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1157 - Rebellen der Armada

Titel: 1157 - Rebellen der Armada
Autoren: Unbekannt
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klobig wirkenden Köpfe ragte jeweils ein etwa einen Meter langer Dorn hervor, der nur an seiner Wurzel vom Raumhelm umschlossen wurde, ansonsten aber frei lag.
    Diese Dornen verfügten über erstaunliche Eigenschaften. Wenn sich mehrere Monceros in geistiger Harmonie zusammenfanden und die Dornen nach einem von ihrer seelischen Situation abhängigen Muster gegen eine Energiewand drückten, konnten sie eine Strukturlücke schaffen und ihren Mitstreitern dadurch den Weg zu ihrem Ziel öffnen.
    So auch in diesem Fall. Die Monceros stabilisierten die Strukturlücke, und die anderen Armadarebellen rückten durch sie gegen weitere Bereiche der Halle vor, die ihnen sonst verschlossen geblieben wären.
    Nachor von dem Loolandre schob sich an den Monceros vorbei zu einer Gruppe von sieben Stertas hinüber, einer Lebensform, die weder über Arme noch Beine verfügte, einen gedrungenen Körper und einen langgestreckten Schädel hatte. Die Stertas bewegten sich in natürlicher Landschaft wie Schlangen fort, schwebten aber jetzt auf unsichtbaren Antigravfeldern. Sie hatte ihre Helme geöffnet. Aus großen, gelben Augen blickten sie den Armadaprinzen an.
    „Dies hier ist die Lösung, von der wir gesprochen haben", zischelte einer von ihnen. „Da drüben verlaufen die Rohre, die bis nahe an das Zentrum der Schmiede heranführen. Der Plan ist also machbar."
    „Worauf wartet ihr denn noch?" fragte Nachor. „Die Zeit drängt, und wenn die Silbernen zurückschlagen, haben wir keine Zeit mehr zum Diskutieren."
    Einer der Stertas zeigte ihm zischend seine vier Giftzähne, doch Nachor beachtete ihn nicht. Er wußte, daß die Stertas zuverlässige Anhänger waren, und daß es bei ihnen zum guten Ton gehörte, gegen jede Kritik zu protestieren, und sei sie noch so behutsam vorgebracht.
    Die Stertas schwebten zu einem offenen Bassin hinüber, in dem eine gelbliche Flüssigkeit dampfte, schlugen ihre Giftzähne über den Rand des Beckens, und sonderten einen grünen Saft ab. Dieser vermischte sich mit dem Inhalt des Bassins und färbte sich blau. Mit Hilfe einer Pumpe beförderten sie die veränderte Lösung zu einem Rohr hinauf, das mehrere Meter an der Wand entlangführte und dann im Boden verschwand.
    Nachor wartete, bis das Bassin leer war.
    „Und jetzt?" fragte er.
    „Wir schicken einen Zeitzünder hinterher", erläuterte einer der Stertas und warf einen faustgroßen Gegenstand in die Pumpe. Es rasselte und knackte vernehmlich, als dieser durch das Rohr gepreßt wurde und irgendwo in der Ferne verschwand.
    Die Stertas schwärmten aus und sorgten dafür, daß sich die anderen Rebellen möglichst weit von dem Bassin entfernten. Dann schaltete einer von ihnen den Zeitzünder ein.
    Im nächsten Moment wölbte sich der Boden unter einer schweren Explosion auf. Die Armadaschmiede schien auseinander zu platzen. Weitere Detonationen ließen erkennen, wie weit die Flüssigkeit vorgedrungen war. Ein Teil des Bodens stürzte ein, und Flammen schlugen durch klaffende Risse. Eine Gruppe von Armadamonteuren, die sich in der Deckung eines Tanks herangeschlichen hatte, stürzte durch einen Spalt in die Tiefe und löste dort abermals Explosionen aus.
    Das rubinrote Auge des Armadaprinzen, das sich aus Hunderttausenden von Facetten zusammensetzte, leuchtete auf.
    Geradezu mühelos war es gelungen, den Armadaschmieden einen weiteren, schweren Schlag zu versetzen, mit dem ein Teil des Fertigungsrings lahmgelegt wurde. Schon jetzt waren die Produktionsprozesse der Schmiede so nachhaltig gestört, daß Wochen intensiver Arbeit notwendig waren, bis der normale Ablauf wieder erreicht werden konnte.
    Und sie kontern noch immer nicht! fuhr es Nachor durch den Kopf. Worauf warten sie?
    Ein weiterer Schlag erschütterte die Armadaschmiede. Er war so heftig, daß der Einäugige beinahe zu Boden gestürzt wäre.
    Verwundert sah er sich um. Nirgendwo waren Anzeichen einer Explosion zu erkennen.
    „Was ist los?" schrie ein kugelförmiger Stramas, der auf vier meterlangen Beinen heranstakte.
    „Ich habe keine Ahnung", erwiderte Nachor.
    Es knackte laut in seinen Helmlautsprechern. Dann kam eine schwache Stimme durch, die er kaum verstehen konnte.
    „Sie haben uns angegriffen", krächzte jemand. „Vom Schmiedewall her haben sie auf uns geschossen. Sie haben die YOWZENE vernichtet."
    Die Stimme erstarb.
    Die YOWZENE vernichtet?
    Nachor von dem Loolandre glaubte, sich verhört zu haben. Er hatte mit Angriffen der Armadaschmiede aus allen nur erdenklichen
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