Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1148 - Die schwarze Pyramide

Titel: 1148 - Die schwarze Pyramide
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf dem Gesicht des Nexialisten: Furcht vor der bevorstehenden Standpauke, gemischt mit Stolz über seine aufsehenerregende Entdeckung.
    „Les, ich habe nicht die Absicht, dir eine lange Rede zu halten", begann Perry Rhodan.
    „Wir beide wissen, daß du so gut wie jede Regel im Buch gebrochen hast und daß der Erfolg deines selbstherrlichen Unternehmens die Verstöße nicht rechtfertigt. Du wirst dich also mit einem offiziellen Rüffel abfinden müssen, der in deine Unterlagen eingeht." Er sah auf und blickte den Nexialisten an, auf dessen Gesicht sich inzwischen ein strahlendes Lächeln ausgebreitet hatte. „Ich sehe, das geht dir so nahe, daß dir fast das Herz bricht.
    Und jetzt will ich, verdammt noch mal, endlich wissen, was du da draußen gefunden hast!"
    Les Zeron breitete die Arme aus, als wolle er die Welt umarmen.
    „Ich danke dir, Perry", rief er aus. „Was kümmert einen Wissenschaftler schon der offizielle Rüffel, wenn er ihm die Entdeckung seines Lebens verdankt! Deine Strafrede war es, vor der ich mich wirklich fürchtete. Ich bin dir dankbar, daß du die Angelegenheit auf so ... auf so ..."
    „Erwachsene", kam ihm Perry zu Hilfe.
    „Backenhörnchen" zögerte eine Sekunde. Hörte er Spott in Perrys Stimme?
    „Also gut", meinte er. „Ich bin dir dankbar, daß du die Angelegenheit auf so erwachsene Art und Weise aus der Welt geschafft hast." Seine Augen begannen zu leuchten, als er endlich Gelegenheit erhielt, zum eigentlichen Thema überzugehen. „Also, die Sache ist so: Es gibt auf Spinnwebe eine Symbiose. Die finsteren Pflanzen, die ich Bäume genannt habe, bilden eine Lebensgemeinschaft mit den silbernen Fäden, die das Gespinst bilden.
    Die Bäume sind alleine nicht lebensfähig. Die Fäden besorgen die Photosynthese, und zwar in so effizienter Weise, daß sie davon sowohl sich selbst als auch die Bäume ernähren können."
    „Einwand", sagte Perry. „Wir haben festgestellt, daß das silberne Gespinst den größten Teil des einfallenden Lichtes reflektiert. Wie kann es da zu einer effizienten Photosynthese kommen?"
    „Des sichtbaren Lichts!" triumphierte Les Zeron. „Die Photosynthese auf Spinnwebe findet im infraroten Bereich statt, und das Absorptionsvermögen der Fäden für infrarote Strahlung ist absolut phantastisch. Die Bäume erzeugen also die Stränge, indem sie sie aus sich herausschießen, und ernähren sich mit ihrer Hilfe. Das geht schon seit Millionen von Jahren so, und das Gespinst wächst Schicht um Schicht. Die älteren Schichten sterben ab, werden zunächst zu einer kristallinen Substanz, die wir gesehen haben, und zerbröckeln schließlich. Die zerbröckelte Materie sinkt in den Boden und dient den Bäumen abermals als Nahrung. Die Bäume verarbeiten sie. Was sie als Nahrung nicht brauchen, speichern sie in den Stämmen. Mit der Zeit entsteht ein Übermaß an gespeicherter Substanz. Die überschüssige Materie erzeugt wachsenden Druck, unter dem der Speicher schließlich birst. Resultat: Ein neuer Strang wird geboren. Ich war in der Nähe, als es geschah. Es ist ein Erlebnis, das man nicht so rasch vergißt."
    Schweigen senkte sich über die kleine Kommandozentrale der Space-Jet, als „Backenhörnchen" geendet hatte. Den Menschen überkam ein Schauer der Ehrfurcht, wenn er sich die unglaubliche, unfaßbare Fülle verschiedenartiger Lebensformen vorzustellen versuchte, die die Natur erschaffen hatte. Dabei, dachte Perry Rhodan, war es alles nur eine Sache der Statistik. Gib dem Prozeß der natürlichen Schöpfung fünfzehn Milliarden Jahre Zeit und ein paar Trillionen Szenarien, auf denen er sich austoben kann, und alles, was Menschengeist sich in seinen wildesten Phantasien ausmalen kann, wird eines Talges entstehen.
    „Du sagtest, das Gespinst sei intelligent", sprach er den Nexialisten an.
    „Es wohnt ihm sicherlich eine gewisse Intelligenz inne", antwortete Les Zeron. „Es ist zu logischen Handlungen fähig - bewiesen durch das Einfangen des langquartischen Bootes.
    Ich sehe darin eine bewußte Hilfeleistung, die man mir zugute kommen ließ, weil ich am Tag zuvor darauf gedrungen hatte, daß das Gespinst durch eure Schüsse auf das Schleimwesen nicht beschädigt würde."
    „Fellmer?"
    „Es gibt wahrnehmbare mentale Regungen, Perry", antwortete der Mutant.
    „Wahrnehmbar, nicht verständlich. Ich neige dazu, die Gesamtheit der Fäden für eine Gemeinschaftsintelligenz zu halten, deren Mentalität jedoch so fremdartig ist, daß eine Verständigung sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher