Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1140 - Der Eindringling

Titel: 1140 - Der Eindringling
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
336 den Terraner trotzdem aus dem Haus hatte gehen lassen, lag einzig und allein daran, daß er mit wichtigen Restaurierungsarbeiten an seiner Überlebenssymbiose beschäftigt gewesen war.
    Grek 336 hatte eine weitere Geisel in seiner Gewalt. Diesmal aber handelte es sich um einen Menschen, der draußen vermißt wurde - und zwar nicht nur von Bekannten und Verwandten, sondern von den Mitgliedern eines aufeinander eingespielten Teams.
    Bekannte und Verwandte haben mitunter seltsame Anwandlungen - es gibt tausend Gründe und Entschuldigungen dafür, daß sie Termine platzen lassen, Verabredungen nicht einhalten oder längere Zeit nicht auffindbar sind. Im privaten Bereich war Grude Hannusen durchaus nicht frei von derartigen Fehlern. Aber als Team-Leiter war er nahezu perfekt.
    Grek 336 zwang Hannusen, seinen Gleiter wegzuschicken, obwohl der Terraner sich erbittert dagegen wehrte. Solange der Gleiter nämlich noch draußen stand, hätten Hannusens Kollegen annehmen können, daß Grude sich lediglich ein wenig verplaudert hatte. Als der Gleiter bei ihrer Rückkehr aber verschwunden war und sie von der Leitstelle erfuhren, daß Hannusen, beziehungsweise das Fahrzeug, in nördlicher Richtung davongeflogen war und als sie außerdem herausfanden, daß Grude keine Nachricht für sie hinterlassen hatte, da wußten sie, daß es Zeit war, etwas zu unternehmen.
     
    7.
     
    Tindo Fukura betrachtete seine kleine Streitmacht. Sie waren nur zu elft, und ihre Bewaffnung bestand in ein paar Paralysatoren und nur einem einzigen Strahler. Aber wenn sie Glück hatten, war es auch nur ein einziger Raumfahrer, der sich oben bei den Gassners versteckt hielt, und mit dem sollten sie wohl fertig werden.
    „Denkt daran", sagte Fukura noch einmal. „Wir müssen den Kerl im ersten Anlauf erwischen. Er ist zweifellos bewaffnet, denn sonst könnte er nicht die ganze Familie und Grude festhalten. Wenn wir ihm Gelegenheit geben, die Waffe zum Beispiel auf das Kind zu richten, haben wir das Spiel verloren."
    „Wir sollten doch die Polizei benachrichtigen!" bemerkte Carlo Reppen skeptisch. „Die haben die besseren Mittel."
    „Darüber haben wir bereits gesprochen", erklärte Fukura abweisend. „Hat noch jemand Fragen?"
    „Hat das Haus wirklich keinen Hinterausgang?" erkundigte sich Bloren, ein schüchterner junger Mann, der dem Unternehmen mit wenig Zuversicht entgegensah.
    „Grude hat keinen entdecken können", sagte Fukura. „Wenn du Angst hast, Junge, dann bleib lieber hier!"
    „Ich habe keine Angst!" behauptete Bloren verbissen.
    „Um so besser. Los jetzt!"
    Es war kurz vor Mitternacht, und Melville war wie ausgestorben, als Hannusens Leute die Straße zu Hurt Gassners Haus erreichten. Schweigend tappten sie durch die Dunkelheit, bis sie die letzten Häuser hinter sich gelassen hatten. Dann schlugen sie sich in die Büsche, und während Fukura mit zwei anderen Männern parallel zur Straße weiterschlich, arbeiteten die anderen sich in einer weitgeschwungenen Kurve auf das Haus der Gassners zu, um dem vermeintlichen Raumfahrer den Rückzug zu versperren.
    Unterdessen war Grude Hannusen nahe daran, an der Sturheit des Fremden zu verzweifeln.
    „Du mußt fliehen, ehe es zu spät ist!" beschwor er ihn - er wußte nicht, zum wievielten Male. „Meine Leute werden niemals glauben, daß ich einfach weggeflogen bin, ohne ihnen Bescheid zu geben. Sie werden das Haus umstellen."
    „Dann werdet ihr sterben."
    „Und was hast du davon? Wenn hier drin auch nur ein Schuß fällt, wird im Nu die Polizei da sein. Sie werden dich schnappen - unter Garantie!"
    Der Fremde hielt es für überflüssig, darauf zu antworten. Entweder hatte er sich damit abgefunden, früher oder später doch gefaßt zu werden, oder er war überzeugt davon, daß auch die Polizei nicht imstande war, ihn aufzuhalten.
    „Gib es auf", empfahl Hurt bitter. „Dieser Kerl glaubt dir kein Wort."
    Hannusen wollte ihm bereits recht geben, als der Fremde plötzlich zwei oder drei weitere Luken in seinem „Tank" öffnete.
    „Wie viele Männer erwartest du, Grude Hannusen?" fragte er.
    „Elf."
    „Sie sind auf dem Weg hierher", stellte der Fremde fest. „Ich werde das Haus verlassen."
    „Na endlich!" seufzte Hannusen und trat zur Seite, um dem vier Meter langen Gebilde Platz zu machen.
    Der „Tank" schwebte an ihm vorbei zur Tür - und hielt abrupt an.
    „Was ist jetzt schon wieder los?" fragte Hannusen beunruhigt.
    „Es ist zu spät", erklärte der Fremde. „Man wird mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher