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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban
Autoren: Unbekannt
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Hamiller, aber zur Zeit können wir auf deine Belehrungen gut verzichten."
    „Sie sollten zumindest darüber nachdenken", empfahl die Positronik ungerührt. „Die Formation der Torkrotenschiffe, ihre Staffelung im Raum und ihre Anfluggeschwindigkeit zwingen aus logischer Sicht keineswegs zu dem Schluß, sie planten einen Angriff.
    Vielmehr legen sie die Vermutung nahe, daß ihre Absichten durchaus defensiver Natur sind."
    „Wir werden es gleich wissen." Deneide Horwikow1 hob einen Arm zum Zeichen, daß sie Funkkontakt hatte.
    Perry Rhodan versteifte sich innerlich. Neben ihm hob Waylon Javier den Kopf und sog die Luft hörbar ein.
    Was er unter dem Eindruck der herannahenden Barbarenflotte und der wachsenden Unruhe eigentlich zu sehen erwartete, wußte Rhodan später selbst nicht mehr. Vor dem Kommandoplatz baute sich ein neues Hologramm auf. Das Gesicht des Arkoniden erschien, von silberweißen Haaren umrahmt. Über dem Scheitel schwebte ein violetter Leuchtball.
    „Die SOL meldet sich zurück", sagte Atlan ruhig. Dann erst schien er zu bemerken, welche angespannte Erregtheit unter den Freunden auf der BASIS herrschte. Seine rötlichen Augen blitzten auf, er lächelte verhalten. „Oh, ich vergaß euer sprichwörtliches Mißtrauen. Keine Sorge, es ist unbegründet. Ihr könnt den Alarm getrost abblasen."
    Perry Rhodan starrte ihn an, ohne ein Wort über die Lippen zu bringen. Die Selbstverständlichkeit, mit der Atlan den Erfolg seiner Mission verkündete, lahmte ihn förmlich. Er spürte nur, wie eine enorme Last von ihm wich.
     
    *
     
    „Ihr hättet ihn sehen sollen!" schwärmte Brether Faddon. Er hob die Hände vor das Gesicht und formte mit Daumen und Zeigefingern zwei Kreise. „Solche Augen bekam er, der Mund stand ihm offen, das Kinn klappte nach unten ..."
    „Du übertreibst", fiel ihm Flint Roysen ins Wort.
    „Wenn ich es doch sage!" bekräftigte Brether. „Und wißt ihr, was er dann endlich herausbrachte ...?"
    Flint Roysen hob gelangweilt die Schultern. Helen Almeera, die neben ihm saß, stellte ihr Glas auf dem Tisch ab und lehnte sich zurück, ohne eine Miene zu verziehen.
    „Nein."
    In Brethers Gesicht begann es zu arbeiten. Die Mundwinkel zuckten.
    „Aha!" prustete er dann. Er lachte schallend und beugte sich vor. „Versucht euch das mal vorzustellen! Atlan sagt, ich werde die Barbaren nicht mehr los, sie sind meine neue Armee - und Rhodan jappst nach Luft und meint: Aha ..."
    Flint zumindest grinste jetzt, vom Lachen des Betschiden angesteckt. Helen dagegen blieb weiterhin ernst. Sie blickte zur Tür, wo Brethers Lebensgefährtin aus dem Nebenraum trat.
    „Sehr witzig", kommentierte Scoutie humorlos. „Wirklich, ausgesprochen komisch.
    Könntest du trotzdem deine Lautstärke etwas mäßigen? Der Kleine wird es dir danken."
    Brether verschluckte sich fast. Das Lachen brach ab.
    „Oh", machte er betroffen und vollführte eine verlegene Geste. Sein kleiner Sohn brauchte Schlaf; er sah es ein. Es war mitten in der Nacht - 0.10 Uhr Bordzeit.
    „Sagtest du gerade Oh?" erkundigte sich Helen spitzfindig und musterte ihn abschätzend. „Ja, genau: So ungefähr muß Perry Rhodan nach deiner Schilderung dreingeschaut haben. Jetzt kann ich deine Belustigung nachempfinden."
    „Es gibt natürlich einen gravierenden Unterschied zwischen Aha und Oh", erklärte Flint feixend. „Während nämlich Aha immerhin einen Erkenntnisprozeß einleitet, wirkt das Oh mehr ... nun ..."
    Er blickte zur Seite, als fiele ihm das richtige Wort nicht ein.
    „Dümmlich", half ihm Helen aus der Verlegenheit.
    „Korrekt!" stimmte Flint begeistert zu. „Es wirkt dümmlich."
    „Ihr habt einen richtig netten Umgangston", bemerkte Scoutie ironisch. „Es ist kaum auszuhalten."
    Wegen der gelösten Stimmung und unter dem zusätzlich stimulierenden Einfluß des Weines nahm natürlich keiner den anderen ernst. Der Sinn des Treffens erschöpfte sich ohnehin in der Absicht, einen kameradschaftlichen Umtrunk durchzuführen.
    Flint Roysen war ein hagerer, fast knochiger Mann mit schmalem Gesicht und dunklen, straff nach hinten gekämmten Haaren. Mund und Nase 1 wirkten etwas überdimensioniert, aber diese anatomische Disharmonie machte er durch ein humorvolles und freundliches Wesen wieder wett.
    Helen Almeera mochte ebenfalls nicht als Schönheit gelten, dennoch strahlte sie ein beeindruckendes Maß weiblicher Anmut aus. Sie war klein und zierlich, das auf herbe Weise ansprechende Gesicht von blonden Locken umrahmt. An Bord
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