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1163 - Invasion der Fairy Queens

Titel: 1163 - Invasion der Fairy Queens
Autoren: Unbekannt
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außen kontrolliert wird. Aber wird dadurch ein menschliches Wesen zu einem Ding?"
    „Er plustert sich auf wie ein Pulsar", knurrte Dolunder aggressiv, „und alles auf Kosten meiner Freizeit."
    Lisovich ignorierte ihn. „An der Peripherie des Kugelsternhaufens M13", fuhr er fort, „gibt es eine von Akonen kolonisierte Welt. Sie heißt Sá-Morá. Während meiner aktiven Zeit habe ich sie zweimal besucht. Auf Sá-Morá existiert ein Phänomen, das die Kolonisten Flüsterwind nennen. Eine periodisch auftretende Luftströmung, die zur Blütezeit die nördliche Halbkugel des Planeten überzieht und Myriaden Pflanzensporen mit sich trägt. Diese Sporen sind psychoaktiv. Sie verändern das Bewußtsein der Kolonisten, versetzen sie in euphorische Zustände - gewissermaßen auf Knopfdruck."
    Er sah Dolunder an. „Willst du den Akonen auf Sá-Morá deshalb die Menschlichkeit absprechen?"
    „Pft", machte der Direktor. Nervös trommelte er mit den Fingerspitzen auf das Gehäuse seines Schreibtischterminals. „Ich war schon immer dagegen, einen pensionierten Explorerkapitän zum Hausmeister zu machen. Diese Burschen wissen einfach zuviel."
    Der Ara Blar kratzte seinen kahlen, eiförmigen Hinterkopf. „Diese Haarspaltereien bringen uns nicht weiter", behauptete er. „Das System ist trotz allem Eigentum des Instituts. Wer das Eigentum des Instituts unrechtmäßig an sich bringt, macht sich des Verbrechens des Diebstahls schuldig." Seine Augen funkelten. „Diebstahl! Daß ich das noch erleben durfte! Vielleicht bist du sogar ein Kleptomane, und das in unserer heutigen Zeit!"
    „Zeit", echote Direktor Dolunder hohl. „Gut, daß wir darauf zu sprechen kommen. Die Zeit verrinnt, und wir sind von einer Lösung weiter denn je entfernt. Feg! Unternimm etwas! Schließlich bist du der Sozialingenieur."
    Feg bewegte sich unbehaglich. „Ich befürchte, die Angelegenheit läßt sich nicht mit Überlichtgeschwindigkeit klären. Die Argumente beider Seiten haben einiges für sich."
    „Wie? Was?" Dolunders graue Gesichtsfarbe bekam einen Stich ins Rötliche. „Lisovich stiehlt das VPAS, und du nennst das ein Argument? Er raubt mir meine Zeit, und du sagst, das hätte einiges für sich? Bei allen Sternen, ist das ein Komplott?"
    „Ich benötige weitere Informationen", sagte der dickliche Sozialingenieur. „Und die Entscheidung kann nicht von mir getroffen werden. Immerhin handelt es sich um eine Grundsatzfrage - um die Frage, was menschlich ist. Meint ihr nicht auch?"
    Blar und Dolunder sahen sich an. Laus Lisovich strahlte. „Eine richterliche Entscheidung", nickte er. „Das ist es, was ich verlange. Der Oberste Terranische Gerichtshof soll klären, ob Hirni ein Ding oder eine Person ist. Mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden."
    „Nun, Direktor?" Feg warf Dolunder einen forschenden Blick zu. „Bist du damit einverstanden?"
    Cassio Dolunder lachte hohl. „Es ist wahrhaftig ein Komplott", sagte er mit Grabesstimme. „Ein zweifellos bestochener Ingenieur des Sozialtechnikums konspiriert mit dem diebischen Hausmeister des Instituts, um einer Maschine die bürgerlichen Ehrenrechte zu erschleichen. Jetzt weiß ich, was vor sich geht, Lisovich. Du bist eine Plage. Du bist die fünfte Plage Vishnas, und du bist gekommen, um uns alle zu verderben. Dieser skrupellose Diebstahl ist nur der Anfang. Erst raubst du uns das VPAS, dann unsere Zeit und am Ende unseren Verstand."
    Dolunders Blick wurde starr. „Ich sehe schreckliche Dinge. Ich sehe Grauen und Unheil.
    Man wird dem System die Bürgerrechte zuerkennen. Wir werden ihm ein Gehalt zahlen müssen. Es wird wie alle anderen die Dreitagewoche, sechsmonatigen Erholungsurlaub, Fortbildungszuschüsse und Pensionsberechtigung verlangen. Und das ist erst der Anfang!
    Jede verdammte Klimaanlage, jeder Gleiter, jede elektrostatische Frisierhaube und jeder dahergelaufene Putzroboter wird vor Gericht ziehen und sich unter Berufung auf die Lex Lisovich Kündigungsschutz, Frühstückspause und betriebliche Geburtstagsfeier erkämpfen.
    Es ist grauenhaft, einfach grauenhaft."
    Etwas raschelte.
    Lisovich sah zur Seite und entdeckte in der Nische zwischen der Kommunikationskonsole und dem Mikrofilmschrank ein kissengroßes, honigfarbenes Gebilde, das zögernd aus seinem Versteck hervortrottete, sich kurz orientierte und dann wie ein Blitz unter dem Konferenztisch auf der anderen Seite des Kuppelbüros verschwand. Ein Laufendes Moos.
    Dolunder ächzte. „Die Lichtpest soll mich holen! Wer hat
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