Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1157 - Rebellen der Armada

Titel: 1157 - Rebellen der Armada
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vorzufinden, denen sie die Freiheit bringen konnte. Doch ihr sprang ein Ouecho entgegen. Mit vier dünnen Armen, die er aus seiner oberen Variofläche gebildet hatte, umfing er die junge Frau. Gleichzeitig formte er aus der unteren Veränderungsfläche einen weiteren Arm aus, mit dem er sie von den Füßen riß.
    Mit dieser Attacke überrumpelte er sie vollkommen. Sie konnte nur noch einen Schrei ausstoßen, als sie zu Boden stürzte, dann war auch schon ein weiteres Zwillingswesen bei ihr und hielt ihr den Mund zu.
    Simone wehrte sich verzweifelt.
    Sah denn niemand, was mit ihr passierte? Warum half ihr keiner? Sie hörte doch die Stimmen der anderen Weidenburnianer, die ganz in der Nähe sein mußten.
    Sie schlug mit Armen und Beinen um sich, riß und zerrte an dem Gebilde, das sie zu ersticken drohte, und erreichte doch nichts. Sie fühlte, wie das Blut in ihren Schläfen hämmerte, während sich ein stählerner Ring um ihre Brust zu legen schien. Da plötzlich, als sie den Kampf schon aufgeben wollte, knallte es neben ihr.
    Der Ouecho gab eine Serie von schrillen Tönen von sich, ihr Mund wurde frei, und sie konnte wieder atmen.
    Völlig entkräftet blieb sie auf dem Rücken liegen, und es dauerte lange, bis sie begriffen hatte, daß Jotho Manahe ihr das Leben gerettet hatte.
    Gefühle der Dankbarkeit übermannten sie und trieben ihr Tränen in die Augen.
    Ausgerechnet er!
    Seltsam. Von ihm hatte sie nicht viel erwartet. Eigentlich hätte es doch Aarn Valdecci sein müssen, der sie befreite, hatte er sich doch bisher als viel mutiger als Manahe erwiesen.
    „Wie lange willst du dich denn noch ausruhen?" fragte er und setzte wieder jenes Grinsen auf, das sie so an ihm haßte. Es brachte ihr Blut in Wallung und trieb sie auf die Beine, obwohl sie sich eigentlich noch viel zu schwach fühlte, um aufstehen zu können.
    „Wo sind wir?" stammelte sie und stützte sich mit beiden Händen an der Wand ab. Jotho Manahe legte ihr den Arm um die Schultern, doch sie schüttelte ihn hastig ab und wich vor ihm zurück.
    „Mir geht es dreckig genug", sagte sie zornig. „Ich kann dich nicht auch noch tragen."
    Er lachte.
    „Du scheinst dich gut erholt zu haben", bemerkte er. „Paß das nächste Mal besser auf dich auf."
    Damit ging er davon.
    Sie drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Jotho Manahe verschwand einige Schritte von ihr entfernt in einem Antigravschacht.
    Sie blieb allein auf dem Gang zurück.
    Zu ihren Füßen lagen die leblosen Überreste von zwei Ouechos, deren Körper durchtrennt worden war.
    Simone Keim erschauerte.
    Was war in Jotho Manahe gefahren? Wieso ließ er sie allein? Er mußte doch wissen, daß sie jedem Ouecho unterlegen war. Jeden Moment konnte eines dieser Zwillingswesen, die aussahen wie zwei mit ihren Rundungen aufeinandergesetzte Halbkugeln, auftauchen und über sie herfallen.
    Sie sah etwas am Boden glitzern, und sie schob es mit dem Fuß zur Seite. Es war eine Stabwaffe.
    Sie bückte sich und nahm sie auf. Um zu prüfen, ob die Waffe geladen war, löste sie sie aus. Ein blendend heller Energieblitz zuckte aus der Mündung und schlug in die gegenüberliegende Wand.
    „Wenigstens eine Waffe habe ich", seufzte sie, schob den Stab in ihre Tasche und folgte Jotho Manahe zum Antigravschacht.
    Von oben kam der Lärm zahlreicher Stimmen. Jotho Manahe und Aarn Valdecci war es offenbar gelungen, weitere Gefangene zu befreien.
    Simone zögerte, in den Schacht zu steigen. Ihre Knie zitterten vor Schwäche. Sie hatte sich noch immer nicht wieder von der Operation erholt, die nach ihrer schweren Verwundung notwendig gewesen war, und der Angriff der beiden Ouechos hatte sie weiter geschwächt.
    Wir müssen die Hauptleitzentrale der ICCUBATH finden und übernehmen, sagte sie sich. Nur wenn wir sie in der Hand haben, beherrschen wir das Schiff, und nur von dort können wir überhaupt feststellen, ob wir noch in der Nähe der Armadaschmiede sind.
    Am Ende des Ganges tauchte ein Ouecho auf. Er bildete einen dicken Arm heraus, an dessen Ende ein großes Auge saß. Feindselig blickte er die junge Frau an.
    Simone wollte sich nicht auf einen Kampf einlassen. Sie sprang in den Antigravschacht und ließ sich nach oben tragen, behielt jedoch den Zugang zum Schacht im Auge, um sofort schießen zu können, falls das Zwillingswesen eine Waffe auf sie richten sollte.
    Irgendwo in ihrer Nähe schaltete sich ein Interkom ein, und die Stimme eines Ouechos ertönte.
    „Gefangene", rief das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher