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1148 - Der Butler

1148 - Der Butler

Titel: 1148 - Der Butler
Autoren: Jason Dark
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willst!«, meldete sich Kiddy.
    »Und ob.«
    »Das ist doch Mist. Was geht uns der Typ an?«
    »Er war so anders, Kiddy.«
    »Wie denn?«
    Johnny wechselte auf die linke Seite. Er hatte das Rücklicht jetzt im Blick. Rechts konnten ihn die anderen Fahrzeuge bequem überholen. »Er war ruhiger.«
    »Müde?«
    »Quatsch. Nein, der kam mir vor, als hätte ihn jemand unter Drogen gesetzt.«
    »Ist alles möglich.« Kiddy richtete sich auf und setzte sich normal hin. »Und jetzt willst du ihn retten, wie?«
    »Ich will wissen, wohin er fährt. Das ist alles. Dann kann man seinen Eltern Bescheid geben.«
    »Toll, du bist ja ein großer Samariter.« Kiddy klatschte in die Hände. »Wirklich, ausgezeichnet. Ich gratuliere dir. Aber ich habe keine Lust. Ich kenne den Typ auch nicht. Du kannst mich gleich absetzen. Ich bin zudem müde.«
    »Klar, wenn sich eine Möglichkeit ergibt.«
    »Hoffentlich nimmst du dir nicht zu viel vor. Der Fahrer sah auch nicht aus, als würde er Spaß vertragen.«
    »Das stehe ich schon durch.«
    »Hast du wenigstens ein Handy mit?«
    »Ja. Warum?«
    »Falls wir mal Hilfe brauchen.«
    Johnny sagte nichts. Soweit sollte es nicht kommen. Aber er wollte jetzt auch nicht nachgeben.
    Chris Ogden hatte sich einfach zu unmöglich verhalten. Das war unnormal gewesen. Johnny wusste nicht, ob Chris früher mal Drogen genommen hatte, aber er hatte so ausgesehen, als wäre er damit vollgepumpt gewesen.
    Vor ihnen legte sich der Roller leicht auf die Seite, um in einen Kreisverkehr einzubiegen. Auch Johnny und sein Beifahrer mussten dort hinein.
    Kiddy sagte nichts mehr. Er schaute gegen die Scheibe und hatte die Unterlippe nach vorn geschoben. Bis er dann einen Fluch ausstieß, weil Johnny nicht in die Bahn eingebogen war, in die er eigentlich hätte hineinfahren müssen.
    »He, du bist falsch!«
    »Weiß ich.«
    »Scheiße! Und weiter?«
    »Ich bleibe dran.«
    »Aber ich will…«
    »Hör auf zu labern. Ich kann jetzt nicht stoppen. Da ist einiges auf der schiefen Schiene, Kiddy. Das spüre ich. Das habe ich irgendwie im Urin.«
    »Mach doch keinen…« Kiddy schlug die Hände vors Gesicht, weil Johnny Gas gab, denn er wollte die Distanz zwischen den beiden Fahrzeugen nicht zu groß werden lassen.
    Sie fuhren in eine lange Straße hinein, die von Bäumen gesäumt wurde. Kiddy, der die Hände wieder hatte sinken lassen, schaute sich um und schüttelte den Kopf.
    »Hör mal, weißt du überhaupt, wohin du fährst?«
    »Das werden wir merken, wenn wir am Ziel sind.«
    »Da will ich nicht hin.«
    »Sonst noch was?«
    »Ja, wenn du die Straße immer weiter durchfährst, gelangst du an einen Friedhof. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden es dort treiben werden.«
    »Sie treiben es nicht. Lass dir das gesagt sein. Die Fahrerei hat eine ganz andere Bedeutung.«
    »Welche denn?«
    »Nerv mich nicht.«
    Johnny blieb auf der linken Seite. Er hielt die Distanz gleich. Im Innern war er aufgewühlt. Er machte es sich nicht so einfach wie Kiddy. Er glaubte auch nicht an eine Entführung. Da steckte etwas anderes dahinter. Irgendein Plan, und genau dieser Plan hatte das Misstrauen in ihm aufsteigen lassen.
    Die Straße führte nicht direkt auf den Friedhof zu. Um ihn zu erreichen, mussten sie rechts abbiegen. An der rechten Seite ragte bereits die Mauer hoch.
    Der Roller vor ihnen wechselte die Fahrbahn. Für Johnny stand fest, dass tatsächlich der Friedhof das Ziel war. Ein kurzer Blick in den Innenspiegel sagte ihm, dass sich kein Wagen dicht hinter ihnen befand. So konnte er auch die Fahrbahn wechseln.
    »Ich werde irre!«, stöhnte Kiddy.
    »Bist du das nicht schon?«
    »Hör auf, Mann. Nachts auf einem Friedhof. Das kann mir auch nur mit dir passieren.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Ist doch klar. Liegt auf der Hand. Schließlich hat sich herumgesprochen, wer dein Pate ist. John Sinclair, der Geisterjäger, und deine Alten sind auch nicht ohne.«
    »Soll das ein Kompliment sein?«
    »Nein.«
    Johnny hob nur die Schultern. »Wenn du schon so denkst, dann sage ich dir, mitgefangen, mitgehangen. Ein Friedhof in der Nacht ist mal ganz spannend.«
    »Für so einen wie dich bestimmt, aber nicht für mich.«
    »Egal, wir ziehen es durch.«
    »Du kannst froh sein, dass bei uns keiner zu Hause ist. Ich hätte sonst Ärger bekommen.«
    »Ich werde auch noch Bescheid sagen.«
    »Mitten in der Nacht?«
    »Warum nicht?«
    Die Mauer an der rechten Seite war noch da, aber sie war auch weiter zurückgetreten. Ein Weg
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