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1128 - Erbe des Fluchs

1128 - Erbe des Fluchs

Titel: 1128 - Erbe des Fluchs
Autoren: Jason Dark
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Vorbereitung auf das Kommende gewesen. Davon mußte sie einfach ausgehen. Alfred war ein sturer Bock. Und sie war es auch. Wären beide nicht so gewesen, hätten sie nicht das geschafft, was hinter ihnen lag.
    »Und jetzt?« fragte er.
    »Du willst also nicht?«
    »Was? Von hier verschwinden? Nein, auf keinen Fall. Ich kneife nicht. Ich werde mich schon wehren können, wenn er kommen sollte.«
    »Hast du vergessen, was auf der Straße passiert ist? Ich sage es nicht gern, doch da habe ich dich retten müssen. Hätte ich nicht eingegriffen, wäre es dir übel ergangen, und wahrscheinlich hätte der Vampir dein Blut getrunken.«
    »Das ist doch alles hirnloser Quatsch.« Er breitete die Arme aus.
    »Aber bitte, wenn du willst, dann packe einige Sachen zusammen und fahr von hier weg. Meinetwegen zu deinen Eltern nach Toulouse. Dort wird er sicherlich nicht hinkommen. Aber laß mich bitte mit deinem verdammten Gerede in Ruhe.«
    Bei den letzten Worten war das Gesicht der Frau nahezu vereist.
    »Hast du mir sonst noch etwas zu sagen?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Gut.«
    »Was heißt das?«
    Suzanne senkte den Blick. »Dann werden wir es gemeinsam durchstehen, Alfred.«
    Er wußte nicht, was er von der Reaktion seiner Frau halten sollte.
    »Ja«, meinte er dann. »Wir stehen es gemeinsam durch. Wir haben ja vieles durchgemacht.«
    »Das hier ist am schlimmsten. Es kann uns das Leben kosten, AI.«
    »Ich werde aufpassen. Nicht nur du hast geschlafen, ich habe mich ebenfalls hingelegt. Im Gegensatz zu dir habe ich keine Schmetterlinge irgendwo verspürt. Ich habe nicht einmal wissentlich geträumt. Ich war einfach nur kaputt, erschöpft, wie auch immer. Aber jetzt bin ich wieder fit, und ich denke mir, daß ich die kommende Nacht auch wach bleiben werde. Du aber solltest dich hinlegen, Suzanne. Ich wecke dich dann, sollte etwas passieren.«
    »Wir hätten uns schon längst einen neuen Hund kaufen sollen«, sagte sie leise.
    »Ja, ich weiß, aber Pluto ist erst seit fünf Tagen tot. Und du bist dir nicht sicher gewesen, welchen du haben möchtest. Mach mir bitte keine Vorwürfe.«
    »Das war auch nicht so gemeint«, sagte sie. »Dann müssen wir eben selbst auf uns achtgeben.«
    Es gefiel Albert nicht, wie sich seine Frau verhielt. Er liebte sie, er wollte ihr etwas Tröstliches sagen und suchte auch nach den entsprechenden Worten. »Wie wäre es denn, wenn wir Sophie und Alain anrufen, damit sie uns heute abend besuchen kommen?«
    »Nein, nur das nicht.«
    »Warum denn nicht?«
    Suzanne schüttelte heftig den Kopf. »Das will ich nicht. Das können wir nicht verantworten. Stell dir vor, die beiden sind hier und plötzlich erscheint der Vampir. Für ihn würde es ein regelrechtes Blutfest werden.«
    »Meine Güte, hast du Ausdrücke.«
    »Ich passe mich nur an.«
    »Gut, dann bleiben wir eben allein. Wir sind ja jetzt gewarnt, und wir werden uns darauf vorbereiten können. Vorausgesetzt, du hast recht. Ich kann mir ja Holz von draußen hereinholen und mir einen Eichenpflock schnitzen.«
    Suzanne schaute durch das Fenster. Hinter der Scheibe wurde es immer grauer. »Ich glaube nicht, daß es Sinn hat, AI.«
    »Dann soll ich nichts tun?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Es bleibt wirklich dir überlassen, wie du handelst.«
    »Und was willst du tun?«
    »Ich gehe nicht nach draußen. Ich bleibe hier im Haus. Ich werde mich in unser Gästezimmer zurückziehen und dort abwarten. Vielleicht bleibe ich auch hier im Wohnzimmer oder gehe in die Küche. Aber ich werde auch beten, AI.«
    »Kann ja nicht schaden«, antwortete er knapp. »Nur verlasse ich mich auf mich selbst.«
    »Wie sieht das aus?«
    »Ich schaue mich draußen um.«
    »Oh.«
    Suzannes Blick flackerte. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß es jemand freiwillig tat. »Du hast keine Waffe, Al«, versuchte sie es noch einmal. »Es kann sehr gefährlich werden. Was ist, wenn er nur darauf wartet?«
    »Dann bin ich gewarnt, Su. Ich werde ihm nicht mehr so naiv in die Falle laufen.«
    »Hoffentlich«, flüsterte Suzanne. Sie mußte ihren Mann einfach umarmen. Als sie es tat, spürte er das Zittern ihres Körpers. Er wollte keine Fragen stellen. Eine ehrliche Antwort hätte ihm Suzanne ohnehin nicht gegeben, denn sie hatte das Gefühl, daß es zwischen ihr und ihrem Mann zur letzten Umarmung ihres gemeinsamen Lebens gekommen war…
    ***
    Es war kühler geworden, und Albert Petit hatte sich eine Jacke übergestreift. Jetzt hätte er sich ein Gewehr oder einen Revolver
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