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1145 - Der unsichtbare Bote

Titel: 1145 - Der unsichtbare Bote
Autoren: Unbekannt
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daß die Stimme, die zu uns sprach, einem Armadaschmied gehörte - und Sarkonew hatte es bemerkt. Erstaunlich!
    Dann war der fiktive Alptraum, den ihr erlebt hattet, eine Warnung des Bewahrers gewesen. Das konnte der Armadaschmied natürlich nicht zugeben."
    „Ich schäme mich", erklärte die, Kybernetikerin. „Die Stimme verdächtigte Weidenburn, und ich glaubte ihr. Aber der Junge! Er wirkte völlig echt. Er muß hier irgendwo sein."
    „Dann hätte ich seine Gedanken aufgefangen", widersprach Fellmer Lloyd. Er lächelte.
    „Wir werden dennoch die Umgebung des Kontrollraums durchsuchen. Ich kann deine Gefühle verstehen."
    „Ich bin ein Versager", krächzte Tyn.
    „Unsinn!" wies Lloyd ihn zurecht. „Der Schmied war zweifellos ein kampferprobtes Lebewesen, während du noch keine Kampferfahrung besaßest. Du konntest ihn nicht besiegen. Aber du hast Mut bewiesen, als du Nejai allein folgtest, obwohl du annehmen mußtest, daß sich Armadaschmiede im Siegelschiff befänden. Ohne dich hätte ich den Kontrollraum nicht rechtzeitig gefunden, und wir wären alle tot. Übrigens müssen wir nachsehen, ob sich noch mehr Schmiede im Siegelschiff befinden."
    „Ich habe fünf meiner Raumfahrer ausgeschickt", erklärte Jercygehl An. „Sie werden sich melden, wenn sie weitere Schmiede oder ihre Armadamonteure finden - und sie werden kurzen Prozeß mit ihnen machen."
    „Ihr Cygriden seid ziemlich schnell mit dem Schießen bei der Hand", meinte Felica Anschein.
    „Nur wenn es notwendig ist", entgegnete der ehemalige Kommandant von Armadaeinheit 176.
    Er tippte mit einem Finger gegen die Stelle seines Helms, wo das cygridische Äquivalent eines terranischen Minikoms installiert war. Die Terraner verstanden und schalteten ihre Minikome ein.
    „... haben wir einen winzigen Goon-Block mit aufwendigem Ortungsschutz in einer Mulde auf der Außenhülle des Siegelschiffs gefunden", hörte Lloyd einen Cygriden berichten. „Er ist leer und war auch nur von einem Armadaschmied besetzt. Mehr Platz bot die kleine Kabine nicht. Die Armadamonteure müssen sich an der Hülle verankert haben, um mitzufliegen."
    „Dann wird irgendwo im Umkreis von wenigen Lichtjahren ein größeres Schiff der Schmiede auf Sarkonew warten", meinte An. „Wenn wir den Goon-Block mit einer Nukleonbombe versehen und einen Annäherungszünder installieren..."
    „Dazu fehlt euch die Zeit", ertönte die geisterhaft hohle Stimme des Bewahrers der Flamme aus mehreren Lautsprechern. „Ihr müßt das Äondic-Twu verlassen, denn ich habe die Sicherheitsschaltungen aktiviert, die es in kurzer Zeit völlig in der Ladungswolke verschwinden lassen werden - bis sich das Armadaherz wieder meldet. Vielleicht können die zehn Armadaflammen, die ich Fellmer Lloyd übergab, den Terranern helfen, im Armadaherzen das Reaktivierungsprogramm einzuleiten."
    Der Boden zitterte. Gleichzeitig hallten Laute durch das Siegelschiff, die sich anhörten, als rissen die Saiten einer gigantischen Harfe.
    „Kommt zurück!" befahl Jercygehl An seinem Spähtrupp. „Zerstört vorher die Kontrollen und Funkgeräte des Goon-Blocks. Wir treffen uns auf der Treppe!"
    „Und beeilt euch!" rief Lloyd, als der Boden stärker zitterte und die Luft vor seinen Augen flimmerte. „Wir sollten uns lieber auch beeilen!" wandte er sich an die im Kontrollraum Anwesenden.
    Auf einem Bildschirm sah er, daß Eric Weidenburn allein und in sich gekehrt in der Halle der Flamme stand.
    „Lauft schon los!" sagte er. „Ich kümmere mich um den verrückten Kerl."
    An rief einen Befehl, und einer seiner Raumfahrer legte sich Fragan Tyn über die Schulter. Simmer Kyrex und Aloine Lache hoben den Kasten mit den Flammenbehältern auf und verließen die Kontrollzentrale. Nur Nejai schien unschlüssig zu sein, was sie tun sollte.
    „Die Cygriden hätten bei ihrer Suche den Jungen gefunden, wenn es ihn gäbe!" rief Lloyd ihr zu. „Bleib bei deinem Fragan!"
    Er hielt sich nicht länger auf, als das Zittern des Bodens zu einem stetigen Beben wurde und die Luft von dumpfen Dröhnen erfüllt war. Weidenburn schien aus einem Traum zu erwachen, als der Telepath ihn unsanft schüttelte.
    „Vorwärts!" schrie Lloyd ihm ins Ohr. „Das Siegelschiff verschwindet in der Materiewolke - und wir mit, wenn wir uns nicht beeilen!"
    Es dauerte dennoch fast zwanzig Minuten, bis sie alle zur Treppe gekommen waren, wo die drei Karracken angelegt hatten. Die Schiffe schwankten auf ihren Landestützen. In aller Eile gingen die Raumfahrer
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