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1145 - Der unsichtbare Bote

Titel: 1145 - Der unsichtbare Bote
Autoren: Unbekannt
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mit zehn Urianetics, Terraner!" sagte die schattenhafte Erscheinung. „Komm näher!"
    Lloyd erschauderte, dann trat er dicht vor die Erscheinung, ohne sie deswegen besser sehen zu können. Sie blieb etwas Ungewisses, Dunkles, Wogendes ohne feste Umrisse - ganz im Unterschied zu dem Kasten. Als der Telepath in ihn hineinsah, denn er war oben offen, erblickte er zehn Zylinder von kreisrundem Querschnitt, die fünf Zentimeter durchmessen mochten und etwa zwanzig Zentimeter lang waren. Sie waren dunkelbraun und sahen wie Hartgummi aus. An ihren Enden saßen pyramidenförmige Ausbuchtungen von zirka fünf Zentimetern Länge und mit je vier Seitenflächen. Sie schimmerten stahlblau und sahen auch so fest wie solider Stahl aus.
    „Du bist der Bewahrer der Flamme, nicht wahr?" sprach Fellmer die schattenhafte Erscheinung an.
    „Das bin ich", antwortete sie. „Und diese Behälter enthalten je eine Armadaflamme.
    Deshalb heißen sie Urianetics, was soviel wie ‚verborgenes Feuer’ bedeutet. Wer immer einen dieser Behälter mit zwei Händen an ihren Enden umfaßt und sich voll auf die Flamme darin konzentriert, wird Träger dieser Flamme werden. Die Urianetics gehören dir."
    „Danke", sagte Lloyd verwirrt und griff nach dem Kasten.
    Etwas Schattenhaftes schob ihm den Kasten entgegen und ließ ihn dann los. Fellmer wäre unter dem Gewicht fast in die Knie gegangen.
    „Ich danke dir", sagte er. „Und ich verspreche dir, daß diese Urianetics nur im Sinn der Endlosen Armada benutzt werden."
    „Das weiß ich, Fellmer Lloyd", erwiderte die Erscheinung. „Sonst hatte ich dir die Behälter nicht übergeben. Leider gibt es nur diese zehn Urianetics, und eine normale Verleihung von Armadaflammen ist für unbestimmbare Zeit nicht möglich. Geht nun!"
    Die schattenhafte Erscheinung bewegte sich und löste sich auf ...
     
    9.
     
    Im Kontrollraum setzte Lloyd die Kiste behutsam ab, dann kümmerte er sich um Nejai Koone und Fragan Tyn.
    Die Kybernetikerin war nicht paralysiert und konnte deshalb aufstehen, sobald Lloyd sie von ihren Fesseln befreit hatte. Sie eilte sofort zu Tyn.
    „Hier!" sagte der Telepath und hielt ihr ein Injektionspflaster hin. „Drücke ihm das in den Nacken, dann wird er sich in einer halben Stunde wieder bewegen können."
    Er wandte den Kopf, als Jercygehl An mit mehreren Cygriden und Terranern in den Raum stürmte.
    „Steckt die Waffen ein!" sagte er. „Jetzt ist alles in Ordnung." Er deutete auf den Kasten und wandte sich dann an Felica Anschein, die Kommandatin der Karracke TULIPAN.
    „Bitte, sorge dafür, daß dieser Kasten auf dein Schiff gebracht wird, Felica! Laß ihn so scharf bewachen, als wäre er der größte Schatz des Universums! Wahrscheinlich ist er es auch, denn er enthält zehn Armadaflammen. Der echte Bewahrer der Flamme hat sie mir übergeben."
    Die Cygriden und Terraner drängten sich um den Kasten und blickten mit einer Mischung aus Neugierde und Scheu auf die seltsam zylindrischen Objekte darin.
    „Nicht anfassen!" sagte Felica Anschein, als ein Terraner die Hand nach dem Kasten ausstreckte. „Simmer und Aloine! Ihr nehmt den Kasten und haftet mir persönlich dafür, daß er sicher auf die TULIPAN gelangt und daß niemand eine Armadaflamme berührt! Wo sind die Flammen eigentlich, Fellmer?"
    „Es hat den Anschein, als befänden sie sich in den zylindrischen Behältern", meinte Simmer Kyrex und erntete Gelächter dafür.
    Lloyd schmunzelte.
    „Das ist richtig. Der Bewahrer nannte die, Behälter Urianetics. Das bedeutet soviel wie ‚verborgenes Feuer’."
    „Was hatte der Silberne eigentlich vor?" erkundigte sich An. „Wollte er diese Armadaflammen an sich bringen?"
    „Er wollte viel mehr", erklärte Lloyd. „Er hätte euch alle getötet. Wahrscheinlich wäre es ihm auch gelungen, wenn er sich mit Nejai und Fragan nicht selbst Steine in den Weg gelegt hätte. Wäre er dadurch nicht aufgehalten worden, ich wäre zu spät gekommen."
    Nejai blickte sich suchend um.
    „Wo ist eigentlich der Junge geblieben?"
    „Es gibt keinen Jungen", sagte Lloyd. „Du bist einem Phantom nachgegangen, einer Projektion. Woher sollte auch an Bord des Siegelschiffs ein neunjähriger Terraner kommen! Ich frage mich allerdings, weshalb Sarkonew, so hieß der Schmied, dich in den Kontrollraum lockte."
    „Als Geisel", sagte Tyn mühsam und kaum verständlich. „Ich - hatte erraten, daß - Armadaschmied ..." Er rang nach Luft.
    „Es ist gut", sagte Lloyd. „Ich verstehe. Du hattest erraten,
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