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1156 - Albtraum Elektra

1156 - Albtraum Elektra

Titel: 1156 - Albtraum Elektra
Autoren: Jason Dark
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schrillen Schrei hinter mir hörte, war mir klar, dass es ein Rennen gegen die Zeit werden würde. Ich duckte mich, ich leuchtete wieder mit der Lampe. Der helle Schein sorgte dabei für sprunghafte Sequenzen, die wie ein Irrlicht über das alte Felsgestein huschten. Hinter meinem Rücken war es ruhig geblieben, doch ich hatte sowieso nur Augen für die vordere Seite.
    Stand die Felsentür noch offen?
    Durch den schlechten Blickwinkel sah ich sie nicht, aber ich spürte die andere Luft, die mir entgegenwehte, getragen durch den Wind, der in die unterirdische Felsenwelt hineinwehte.
    Noch drei Stufen.
    Dann noch zwei Sprünge!
    Ja, der Zugang war offen. Die Macht, um ihn auf dem Weg der Telepathie zu schließen, besaß diese Person auch nicht. So hetzte ich weiter auf das Loch zu und auf die dahinter liegende Welt, die sich verändert hatte.
    Mir kam sie nicht mehr so finster vor. Okay, sie war noch dunkel, doch in diese Finsternis hinein schossen aus dem Himmel die herrlichen Flammenspeere der Sonne, und mir war jetzt klar, dass ich den Beginn eines neuen Tags erlebte.
    Ich rannte in ihn hinein und hätte laut jubeln können, so gut ging es mir plötzlich. Ich hatte das Gefühl, dass sich vor mir ein Wunder öffnete. Es war einfach herrlich, wieder frei atmen zu können.
    Fast wie eine Gazelle sprang ich über den blanken Fels hinweg, bis der Sand meine Bewegungen langsamer machte, so dass ich schließlich selbst stoppte und stehenblieb.
    Für eine Weile schloss ich die Augen und atmete tief durch. Die Weile dauerte höchstens ein paar Sekunden, dann trieb es mich wieder weiter.
    Ich drehte mich zunächst um.
    Ein paar Meter vor mir sah ich den Eingang. Dahinter die Dunkelheit, in der es keine Bewegung gab.
    Zum großen Aufatmen bleib mir keine Zeit, denn ich musste weiter.
    Ich befand mich in einer fremden Umgebung und zudem in einem fremden Land. Zum Glück war ich nicht in der Vergangenheit verschollen, aber leicht würde es auch nicht sein, mich in der Gegenwart zurechtzufinden.
    Wichtig war, dass ich hier wegkam. Es stand fest, dass Elektra nicht aufgeben würde. Die Kugel hatte sie zwar getroffen, aber nicht getötet, nur geschwächt, und so hoffte ich darauf, einen kleinen Zeitgewinn erreicht zu haben.
    Die Umgebung hatte sich verändert. Der Sonnenaufgang in der Wüste ging schnell. Über mir war der Himmel förmlich in seinem gleißenden Licht explodiert, und es würde auch sehr schnell wärmer werden.
    Die Umgebung hatte sich verändert. Mir kam es vor, als wäre ein gewaltiger Vorhang zur Seite gerissen worden, und so lag die Bühne jetzt frei vor mir.
    Noch immer erwischte mich der Schatten der Felsen. Sie waren nicht mehr dunkel und aus den Schatten der Nacht herausgekrochen. Als mächtiges und helles Gestein wuchsen sie hoch und bildeten breite Wände, die sich aus dem Sand der Wüste erhoben. Sie waren irgendwann mal davon begraben gewesen. Jetzt kamen sie mir vor wie eine längst vergessene Stadt, die man aus den Tiefen herausgeholt hatte, um sie der Nachwelt zu präsentieren.
    Ich kam mir inmitten des gewaltigen Panoramas sehr klein vor. Wie ein Punkt auf einem riesigen Feld. Noch empfand ich den Wind als frisch, als ich mich in Bewegung setzte und er gegen mein Gesicht wehte. Wohin ich gehen musste, wusste ich nicht. Ich wollte irgendwann eine Straße erreichen. Wenn ich mich tatsächlich in einer Ausgrabungsstätte befand, dann war es durchaus möglich, dass ich hier auch irgendwann Touristen fand oder auf Einheimische traf, die mir weiterhelfen konnten.
    Ich drehte mich erst um, als ich den Rand der gewaltigen Felswand erreicht hatte.
    Es gab keine Verfolgerin. Das wiederum machte mir Mut, den Weg fortzusetzen.
    Es gab Sand. Sand und Staub. Unterschiedlich hoch bedeckte er den Boden. Manchmal schleuderte ich ihn mit den Füßen auf, dann wiederum rutschte ich über staubigen Fels. Längst war der Sand in meine Schuhe gedrungen.
    Etwa hundert Meter hinter der Felswand blieb ich stehen, weil sich das Gelände senkte.
    Noch befand ich mich auf einer günstigen Höhe mit guter Aussicht. So sah ich in der Ferne die beiden Spitzen der Pyramiden, die sich glasklar unter dem wolkenlosen Himmel abhoben.
    Sie waren nicht wichtig. Etwas anderes faszinierte mich viel mehr. Unter mir breitete sich eine große Senke aus. Schon ein Tal, und das war nicht tot.
    Ich sah dort Menschen. Sie bewegten sich zwischen den Bauten hin und her, die man dem Wüstensand entrissen hatte. Es waren keine Pyramidengräber,
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