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1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen
Autoren: Jason Dark
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durch. Dann setzte sie sich in Bewegung, um zu öffnen.
    Zugleich bereute sie es, allein im Haus zu sein…
    ***
    Dennoch riss sich Jane Collins zusammen. Sie wollte so cool wie möglich sein, zog die Tür auf und sah die Silberblonde im Licht der Außenbeleuchtung stehen.
    Sie sah aus wie im Restaurant und hatte auch ihre Kleidung nicht gewechselt. Das Haar umspielte ihren Kopf. Die vollen Lippen hatte sie zu einem Lächeln verzogen, und in den fast farblosen Augen lag ein leicht spöttischer Ausdruck oder einer ihrer Überlegenheit, denn sie gab sich ungemein selbstsicher.
    »Hallo«, sagte sie.
    Jane lächelte nicht. Sie blieb allerdings freundlich und benahm sich so, als wäre ihr die Besucherin völlig fremd.
    »Kennen Sie mich nicht?«, fragte die Silberblonde.
    Jane ging nicht auf die Frage ein. »Es ist schon eine ungewöhnliche Uhrzeit für einen Besuch. Finden Sie nicht auch?«
    »Ja, das ist es!«, bestätigte die Frau mit den silberblonden Haaren. »Aber ich wäre nicht zu Ihnen gekommen, wenn es nicht dringend wäre. Sie verstehen?«
    »Noch nicht. Aber Sie scheinen sich für mich zu interessieren, sonst wären Sie nicht hier.«
    »Stimmt.«
    »Und ich sollte Sie kennen?«
    »Ja, Jane.«
    Die Detektivin lachte. »Ich denke, da überschätzen Sie mich und auch sich. Woher…«
    Lukretia ließ Jane nicht ausreden. »Sie haben mich angestarrt im Restaurant. Sie und auch die anderen an ihrem Tisch. Sie können mich einfach nicht vergessen haben. Das glaube ich Ihnen nicht. Es passierte alles kurz vor dem Amoklauf…«
    Jane nickte langsam. »Ja, ja, jetzt erinnere ich mich. Aber es waren vorwiegend die Männer, die sich für Sie interessiert haben, Miss…«
    »Ich heiße Lukretia.«
    »Ein interessanter Name.«
    »Mit Sinn für den Hintergrund.«
    »Ach ja?«
    »Lassen Sie mich herein. Ich habe einiges mit Ihnen zu besprechen, Jane Collins.«
    Noch versperrte die Detektivin mit ihrem Körper den Zugang zum Haus. Innerhalb weniger Sekunden schossen ihr zahlreiche Gedanken durch den Kopf und brachten ihre Gefühle in Wallung, was sie sich äußerlich nicht anmerken ließ.
    Auch der innere Warnmelder hatte sich wieder eingeschaltet. Von dieser Person ging etwas aus, mit dem Jane Collins nur schwerlich zurecht kam. Es war eine fremde Macht, die sie auch nur deshalb spürte, weil sie ebenfalls mal zur anderen Seite gehört hatte und noch wenige Kräfte vorhanden waren.
    Anders als bei John Sinclair, dessen Kreuz ihm durch die Erwärmung ein Alarmsignal geschickt hatte.
    »Es ist wirklich von Bedeutung, Jane…«
    Die Detektivin trat einen Schritt nach hinten und drehte sich gleichzeitig zur Seite. Im Bewusstsein, irgendwo einen Fehler zu machen, nickte sie der Frau zu.
    »Dann kommen Sie mal rein.«
    »Danke.« Lukretia war sehr höflich. Sie wischte sogar auf der Türmatte ihre Sohlen ab.
    Jane ließ sie in das Haus hineingehen und schloss erst dann die Tür. Im Flur war Lukretia stehen geblieben. Sie schaute sich um, wie es viele Menschen tun, wenn sie ein fremdes Haus betreten. Mit einer Mischung aus Neugier und Interesse.
    Da Türen offen standen, konnte sie auch in andere Räume hineinschauen. Sie lachte leise.
    »Was ist?«, fragte Jane.
    »Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber ich habe mir Ihren häuslichen Bereich anders vorgestellt.«
    »Ach ja? Wie denn?«
    »Moderner. Nicht so spießbürgerlich, wenn Sie verstehen.«
    »Ich lebe hier nicht allein.«
    »Oh, Ihr Partner…«
    »Hören Sie doch auf, Lukretia. Es hat keinen Sinn, mir etwas vormachen zu wollen. Sie wissen über mich Bescheid, und Sie wissen auch, dass eine ältere Frau mit mir hier zusammen in diesem Haus wohnt, das ihr übrigens auch gehört.«
    Die Silberblonde lächelte, bevor sie interessiert die Stufen der Treppe hochschaute.
    »Dort oben lebe ich«, sagte Jane. »Ich denke, dass wir dann zu mir gehen.«
    »Nichts dagegen.«
    »Bitte.«
    Jane ließ die Besucherin vorgehen und blieb immer zwei Stufen hinter ihr. Sie schaute auf das Leder der engen Hose und musste zugeben, dass Lukretia eine fast perfekte Figur hatte. Die Natur war bei ihr wirklich großzügig gewesen.
    Aber wer war sie wirklich? Was oder wer verbarg sich hinter dieser Fassade? Nicht jeder, der aussah wie ein normaler Mensch, musste es auch unbedingt sein. Da waren Jane schon die tollsten Überraschungen widerfahren.
    Im Flur in der ersten Etage blieb Lukretia wieder stehen. Sie breitete die Arme aus. »Wohin jetzt?«
    »Moment.« Jane öffnete die Tür zu ihrem
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