfrau

Titel: 1164 - Die Wolfsfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Blut, die einmal im Monat entstand, wenn der volle Mond sein kaltes Licht auf die Erde strahlte.
    Die Sucht musste gestillt sein. Sie wollte am ihr Opfer heran, sie wollte es reißen, und sie wünschte sich jetzt, mit ihrer Schwester allein zu sein.
    Mit einer ruckartigem Bewegung drückte sie dem Kopf mach hinten und riss die Schnauze so weit auf wie möglich. Das Heulen echote gegen die Decke, aber es floss auch mach draußen, um im dunklen Wald zu verhallen. Sie brüllte ihrem Frust raus, schlug um sich. Die Krallen zerrten am dem Buchrücken und rissen sie im Fetzen. Wie eine Tänzerin, die erst noch übte, stampfte die Wolfsfrau durch ihr Haus. Sie war von einer wildem Zerstörungswut erfasst und hätte am liebstem alles auseinander gerissen. Damm prallte sie gegen die Tür, sodass diese ins Schloss fiel und sich Alice selbst einsperrte.
    Ihr Zustand verschlimmerte sich. Sie kannte die Symptome. Die Nacht war noch lang, aber es wurde um diese Zeit auch recht früh hell, und so musste sie die Stunden nutzen.
    Alice, die Wolfsfrau, riss die Tür auf.
    Vor ihr lag der Wald wie eine Kulisse, beschienen vom kaltem Mondlicht, das es immer wieder schaffte, sich einen Weg durch das Blätterwerk zu bahnen.
    Im Haus hielt Alice es nicht mehr aus. Sie musste raus im die Dunkelheit. Sie wollte auf die Suche gehen. Auch Tiere kamen ihr gerade recht. Sie riss Füchse und holte sich auch Ratten und verspeiste Mäuse.
    Am liebstem waren ihr Menschen…
    Menschen?
    Einen Schritt war die Werwölfin vor die Tür getreten, als sie etwas wahrnahm.
    Im nächsten Augenblick erstarrte sie. Der Wald war nicht mehr so wie sonst. Er hatte sich zwar äußerlich nicht verändert, aber es steckte etwas im ihm, das die Werwölfin sehr deutlich wahrgenommen hatte.
    Ein Geruch!
    Ein bestimmter Geruch…
    Der Geruch mach Mensch!
    ***
    Das Erwachen war für dem Reporter wie immer eine furchtbare Angelegenheit. Nicht dass er sich im Laufe seines Lebens daran gewöhnt hätte, er war nicht zum erstem Mal niedergeschlagen worden, aber die Tortur blieb irgendwie immer die gleiche.
    Aus der Tiefe der Dunkelheit hatte sich sein Bewusstsein wieder im die Höhe geschoben. Er spürte die Schmerzen im Nacken und auch im seinem Hinterkopf.
    Mit den Schmerzen kehrte die Erinnerung zurück!
    Zwar nicht sofort, aber das Dunkel lichtete sich, und das nicht nur im übertragenen Sinne. Als Bill Conolly die Augen öffnete, erkannte er trotz der nächtlichen Dunkelheit allmählich auch seine Umgebung und nahm vor allen Dingen den Geruch wahr.
    Es war der Geruch nach Feuchtigkeit, nach Wald, nach freier Natur.
    Hinten im Kopf schien sich das kleine Bergwerk festgesetzt zu haben, in dem Zwerge mit winzigen Werkzeugen arbeiteten. Er spürte das Hämmern, das dann zu Stichen auseinander strahlte.
    Bill stöhnte und fluchte zugleich. Vor allem fluchte er und schimpfte über seine eigene Unzulänglichkeit. Er hätte sich selbst irgendwo hintreten können, weil er überhaupt in eine solche Lage geraten war. Aber darüber wollte er nicht länger nachsinnen. Für ihn war es am Wichtigsten, dass er noch lebte und Judy Carver…
    Beim Gedanken an die rothaarige Frau stockte seine Erinnerung. Er blieb an dem Namen hängen und bewegte sich auch nicht zur Seite. Er lag auf dem Rücken, er sah den dunklen Himmel, auf dem sich der schwache Schein des Mondes über dem Astwerk der Bäume verteilte, und gab sich zunächst den Erinnerungen hin.
    Judy Carver war zu ihm gekommen. Er hatte sie vor einigen Jahren als Volontärin bei einer Zeitung kennen gelernt. Sie wollte, dass er ihr beistand, denn es ging um ihre Schwester Alice. Judy war der Meinung gewesen, dass mit Alice etwas nicht stimmte. Nicht weil sie sich zurückgezogen hatte und in einem Haus am Waldrand wohnte, um dort ihrer Arbeit als Bibliothekarin nachzugehen, nein, das hätte Judy noch akzeptiert. Sorgen bereitete ihr das Verhalten der Schwester bei Vollmond. Bei einem Besuch hatte sie schreckliche Dinge erlebt. Sie hatte mit Alice sprechen wollen, was nicht mehr möglich gewesen war. Aus dem Haus war nur ein schlimmes Heulen gedrungen.
    Als wohnte dort ein Tier und kein Mensch!
    Bill, der wusste, dass es Werwölfe und auch andere dämonische Wesen gab, hatte sich einverstanden erklärt und war mit ihr zu diesem Haus im Hochmoor gefahren.
    Alice hatte sie nicht ins Haus gelassen. Ihr Verhalten war mehr als ungewöhnlich gewesen. Fast wütend und überaus schrill hatte sie es geschafft, die beiden Besucher zu verscheuchen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher