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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban
Autoren: Unbekannt
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geschehen war. Er, der angebliche Bote des Armadaherzens, kannte die Koordinaten seines Auftraggebers nicht und bat die Torkroten, ihm bei der Suche zu helfen! Sie hatten den Widerspruch hingenommen, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Sie würden ihm folgen und ihn unterstützen - für wie lange? Was geschah, wenn sie sich plötzlich gegen ihn stellten?
    Und eine weitere, vielleicht noch drohendere Ungewißheit beschäftigte den Arkoniden.
    Zwanzig Zentimeter über dem jeweils höchsten Punkt seines Körpers schwebte jenes tennisballgroße violette Energiegebilde, das die Zugehörigkeit zur Endlosen Armada beurkundete. Er beobachtete es mit wachsendem Mißtrauen und großem Unbehagen. Er hatte die Armadaflamme aktiviert, um den Torkroten seinen vermeintlichen Status zu beweisen - eine Maßnahme, die unumgänglich geworden war, obwohl er sie gern gemieden hätte. Denn die Flammen galten nicht nur als eine Art Ausweis, sie dienten darüber hinaus als Kontroll- und Manipulationsinstrumente. Seit Ordoban schwieg, war diese Überwachungsfunktion erloschen, aber jederzeit mußte man damit rechnen, daß das Armadaherz seine Aktivitäten plötzlich wieder aufnahm. Dann bestand die Gefahr, daß Atlan unvermittelt zum Werkzeug einer unheimlichen Macht wurde.
    Ob die Mentalstabilisierung ihn davor schützen konnte, schien dem Arkoniden zumindest zweifelhaft. Hatte er nicht ein leichtes Ziehen in seinem Geist verspürt, als das leuchtende Gebilde sich über ihm platzierte? Wurde er am Ende schon beeinflußt, ohne daß er es merkte?
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als der Türmelder summte und einen Besucher ankündigte. Schnell richtete er sich auf und ging in den Wohnraum hinüber. Die Armadaflamme tanzte nach oben, verhielt über dem Scheitel und folgte ihm beharrlich.
    Es überraschte ihn zu sehen, wer draußen auf dem Korridor wartete und ihn sprechen wollte. Das Wesen war von konischer Gestalt. In der Mitte des Körpers verfügte es über vier rundum angeordnete Tentakel; den oberen, sich verjüngenden Teil beherrschten drei Augen, eine runzlige Nase und zwei untereinander angeordnete Münder. Die Haut schimmerte überall in mildem Grün.
    Atlan öffnete das Schott. Das Wesen schwebte ihm in flachem Bogen entgegen, indem es aus drei hautsackähnlichen Röhren, die anstelle von Beinen aus dem Körper ragten, komprimierte Luft ausstieß. Der dadurch erzeugte Druck trieb die leichtgewichtige Gestalt nach vorn.
    „Reihumgrün!" begrüßte der Arkonide die Besucherin. „Was führt dich zu mir?"
    Die Kapselod-Strahl-Frau hüpfte unbekümmert auf einen Sessel und bemühte sich, in dem für Humanoide gestalteten Möbelstück eine einigermaßen bequeme Haltung einzunehmen.
    „Ich möchte dir eine Idee schenken", sagte sie.
    Atlan lächelte. Die Kapseloden-Strahlen waren Händler - aber der Gegenstand ihrer Geschäfte stellte weder Naturalien noch sonstige Waren herkömmlicher Art dar. Sie handelten mit Ideen. Sie vermieteten sich selbst an andere Völker, um bei Problemlösungen mitzuhelfen, Strategien zu entwerfen, Taktiken auszuarbeiten und was der Dinge mehr waren. Ihre Dienste waren gefragt, und sie erzielten dafür gewöhnlich hohe Preise.
    Reihumgrün jedoch hatte sich an die Solaner „verliehen", wie sie selbst es ausdrückte; auf unbestimmte Zeit und völlig kostenlos. Sie wollte dies als Geste des Dankes dafür verstanden wissen, daß Atlan und seine Leute ihr Volk vor dem Untergang bewahrt hatten. Ohne das Eingreifen der SOL wäre der Kampf der Kapseloden-Strahlen gegen die aggressiven Armadabarbaren weniger glimpflich ausgegangen.
    „Jede Idee ist mir willkommen", versicherte der Arkonide. „Ich nehme an, sie betrifft unseren Auftrag ...?"
    „Ganz recht. Sie könnte dir, wenn sie funktioniert, den Weg zu Ordoban weisen."
    Atlan horchte auf. Natürlich war Reihumgrün über die sich abzeichnenden Schwierigkeiten in groben Zügen informiert. Sollte diese kluge, vor Einfällen und Plänen förmlich strotzende Intellektuelle tatsächlich eine brauchbare Lösung gefunden haben?
    „Laß hören", ermunterte er sie.
    Reihumgrün deutete mit einem Tentakel schräg nach oben.
    „Was du über dem Kopf trägst, ist keine gewöhnliche Armadaflamme", begann sie langsam.
    „Man könnte Bedarfsflamme dazu sagen." Atlan nickte und hob das Urianetic an seinem Gürtel an. „Wie du weißt, wird sie in diesem Behälter aufbewahrt und nur in besonderen Fällen benutzt."
    „Das weiß ich wohl." Reihumgrün legte eine
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