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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht
Autoren: A.F.Morland
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anderen Ort. Jeder Weg ist für dich frei. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    »Ich wagte nicht, auf ein so großzügiges Geschenk zu hoffen«, sagte Rheccman dankbar. »Aber die Amucas… Sie sind Herzjäger…!«
    »Sie werden dir nichts tun«, versicherte ihm Frank Esslin. »Du darfst den Dschungel verlassen. Kein einziger Giftpfeil wird auf dich abgeschossen werden, dafür verbürge ich mich.«
    Frank Esslin konnte leicht so reden. Schließlich wußte er von Senira, daß die Amucas kein Interesse an dem Tätowierer hatten, daß er unbrauchbar – weil vergiftet – war.
    »Wann darf ich aufbrechen?« wollte Rheccman wissen.
    »Wann immer du willst.«
    Rheccman verneigte sich ergriffen. »Danke. Hab Dank für dieses großzügige Geschenk.«
    »Gute Arbeit muß reichlich belohnt werden, finde ich«, sagte Frank Esslin grinsend. »Geh jetzt. Laß mich allein.«
    Der Tätowierer zog sich zurück, und Frank Esslin betastete das Meisterwerk auf seiner Brust vorsichtig mit den Fingern, deren Kuppen er langsam über die dunklen Linien gleiten ließ.
    Sein Herz schlug schnell. Er war aufgeregt. Ein Traum war für ihn in Erfüllung gegangen. Eigentlich hätte er Rheccman unendlich dankbar sein müssen, aber Dankbarkeit war ein Wort, das er aus seinem Vokabular gestrichen hatte. Er wurde den Dämonen immer ähnlicher. Ein grausames Grinsen umspielte seine Lippen. Er starrte in eine geistige Ferne und murmelte: »Tony Ballard, wir sehen uns bald wieder!«
    Aber dann hatte er plötzlich den Wunsch, diese neue Waffe auszuprobieren.
    Daß es eine Waffe war, wußte Rheccman nicht.
    Die Tätowierung wurde auch erst zu einer solchen, wenn Frank Esslin sie mit Mord-Magie belebte.
    Wenn Senira in die Hände klatschte, erschien immer Manyd. Das bedeutete, daß er sich in der Nähe ihrer Höhle aufhielt. Frank Esslin wollte testen, was geschah, wenn er in die Hände klatschte. Er erhob sich und stellte sich neben den Eingang. Dann klatschte er kräftig, und wenige Sekunden später schlug Manyd das Fell zur Seite und trat ein.
    Er sah das leere Lager. Die ganze Höhle schien für ihn leer zu sein. Verwirrt drehte er sich um. Da erfaßte sein Blick den grinsenden Mord-Magier.
    Manyd schien zu begreifen, was es geschlagen hatte. Er trug seinen Bambusspeer bei sich, und den wollte er sofort gegen Frank Esslin einsetzen – aber der Söldner der Hölle rief das Zauberwort, mit dem er schon Tony Ballards Ring aktiviert hatte: »D-o-b b-o-x!«
    Und das Unbegreifliche passierte!
    Die Teufelsfratze fing an zu leben und sie blieb nicht auf Frank Esslins Brust. Sie hob davon ab!
    Manyd starrte die schwebende Tätowierung fassungslos an.
    Dann besann er sich des Bambusspeers in seiner Hand und er stach damit auf die Teufelsfratze ein.
    Die Spitze durchdrang das Gesicht ohne daß Manyd einen Widerstand spürte. Es hatte den Anschein, all würde es sich lediglich um eine Luftspiegelung handeln.
    Manyd vermochte der Satansvisage mit dem Speer nichts anzuhaben. Er hätte eine magische Waffe gegen Asmodis’ Gesicht einsetzen müssen.
    Die Fratze riß den Mund auf. Manyd sah kräftige Zähne. Der Kopf sauste auf ihn zu.
    Manyd brüllte auf.
    Der Teufel biß zu!
    Und Manyd brach tot zusammen.
    Aber sein Schrei blieb nicht ungehört. Senira eilte herbei. Frank Esslin fand daß es sich nicht günstiger treffen konnte. So ging gleich alles in einen Aufwasch.
    Er blieb, wo er war, und als Senira hereinstürmte, sah sie den Toten, und die Tätowierung an seiner Kehle. Sie begriff die Situation nicht ganz. Erst als sie Frank Esslin hinter sich hart lachen hörte, wußte sie, was es geschlagen hatte.
    Sie fuhr herum und starrte ihn entgeistert an. »Ich habe es befürchtet«, stieß sie heiser hervor. »Ich wollte es nicht glauben, aber ich hatte Angst, daß es einmal dazu kommen würde.«
    Esslin lachte eisig. »Du hattest recht. Einem Mord-Magier darf man nicht trauen.«
    Ein wildes Feuer loderte in den dunklen Augen der schönen Hexe. »Du kommst nicht lebend von hier weg!«
    »Ich werde dich töten, Senira«, kündigte Frank Esslin an.
    »Mein ganzer Stamm wird dich jagen…«
    »Mach dir um mich keine Sorgen. Ich komme durch«, erwiderte der Söldner der Hölle grinsend. Seine Brust sah so aus, als hätte der Tätowierer nie darauf gearbeitet.
    Die Tätowierung befand sich hinter Senira, hatte von Manyd abgelassen und bereitete sich auf den nächsten tödlichen Angriff vor.
    Die Hexe wollte Frank Esslin mit ihren magischen Kräften attackieren, doch das
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