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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban
Autoren: Unbekannt
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augenblicklich zu verfliegen.
    „Er weiß es tatsächlich noch nicht", bemerkte Helen leise.
    „Die SOL ...?" riet Brether vorsichtig. „Die SOL wird das Armadaherz suchen?"
    „Unter anderem", dehnte Flint. „Die gesamte Expedition besteht allerdings aus der SOL ... und der Barbarenwelle."
    „Oh", machte Brether und sank kraftlos zurück.
     
    *
     
    Nicht alles gestaltete sich so einfach, wie es sich in der ersten groben Planung anhörte.
    Eher das Gegenteil war der Fall. Sobald es darum ging, ein einmal beschlossenes Vorhaben in die Tat umzusetzen, mußten plötzlich Schwierigkeiten bewältigt werden, die man zwar längst kannte, aber bisher bagatellisiert hatte.
    Wie so oft, machte Atlan diese Erfahrung auch jetzt; als er darüber nachzudenken begann, auf welche Weise er die Suche nach dem Armadaherzen am effektivsten betreiben sollte.
    Er lag auf dem Bett im Schlafraum seines Kabinentrakts, beobachtete den violetten Leuchtball über sich und lachte still in sich hinein.
    „Das Armadaherz muß gefunden und vor unbefugtem Zugriff geschützt werden - bevor die Schmiede am Ziel sind." So lautete die Maxime, die sich bei Atlans Besprechung mit Perry Rhodan und anderen Verantwortlichen herauskristallisiert hatte. Die scheinbar bedingungslose Loyalität, welche die Armadabarbaren dem Arkoniden entgegenbrachten, kam dabei wie gerufen. Fünfzigtausend torkrotische Raumer stellten eine gewaltige Streitmacht dar; ihre Unterstützung bot eine fast vollkommene Sicherheitsgarantie. Perry Rhodan selbst machte den Vorschlag, die SOL und die Barbarenwelle könnten die geplante Expedition gemeinsam durchführen. Der Abzug weiterer Schiffe von der Galaktischen Flotte wäre dann nicht mehr erforderlich.
    Atlan war entschlossen, diese Chance wahrzunehmen.
    Doch wo sollte er mit der Aktion beginnen? Die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen war ein grober und unpassender Vergleich angesichts der Dimensionen, die sich hier eröffneten. Die menschliche Vorstellungskraft versagte bei dem Versuch, die Endlose Armada in ihrer unermeßlichen Ausdehnung zu erfassen.
    „Ich sehe nur eine Möglichkeit", hatte Perry Rhodan gesagt. „Du mußt immer wieder Station machen, Kontakte aufnehmen, Hinweise sammeln und dich so Stück für Stück an das Ziel herantasten. Vor allem darfst du den Mut nicht dabei verlieren. Die Armadaschmiede sind in dieser Beziehung nicht klüger als wir, obwohl sie vielleicht die besseren Möglichkeiten haben. Letztlich kochen sie aber auch nur mit Wasser."
    Atlan lachte rau. Unter solchen Umständen konnte die Suche Jahre dauern. Er würde andere Wege finden müssen.
    Doch das war nicht die einzige Überlegung, die ihm in der Stunde vor dem Start Kopfzerbrechen bereitete. Es gab zwei weitere Probleme für ihn, deren Wichtigkeit er nicht weniger hoch einschätzte.
    Eines davon sah er in der Barbarenwelle, die ihn begleiten würde. Mittlerweile hatte er Gelegenheit gefunden, sich über Kultur, Traditionen und Mentalität der Torkroten ein Bild zu machen. Wenn er das, was er aus Gesprächen mit den neuen Verbündeten herausgefiltert hatte, richtig interpretierte, mußten die Barbaren ein uraltes Volk sein. Ihre Entstehungsgeschichte berichtete, sie seien direkt aus einer grünen Sonne gefallen, um sich danach zu dem zu entwickeln, wofür sie sich heute hielten - zu den stärksten, schönsten und klügsten Wesen der Schöpfung. Mit dieser Anschauung einhergehend, respektierten sie nichts mehr als Kraft, Mut und Männlichkeit. Ihr Recht war das Recht des Stärkeren - wer sich in dieser Hinsicht auszeichnete, der durfte der Achtung seiner Artgenossen sicher sein.
    In diesem Charakterzug mochte ein Teil der Erklärung liegen, warum die Torkroten Atlans Anweisungen widerspruchslos hinnahmen und seine Autorität akzeptierten. Nicht nur die Armadaflamme, die ihm den Bluff ermöglichte, als Bote des Armadaherzens aufzutreten - auch der Umstand, daß er Losridder-Orn im Zweikampf besiegt hatte, war entscheidend für den Respekt, den er genoß. Die Torkroten zollten ihren Anführern absolute Loyalität und Ergebenheit. Wer aber die Stärksten der Starken übertrumpfte, der verdiente besondere Anerkennung.
    Der Arkonide wußte jedoch, wie kurzlebig sich solcher Ruhm mitunter gestaltete. Zwar schätzte er die Barbaren in keiner Weise als wankelmütig ein. Wenn er sich ungeschickt verhielt, konnte trotzdem die Stimmung von einer Stunde zur anderen ins Gegenteil umschlagen. Er wunderte sich jetzt schon, warum dies nicht längst
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