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1132 - Die Toten und der Waechter

Titel: 1132 - Die Toten und der Waechter
Autoren: Unbekannt
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und die war unerreichbar geworden.
    Zwischen den Raummeistern an einem Eingang explodierte eine Implosionsbombe. Die Verteidiger wurden im Bruchteil einer Sekunde auf das Zentrum des Implosionsfelds zugerissen und in ihren Monturen zerquetscht.
    Durch den nicht mehr verteidigten Eingang stürmten Angreifer. Die noch lebenden Raummeister mußten sich nach zwei Seiten verteidigen, aber sie hatten keine Chance.
    Gdaan hob die Hände, als drei Angreifer auf ihn zukamen. Teilnahmslos ließ er sich aus dem Sessel zerren und zu den verwundeten Raummeistern stoßen, die bewacht auf einem Fleck kauerten. Der Kommandant war nicht dabei.
    Duurn Harbelon erwachte von einem brennenden Schmerz auf der Haut unter dem Federkleid.
    Er lag noch immer in der anatomisch geformten Wanne mit dem Regenerationsplasma, in die man ihn nach der Bergung aus der verseuchten Notzone gelegt hatte und über ihm hing nach wie vor die Heillampe, aber irgend etwas stimmte nicht.
    Er hätte keine Schmerzen fühlen dürfen, nicht nach rund drei Wochen in der Überlebenswanne. Die ganze Zeit über war er schmerzfrei gewesen, und er war tagsüber seinen Amtsgeschäften nachgegangen, da die Überlebenswanne auf Antigravkissen schwebte und steuerbar war. „Zwatlo?" Bestürzt registrierte er, wie matt seine Stimme klang. Es gab keinen Zweifel daran, daß er erheblich schwächer war als am vergangenen Tag.
    Sein Bernon meldete sich nicht. Dabei war es nicht mehr Nacht, sondern früher Morgen, wie ein Blick auf die leuchtende Leiste der Zeitanzeige über der Tür des Krankenzimmers bewies - und zwar fast genau eine halbe Stunde nach der Zeit, zu der man ihm sonst sein Frühstück zu bringen pflegte.
    Duurns Besorgnis vertiefte sich, als die Zeitanzeige vor seinem Gallertorgan verschwamm.
    Auch mit dem Multisinnesorgan schien etwas nicht zu stimmen.
    Aber wenn er einen Rückfall erlitten hatte, wäre das vom Überwachungscomputer bemerkt worden, und der Computer hätte das medizinische Personal alarmiert.
    Duurn Harbelon war nahe daran, in Panik zu geraten, als er das vertraute Zischen der sich öffnenden Tür hörte und gleich darauf das Trippeln schneller Schritte vernahm. Dazwischen waren klatschende Laute zu hören, wie sie entstanden, wenn sich ein Mannberater springend fortbewegte. „Zwatlo?" wiederholte Duurn. „Was haben sie mit dir gemacht?" zischelte sein Bernon.
    Kurz darauf tauchte ein Gesicht mit einem dunkelgelben Multisinnesorgan neben der Wanne auf. Der Betreuer erkannte Asrel Tookt, den Chefmediziner des Regierungshospitals.
    Der hornige Spiralarm des Chefmediziners fuhr nach oben und schaltete die Heillampe aus. „Sie war viel zu hoch eingestellt, Duurn", erklärte er dabei. „Hätte dein Bernon mich nicht gewarnt, wärst du gegart worden."
    Duurn erschrak. „Heißt das, die Lampe ist absichtlich zu stark eingestellt worden?"
    „Die verdammten Pfaffen haben es getan!" zischelte Zwatlo. „Keine beleidigenden Äußerungen, Mannberater!" pfiff Asrel Tookt. „Aber es waren die Theokraten, die den Anschlag planten", verteidigte sich der Bernon. „Zleitner, der Bernon von Soorn Tycagyn, hat mich vor dem Anschlag auf dich gewarnt -und woher soll er davon erfahren haben als von Soorn, und Soorn ist ein Theokrat."
    „Das sind reine Vermutungen von dir, Zwatlo", stellte der Mediziner fest. „Aber irgend jemand ist für den Anschlag verantwortlich, und ich werde herausbekommen, wer. Inzwischen werde ich eine gründliche Untersuchung für dich vorbereiten, Duurn. Wir müssen feststellen, wie schwer die von den Mikrowellen angerichteten Schäden sind, und die weitere Behandlung darauf einstellen."
    „Warum hat eigentlich der Computer nicht Alarm geschlagen?" erkundigte sich Duurn Harbelon. „Er wurde desaktiviert", erklärte Tookt. „Und warum hat das Personal nichts davon bemerkt?" bohrte Duurn weiter. „Warum wurde mir noch kein Frühstück gebracht? Dabei wäre die Fehlfunktion doch festgestellt worden."
    „Ich weiß es nicht", zwitscherte Tookt. „Aber ich kann es mir denken", erklärte Duurn. „Jemand hat das Personal eingeschüchtert und ihm befohlen, sich nicht um mich zu kümmern, jemand, der Macht genug besitzt, um Drohungen auch wahr machen zu können. Ich fürchte, daß es sich um einen politisch motivierten Anschlag handelte. Hat es andere Anschläge gegeben, Asrel?"
    Asrel Tookts Gallertorgan verdunkelte sich. „Da du mich so direkt fragst: Ja, es hat mehrere gegeben, Duurn. Das war auch der Grund, warum dein Mannberater
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