Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
BASIS war. Keiner, dessen Nerven unter der akuten Bedrohung nicht litten. Schon zahlenmäßig waren die Barbarenschiffe der Galaktischen Flotte weit überlegen, und es bestand kein Grund zu der Annahme, daß sie mit Fremden rücksichtsvoller umgehen würden als mit Armadisten.
    Im Gefüge der Endlosen Armada nahmen die Torkroten eine Sonderstellung ein. Ihre kämpferische Mentalität, trieb sie immer wieder dazu, andere Völker zu überfallen. Dabei gingen sie zwar mit großer Kompromißlosigkeit vor, sie raubten zudem und plünderten für den eigenen Lebensbedarf. Niemals jedoch verhielten sie sich so brutal, daß einem Volk wirklicher Schaden erwuchs. Angeblich dienten sie dem Armadaherzen als willkommenes Werkzeug, um die Schlagkraft und Verteidigungsfähigkeit der jeweils Angegriffenen zu testen. Wie Jercygehl An zu berichten wußte, wurden sie dabei stets kontrolliert und rechtzeitig in ihrem unheilvollen Tatendrang gebremst.
    Aber das Armadaherz war seit langem verstummt. Die Regel galt nicht mehr. Zügellos und ungehindert, verhielten sich die Torkroten nur noch ihrer wilden Mentalität entsprechend. In 785 Lichtjahren Entfernung von BASIS-ONE attackierten sie ein Volk mit aller Härte. Ihr entfesseltes Vorgehen und die relative Nähe zur Galaktischen Flotte zwangen Perry Rhodan einzugreifen. Er schickte Atlan mit der SOL auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen. Der Arkonide sollte die Barbaren zur Vernunft bringen und sie zur Einstellung der Kampfhandlungen veranlassen.
    Nun kehrte er zurück - mit der gesamten Streitmacht der Torkroten im Rücken!
    Sie näherten sich mit durchaus mäßiger Geschwindigkeit, die weit unterhalb relativistischer Bereiche blieb - aber was besagte das schon. Wenn sie die Grenze, die durch die Reichweite ihrer Waffen markiert war, überschritten und zum Angriff bliesen, würden sie sich blitzartig verteilen und in Sekundenschnelle vorstoßen können. Die Cygriden an Bord der BASIS kannten das. Torkroten kämpften ohne Kompromisse und notfalls bis zur Selbstaufgabe.
    Jercygehl An hatte nur gesagt, „Es wird einen heißen Tanz geben." Seitdem schwieg er.
    Wer wollte es verdenken, wenn selbst besonnene Menschen wie Jen Salik den Arkoniden dafür verurteilten, daß er den Barbaren den direkten Weg ins Ziel wies. Dabei zweifelte niemand an Atlans Integrität. Er mußte in der Klemme stecken, sonst hätte er alles getan, um die Entdeckung der Galaktischen Flotte zu verhindern.
    „Ich würde ihnen ein paar saftige Warnschüsse in den Weg legen", zischte Sandra Bougeaklis. Die Lippen der Stellvertretenden Kommandantin waren kaum mehr als ein Strich. „Sie müssen ein solches Feuerwerk erleben, daß sie von vornherein die Lust an uns verlieren!"
    „Behaltet die Nerven, Freunde!" sagte Rhodan beschwörend. „Denkt an die SOL! Falls die Besatzung noch lebt, dürfen wir nichts tun, was sie zusätzlich gefährdet."
    Sandra atmete schwer und hob nervös die Arme.
    „Gut, schon gut! Ich weiß es ja."
    „Ich springe auf die SOL", verkündete Gucky kurzentschlossen. „Wir müssen wissen, was bei denen los ist."
    Rhodan wirbelte auf dem Absatz herum.
    „Du bleibst!" bestimmte er hart. „Es gibt jetzt keine Extratouren!"
    Der Ilt sank förmlich in sich zusammen. Selten genug redete der Terraner in diesem Ton mit ihm, und wenn er sich dazu hinreißen ließ, entsprang es weniger dem Gehorsamsanspruch eines Befehlshabers als vielmehr der ehrlichen Sorge um das Wohlergehen eines Freundes.
    Perry Rhodans Gesichtszüge entspannten sich.
    „Wir warten noch fünf Minuten. Danach nehmen wir die Funktätigkeit auf."
    Er sah hinüber zu Deneide Horwikow. Die hochgewachsene Frau - Navigatorin, Astrogatorin und Cheffunkerin der BASIS - nickte wortlos. Sie wußte, was sie zu tun hatte.
    „Sie werden nicht antworten", prophezeite Jercygehl An düster. „Gegen Torkroten hilft nur entschlossene Verteidigung. Sonst nichts."
    Da mischte sich jemand in die Gespräche ein, der bislang ebenfalls Zurückhaltung geübt hatte - die Hamiller-Tube.
    „Gestatten Sie mir eine Bemerkung, meine Herrschaften", sagte die Positronik in ihrer charakteristischen gezierten Sprechweise. „Ich fürchte, Sie alle unterliegen einer bedauerlichen Fehleinschätzung."
    Die Stimme klang sanft und wohltuend wie immer, doch sie trug nicht dazu bei, die um sich greifende Nervosität zu mindern. Mit Sandra Bougeaklis ging das Temperament durch.
    „Dieser verdammte Blechkasten!" brauste sie auf. „Deine Weisheit in Ehren,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher