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1135 - Begegnung am Todesauge

Titel: 1135 - Begegnung am Todesauge
Autoren: Unbekannt
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herziehend zerschmolzen die Armadamonteure noch hoch über der Oberfläche des Riesenplaneten.
    Sie hatten ohne jeden Zweifel Selbstmord begangen, als sie einsehen mußten, dass es keinen anderen Ausweg mehr gab, wollten sie nicht, wie der Flößer, ebenfalls in die Gefangenschaft der Fremden geraten, die ihnen vielleicht wichtige Informationen entlockt hätten.
    Erleichtert teleportierte Gucky in die SEDAR zurück, um zu berichten.
    Liam Lotz lauschte dem Bericht mit spitzen Ohren, und als der Mausbiber endete, seufzte er genußvoll auf und meinte: „Das ist mal wieder eine Story, die man herumerzählen kann!"
    Gucky warf ihm einen abschätzenden Blick zu.
    „Die Frage ist nur, ob deine Zuhörer dir glauben werden, dass du manchmal teleportieren kannst, denn wie ich dich kenne, wirst du doch in deiner Story mal wieder der Held sein."
    Lotz winkte erschrocken ab.
    „Aber nein, wie sollte ich? Ich bleibe immer bei der Wahrheit!"
    „Du bist und bleibst unsere Märchentante", knurrte der Mausbiber und sah auf den Panoramaschirm. „Noch ein oder zwei Stunden, dann ist das Floß komplett. Es wird Zeit, dass wir uns wieder mit dem Flößer befassen."
    „Was tut er jetzt?" fragte Salik.
    Gucky lauschte einige Sekunden in sich hinein.
    „Er schläft und träumt, er wäre eine Königin. Ich fürchte, er ist nun endgültig übergeschnappt."
    Salik schüttelte den Kopf.
    „Vergiß nicht, dass er ein Insektenabkömmling ist."
    Verwundert blickte Gucky ihn an.
    „Ist das eine gute Entschuldigung für Schizophrenie?" fragte er und verließ ein wenig ratlos die Kommandozentrale.
    „Ist ja auch schwer zu verstehen", meinte Lotz und fügte hinzu: „Aber ich werde das in meiner Story schon einleuchtend erklären."
    Salik nickte.
    „Davon bin ich überzeugt."
    Dann nahm er Kontakt mit dem Leiter des Arbeitskommandos auf.
     
    3.
     
    Die SEDAR und das zusammengeflickte Restfloß STOWMEXE befanden sich nun so weit von der Oberfläche des Planeten entfernt, dass die Eigengeschwindigkeit vollauf genügte, beide Objekte ohne zusätzliche technische Hilfsmittel in einer stabilen Umlaufbahn zu halten.
    Crduun war verpflegt worden und stand, wieder mit seinem schwarzen Schutzanzug bekleidet, neben Jen Salik vor dem Panoramaschirm und betrachtete das Werk der Terraner - sein Floß.
    „Man wird Fragen stellen, weil es nicht vollständig ist", befürchtete er. „Ich muß euch warnen. Euer Plan ist mehr als nur gewagt."
    „Aber du wirst uns helfen?" vergewisserte sich Salik.
    „Nicht gern", gab der Flößer zu. „Ich verstoße gegen alle Gesetze der Armada, wenn ich es tue. Aber wenn ihr mich zwingt, habe ich keine andere Wahl."
    „Wenn es dein Gewissen beruhigt, zwingen wir dich. Du wirst der Flößer sein, und drei von uns deine angeblichen Kaufsöhne. Dieses Schiff, die SEDAR, wird dem Floß in sicherem Abstand folgen und nur dann in die Geschehnisse eingreifen, wenn es unbedingt notwendig ist. So dürfte das Risiko am geringsten sein."
    „Was geschieht", fragte Ras, „wenn wir den Schmiedewall erreichen?"
    Crduuns Fühler spielten nervös hin und her.
    „Es erfolgt stets eine Kontrolle der Ladung und der Besatzung, dann werden Floßkopf und Floßschwanz abmontiert und erneut auf die Reise geschickt, um Ladungen abzuholen. Die Ladung selbst wird von speziellen Armadamonteuren, übernommen und an den Wachforts vorbei zur nächsten Schmiede geschleppt. Was dort geschieht, weiß niemand."
    „Wenn du uns als Kaufsöhne ausgibst", sagte Salik, „brauchen wir die Kontrolle nicht zu fürchten. Während du dich erneut auf deine Reise begibst, werden wir versuchen, den Schmiedewall unbemerkt zu durchdringen. Du hast damit nichts mehr zu tun und bist außer Gefahr."
    Gucky fing die Zweifel des Flößers auf, aber auch die schwache Bereitschaft, sich dem Ansinnen Saliks zu fügen. Crduun mißtraute den Terranern und war davon überzeugt, dass sie andere Ziele als die angegebenen verfolgten.
    „Wann brechen wir auf?" fragte er plötzlich.
    Salik antwortete nicht sofort und sah den Mausbiber fragend an.
    „Eine Zusage, die lediglich seiner eigenen Unsicherheit und Verzweiflung zuzuschreiben ist", gab Gucky in Interkosmo Auskunft. „Aber er plant keinesfalls Verrat. Er tut es nur ungern, aber er sieht keinen anderen Ausweg, als uns zu helfen."
    „Ein unsicherer Verbündeter", befürchtete Liam Lotz.
    „Ich behalte ihn schon unter Kontrolle", versicherte Gucky.
    Im Slang der Armada wandte sich Salik wieder an Crduun: „Wir werden
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