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1163 - Invasion der Fairy Queens

Titel: 1163 - Invasion der Fairy Queens
Autoren: Unbekannt
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Schlimmste. Wir sind in die Defensive gedrängt. Wir reagieren nur noch. Was sollen wir den Menschen sagen?"
    „Daß es um Leben und Tod geht", erwiderte der Schatten ungerührt. „Daß Resignation in den Untergang führt. Daß alle sterben werden, wenn ihr diesen Kampf verliert." Und in Gedanken fügte er hinzu: Auch ich.
    Deighton runzelte die Stirn. „Du siehst... blasser aus, Chthon. Durchscheinender."
    Zum ersten Mal erfüllte etwas wie Furcht den Schatten. Also ist es schon offensichtlich! durchfuhr es ihn. Ich löse mich auf. Meine Kraft läßt nach, und Stück für Stück verschwinde ich aus dieser Welt. Wie viel Zeit habe ich noch, um mich wieder mit ihm zu vereinigen, der mich verloren hat? Und was ist, wenn er nicht rechtzeitig eintrifft oder wenn Vishna siegt? Es wird dann keine Möglichkeit mehr geben, die Anamnese einzuleiten.
    Nein! Das darf nicht geschehen! Zuviel steht auf dem Spiel! Er muß kommen! Er wird kommen!
    Laut sagte er: „Es ist nichts. Du mußt dich täuschen. Vielleicht die Lichtverhältnisse."
    „Die Lichtverhältnisse." Deighton lachte humorlos. „Gewiß. Aber hältst du es nicht für klüger, uns zu vertrauen? Uns alles zu sagen? Ich bin überzeugt, daß wir dir helfen können und..."
    „Niemand kann mir helfen", unterbrach Chthon barsch. „Vor allem ihr nicht, die ihr selber Hilfe braucht."
    Er war erleichtert, als Bully von dem Podest stieg, sich durch das Gewimmel der Techniker und Wissenschaftler drängte und Deighton eine Hand auf die Schulter legte. „Es sieht nicht gut aus", sagte Bull grußlos. „In Europa und Nordafrika hat es neue Unruhen gegeben. Waringer ist vor einer Stunde aus Lissabon zurückgekehrt; du weißt, daß die portugiesische Provinz am meisten unter Le So Te und dem Xenoforming zu leiden gehabt hat. Viele der Menschen sind für unsere Appelle nicht mehr ansprechbar.
    Sie verlangen, daß wir vor Vishna kapitulieren. Waringer hat versucht, ihnen zu erklären, daß es Vishna nicht um unsere Kapitulation, sondern um unsere Vernichtung geht. Es ist ihm nicht gelungen, sie zu überzeugen."
    „Panik", murmelte Deighton. „Wir hatten nichts anderes erwartet. Und ich kann die Menschen sogar verstehen. Wenn ich wüßte, daß es einen Weg gibt, uns mit Vishna zu einigen - ich wäre der erste, der ihn beschreiten würde."
    „Es gibt keine Einigung", erinnerte Chthon.
    „Vor allem", sagte Bull böse, „gibt es keine Klarheit. Nur nebulöses Geschwafel."
    „Du bist undankbar, Bully", stellte Galbraith Deighton fest.
    Reginald Bull sah zu Boden. „Ich bin nervös. Wir alle sind nervös. Dieses Warten macht mich noch verrückt. Vielleicht sollten wir den Plan unseres jungen Freundes aufgreifen und wirklich einige Sextadim-Bomben gegen den Korridor einsetzen. Ich meine, wir müssen doch irgend etwas unternehmen!"
    „Ihr müßt warten", sagte Chthon.
    Bull funkelte ihn an. „Sei froh, daß du ein Schatten bist", knurrte er.. „Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist das diese elende Gelassenheit. Natürlich müssen wir warten!
    Auf die fünfte Plage. Auf Vishna, auf den Tod, auf... auf..." Er gestikulierte wild.
    „Perry Rhodan?" schlug Chthon ruhig vor.
    „Wenn Perry hier wäre", sagte Bull, „sähe alles ganz anders aus."
    „Das ist eine Illusion."
    „Und wenn schon! Eine Illusion ist auch eine Art Schatten. Der Schatten der Realität." Er sah zu dem um mehr als einen Kopf größeren vierdimensionalen Schatten hinauf. „Du müßtest das doch am besten wissen."
    Deighton warf einen Blick auf sein Chronometer. „Es wird Zeit für unseren Besuch auf Luna, Bully. In der Hyperphysikalischen Forschungsstation. NATHAN hat mir mitgeteilt, daß die Transmitterversuche gute Fortschritte machen. Die Eierköpfe wollen uns über den derzeitigen Entwicklungsstand informieren."
    „In Wirklichkeit wollen sie sich bei uns ausweinen", entgegnete Bull finster. „Gott", seufzte er dann, „unser Schattenfreund hat mich schon mit seinem Pessimismus angesteckt! Allmählich beginne ich selbst zu glauben, daß es keinen Weg aus dem Korridor gibt."
    Chthon lächelte. „Realismus, Bull", korrigierte er. „Nicht Pessimismus."
    „Das", erklärte der Hansesprecher, „macht in unserer Lage keinen Unterschied mehr."
    Er nickte Chthon zu, ergriff Deightons Arm und schritt in Richtung Ausgang davon.
    Chthon sah den beiden Männern schweigend nach. Und er wünschte plötzlich, ihnen alles sagen zu können. All das, was er wußte und was ihn quälte, seit er in jenem Park in
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