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1164 - Die Wolfsfrau

1164 - Die Wolfsfrau

Titel: 1164 - Die Wolfsfrau
Autoren: Jason Dark
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klassisch, aber daran dachte Judy Carver nicht. Sie war das Opfer, und sie war nicht in der Lage, überhaupt etwas zu denken.
    Zuerst hatte sie noch den Biss gespürt. Als kurzer scharfer Schmerz hatte er sich bemerkbar gemacht. Die Zähne waren wie Nadeln gewesen, und sie hatten sich tief in den Hals hineingebohrt.
    Das Blut sprudelte. Es floss sogar in die Höhe. Es drang in die Kehle des Untoten, der gierig saugte.
    Sein Kopf zuckte dabei, die Augen hielt er halb geschlossen, denn er war jemand, der das Blut seiner Braut bis zum allerletztem Tropfen richtig genießen wollte. Es gab ihm die nötige Kraft, um sich weiterhin im seinem untoten Dasein fortbewegen zu können.
    Es tat ihm gut. Er war zufrieden, denn im seiner Kehle hatte sich das knurrende Geräusch aufgebaut.
    Es war wie ein Vibrieren, und er bewegte seinen Mund zuckend hin und her, um nur keinen Tropfen zu verlieren.
    Er schluckte. Er trank, aber er sah nicht, wie sein Opfer immer mehr verfiel.
    Die Frische der Haut hatte sich längst zurückgezogen. Immer mehr Blut verließ dem Körper, und Judy Carver war selbst nicht im der Lage, dem fließenden Strom zu stoppen.
    Sie verfiel.
    Es gab keinen Widerstand mehr, und auch die Sehkraft hatte längst nachgelassen. Die Welt um sie herum schwamm einfach weg. Niemand war da, der sie noch festhielt. Ein anderes Gefühl geisterte durch ihrem Körper.
    Judy hatte es nie erlebt. Es war so fremd, aber nicht zu unangenehm. Sie trieb einfach dahin und glaubte, sich aus dem eigenen Körper zu entfernen.
    Der Vampir lag als Schatten auf ihr. Er war für sie trotzdem verschwunden und im die Umgebung integriert.
    Aber sie hörte ihm.
    Das Schmatzen. Das Saugen. Die Haut zog sich immer wieder um die Bissstelle zusammen, wenn er wieder zu saugen begann. Er kannte dabei kein Pardon. Der Vampir selbst bestimmte, wann er aufhören wollte.
    War es ein süßer Schmerz gewesen? Ein wunderbares Gefühl? Das Hinweggleiten wie auf mächtigem Schwingen?
    Hier kam alles zusammen, und Judy konnte nicht einmal sagen, dass sie sich unwohl fühlte. Ein Nest schien sich aufgetan zu haben, das ihr Geborgenheit gab.
    Es war phantastisch. Sie geriet im eine andere Zone. Noch einmal durchfuhr sie ein flüchtiger Gedanke. Er beschäftigte sich mit dem Tod, doch der machte ihr keime Angst mehr.
    Irgendwann erreichte Judy eine Grenze, am der das Wahrnehmungsvermögen verschwand. Da fiel sie hinein im die Tiefe eines Schachts, der anders war als die Bewusstlosigkeit.
    Sie sackte weg, sie schwamm, und trotzdem gab es da etwas, das sie auffing.
    Genau das merkte auch der Vampir. Beau Leroi war mit sich sehr zufrieden. Für die Dauer einiger Sekunden blieb sein aufgerissener Mund noch am Hals der Frau haften, dann richtete er sich auf und drehte sich noch im der Bewegung um.
    Sein Blick richtete sich auf die Wolfsfrau. Sie stand im der Nähe und bewegte sich nicht. Sie schaute nur zu, und ihr Blick war dabei mehr ein Starrem. In dem gelbem Augen glitzerte es, als hätten sich dort zahlreiche Eiskörper hineingedrückt.
    Beau Leroi grinste mit blutverschmiertem Lippen. Es war der Ausdruck eines Siegers, denn er hatte gewonnen. So war es schon immer gewesen, und so würde es auch bleiben.
    Mit dem Zeigefinger der rechtem Hand deutete er auf die Liegende. »Sie gehört mir!«, flüsterte er dabei. »Nur mir. Du wirst sie nicht berühren.«
    Die Werwölfin hatte ihm verstanden. Das wiederum drückte sie durch ein Nicken aus.
    Beau war zufrieden. »Ich lasse dich jetzt allein. Du kannst tun und machen, was du willst, aber sie nehme ich mit. Haben wir ums verstanden?«
    Alice drehte sich ab.
    Da wusste der Blutsauger, dass er endgültig gewonnen hatte, und war sehr zufrieden. Er beugte sich vor und hob Judy Carver am. Wieder legte er sie über seine Arme, und wenig später hatte er die Hütte verlassen.
    Zwei kalte Raubtieraugen starrten ihm mach.
    ***
    Alice Carver blieb zurück. Mit ihrer Vergangenheit hatte sie nur noch dem Namen gemein, alles andere war nicht mehr vorhanden. Es gab auch keime Erinnerung mehr, keinen freiem Willen, keinen Verstand, sondern nur noch dem reinen Instinkt.
    Erst mach einer Weile regte sich Alice wieder. Die Wölfin drehte sich langsam zur Seite und schaute auf die Tür, die der Vampir offen gelassen hatte.
    Vom ihm war nichts mehr zu hören. Die Dunkelheit hatte ihm geschluckt. Sie war ebenso wichtig für ihm wie für die Wölfin, die allerdings frustriert war.
    Es gab dem Drang im ihrem Innern. Es gab die Sucht mach
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