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1149 - Im Bann des Zweisterns

Titel: 1149 - Im Bann des Zweisterns
Autoren: Unbekannt
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zurückziehen", erklärte Rhodan resignierend. „Die Maschinen werden wir hier lassen, und einige von uns werden ebenfalls dableiben. Wir werden versuchen, Zweistern wieder zum Reden zu bringen. Wenn uns das gelingen sollte, werden die Carmena unsere Fragen beantworten."
    „Wir werden auf euch warten", summte Okarwen überraschend friedfertig und flog davon.
    Rhodan sah den Mausbiber an, und Gucky schüttelte abermals den Kopf.
    „Sie ahnen nichts, wissen nichts und haben auch gar nicht die Absicht, etwas zu vermuten. Sie leben in ihrer Welt, die aus den fliegenden Blüten besteht, und wenn diese Welt zum Teufel geht, dann werden sie mit ihr sterben. Es bleibt ihnen ja auch gar nichts anderes übrig. Die fliegenden Bluten sterben, sobald sie die Oberfläche erreichen. Andere Nahrungsquellen gibt es dort unten auch nicht."
    „Aber warum nicht?" fragte Rhodan sich nachdenklich. „Warum ist die Oberflache so steril? Das kann nicht nur an den Blüten liegen!"
    „Vielleicht sind die Maghetfelder daran schuld."
    „Nein", murmelte der Terraner kopfschüttelnd. „Es muß an dem liegen, was normalerweise von dem Zweistern ausgeht. Ich wollte, das verdammte Ding würde endlich wieder anfangen, zu den Carmena zu sprechen!"
    „Ich möchte noch hier bleiben", sagte Gucky. „Mir gegenüber sind die Carmena nicht ganz so mißtrauisch. Vielleicht erfahre ich doch noch etwas von ihnen."
     
    7.
     
    „Die Symbiose, auf die die Carmena sich da eingelassen haben, ist in der Tat einmalig", erklärte Les Zeron. „Sie ist es um so mehr, als diese Wesen früher durchaus so etwas wie eine Zivilisation besessen haben müssen. Man ist in vielen Teilen des Planeten auf ihre Spuren gestoßen. Sie waren hervorragende Straßenbauer und Baumeister - das läßt sich ohne jeden Zweifel feststellen, obwohl nur wenig von dem übriggeblieben ist, was sie geschaffen haben.
    Man hat die Überreste von Städten gefunden, in denen Tausende von Carmena gelebt haben müssen. Sie bearbeiteten Stein und Metall und brannten keramische Gefäße. Sie ernährten sich auch damals schon hauptsächlich von den Säften lebender Pflanzen, aber sie waren längst auf die Idee gekommen, diese Säfte auszupressen und für Notzeiten zu konservieren. Es ist einfach unvorstellbar, daß ein ganzes Volk all dies vergißt und sich so vollständig auf ein neues Leben einstellt, wie die Carmena das getan haben. Noch unvorstellbarer erscheint es, daß diese Umstellung auf freiwilliger Basis stattgefunden haben könnte."
    „Du meinst, man hat sie dazu gezwungen?"
    „Ja."
    „Wann war das in etwa?"
    „Das haben wir bisher nicht feststellen können. Irgendwann ist alles Leben auf der Oberfläche erstorben. Wir wissen nicht, wann oder warum, und selbst eine Schätzung ist kaum möglich. Den einzigen Anhaltspunkt bieten uns die Überreste jener Einrichtungen, die die Carmena auf der Oberfläche hinterlassen haben. Aber auch auf sie können wir konventionelle Methoden der Altersbestimmung nur unter Vorbehalt anwenden. Wir wissen ja nicht einmal, wie die Strahlungsverhältnisse unter normalen Bedingungen sind.
    Schließlich ist es durchaus denkbar, daß die Tardajas sonst nur diese spezielle Strahlung aufsaugen und alles andere durchlassen. Wenn wir das annehmen, dann sind die Ruinenreste und so weiter nur ein paar tausend Jahre alt. Gehen wir dagegen davon aus, daß sich die Strahlungsverhältnisse auf der Oberfläche seit dein Auftauchen der Blüten konstant bei den jetzt herrschenden Werten gehalten haben, dann müßten die Carmena schon seit über hunderttausend Jahren in Symbiose mit den Tardajas leben."
    „Das ist allerdings nicht sehr genau", murmelte Rhodan.
    „Es kommt noch schlimmer", nickte Les Zeron. „Selbst wenn wir berücksichtigen, daß die Carmena ungewöhnlich harte Gesteine für ihre Bauwerke benutzten und es weder Tiere noch Pflanzen gibt, die die Zerstörung hätten beschleunigen können, dürfte nach hunderttausend Jahren überhaupt nichts mehr von den ehemaligen Städten und so weiter übrig sein. Unter Berücksichtigung aller gegebenen Umstände - Temperaturen, Windgeschwindigkeiten, Niederschläge und einige andere Faktoren - können diese Ruinen nicht älter als fünfzigtausend Jahre sein. Wir haben drei grundverschiedene Aussagen, die sich beim besten Willen nicht auf einen Nenner bringen lassen."
    „Und vielleicht kämen noch weitere Aussagen hinzu, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, uns dort unten umzusehen", vermutete Rhodan und warf einen
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