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1140 - Der Eindringling

Titel: 1140 - Der Eindringling
Autoren: Unbekannt
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Hügel, als es das Meer erreichte. Das Ding tauchte ins Wasser, und dann war es verschwunden."
    „Ich werde diesen Vorfall weitermelden müssen", erklärte Herbie Landock wichtigtuerisch. „Und natürlich auch dein Verhalten, Hannusen, und das deiner Leute. Ihr hättet eure Beobachtungen melden müssen, anstatt es auf eigene Faust zu versuchen!"
    „Was für Beobachtungen?" fragte Hannusen bitter. „Das ganze Dorf da unten schwirrt schon seit Tagen vor Gerüchten. Jeder weiß, daß bei den Gassners irgend etwas Rätselhaftes vorgegangen ist, und du wußtest es ebenfalls. Mehr hatten wir dir auch nicht zu bieten. Und hast du irgend etwas unternommen? Bist du ein einziges Mal hier herauf gekommen, um nach dem Rechten zu sehen?"
    „Ich wollte in den nächsten Tagen mit Hurt Gassner reden!" wehrte Landock beinahe trotzig ab.
    „Oh ja, selbstverständlich", sagte Hannusen spöttisch. „Wie ernst ihr hier in Melville euren Job nehmt, geht ja schon aus der ungeheuren Geschwindigkeit hervor, mit der ihr an den Ort des Geschehens geeilt seid! Aber lassen wir das - mach deine Meldung. Wenn du es nicht tust, dann übernehme ich es. Denn was auch in diesem komischen Tank stecken mag, es ist bewaffnet, und es ist gefährlich. Ich könnte mir vorstellen, daß man oben sehr an dieser Geschichte interessiert ist."
    Er sah zu Hurt und Tina hinüber, die wie betäubt nebeneinander auf der Straße saßen, und gab Bloren einen Wink.
    „Hol den Gleiter", bat er. „Diese Leute müssen erst mal weg von hier. Unser Freund Landock scheint nicht zu sehen, daß die Gassners alle miteinander einen Schock abbekommen haben!"
    Landock zuckte ein wenig zusammen, aber das war auch schon alles.
    „Wie ist das eigentlich", fragte er, als der Gleiter bereits eingetroffen war und die Gassners darin untergebracht wurden. „Das Haus ist ja nun nicht mehr zu retten, und das Grundstück ist groß - wäre das nicht ein guter Platz für ein Hotel oder so?"
    Grude Hannusen begann zu lächeln.
    „Das wäre es in der Tat", sagte er gedehnt. „Aber ich glaube nicht, daß Hurt damit einverstanden sein wird. Ich nehme eher an, daß er wieder ein kleines, gemütliches Haus für sich und seine Frau haben möchte, und er wird es bekommen, das schwöre ich dir!"
    Er startete den Gleiter und winkte Landock ungeduldig aus dem Weg. Er machte sich Sorgen um Tina, die völlig teilnahmslos wirkte, und um Hurt, der zerschrammt und niedergeschlagen war. Millie schien sich schon wieder halbwegs gefangen zu haben, obwohl auch sie gewiß noch viel Zeit brauchen würde, um diese vierzehn Tage vergessen zu können.
    Während sie durch die Nacht der nächsten größeren Stadt entgegenflogen, sagte Tina plötzlich: „Es war nicht Aleister Crowley, nicht wahr? Es war nur irgendein Verbrecher." Und dann begann sie zu weinen.
    „Wer ist Aleister Crowley?" fragte Grude Hannusen verwirrt in Millies Richtung. Zu seiner Überraschung war es jedoch Hurt Gassner, der diese Frage beantwortete.
    „Zerbrich dir nicht den Kopf darüber. Es ist jemand, der schon lange tot ist, und der es jetzt hoffentlich auch für Tina bleiben wird."
    „Wer wird bleiben?" fragte Eri, die die Ereignisse dieser Nacht voll und ganz verschlafen hatte, mit lautem Gähnen. „Wo sind wir? Ist der Fremde weg?"
    „Ja", sagte Millie sanft. „Er ist weg, und du kannst ruhig weiterschlafen."
    „Da bin ich froh", erklärte Eri zufrieden. „Ich glaube, er ist doch ein Weltraumkrake!"
    „Was ist ein Weltraumkrake?" fragte Hannusen verblüfft, aber da Eri schon wieder eingeschlafen war, gab es niemanden, der ihm diese Frage beantworten konnte.
     
    *
     
    Herbie Landock erlebte am nächsten Tag gleich zwei Überraschungen. Die erste bestand darin, daß Dutzende von Bürgern bei ihm erschienen, allen voran Qualled, um sich über Landocks Verhalten im Fall der Gassners zu beschweren. Sie alle vertraten die Ansicht, daß Landock die Pflicht gehabt hätte, den diversen Gerüchten nachzugehen, und allmählich wurde daraus etwas, das das ganze Dorf Melville erfaßte - eine regelrechte Flutwelle von Sympathien für die Gassners brandete auf. Einige Dorfbewohner, denen das schlechte Gewissen wohl besonders stark zusetzte, begannen noch am selben Tag, die verkohlten Überreste von Gassners Haus abzutragen und alles zu bergen, was noch erhalten geblieben war. Es schien, als würde Grude Hannusen keine große Mühe haben, seinen Schwur zu halten.
    Die zweite Überraschung ließ bis zum frühen Nachmittag dieses ersten
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