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1122 - Raubzug der Armadaschmiede

Titel: 1122 - Raubzug der Armadaschmiede
Autoren: Unbekannt
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und her schwirrten. Es war der SAM-III vorläufig noch nicht gelungen, die Meldungen zu entziffern. Die Schmiede benutzten einen Informationscode, der noch geknackt werden mußte.
    Nand erwies sich als eine marsgroße Welt von größtenteils wüstenhaftem Charakter.
    Die Berge waren von der Verwitterung abgeschliffen, aber in den Tälern hatte sich in vielen Fällen Leben entwickelt: pflanzliches, tierisches und - intelligentes.
    Gelenkspinnen hatte Roi Danton die Eingeborenen genannt und sie auf den Namen Nandiren getauft. Ihr Körper war dünn und grazil, aus länglichen Stangenelementen zusammengesetzt wie der Leib einer Gottesanbeterin. Sie bewegten sich auf acht vielfach gegliederten Stelzenbeinen. Ihr Schädel war eine birnenförmige Verdickung am vordersten Stangenelement des Körpers. Die Nandiren wurden ein bis anderthalb Meter lang. Sie wohnten in primitiven Hütten, und es war nicht ganz klar, wovon sie sich ernährten. Auf jeden Fall besaßen sie keine nennenswerte Technologie. Es schien wenig Kontakte zwischen den Bewohnern verschiedener Täler zu geben.
    Roi hatte die SAM-III in ein Versteck bugsiert, das er für einigermaßen sicher hielt. Am Nordrand eines der Nandiren-Täler erhob sich ein wüstes Gewirr von Klippen. Unter vorsichtigem Einsatz eines Traktorfelds hatte er ein paar riesige Felsplatten so manipuliert, daß sie eine Art zeltförmigen Hangar bildeten. Dort war die Space-Jet untergebracht worden.
    Das war vor wenigen Stunden gewesen. Später hatte Roi sich mit Brado und Naomi auf den Weg gemacht, um die Nandiren-Siedlung im Tal zu erforschen. Dabei waren sie Augenzeuge geworden, wie das gigantische Räumgerät auf Nand landete. Inzwischen verbrachte das vierte Mitglied des Teams, Fedder Napsus, seine Zeit an Bord: als Wächter und mit dem Bemühen, den Informationscode der Armadaschmiede zu entziffern.
    Roi Danton gelangte zu der Überzeugung, daß er gerade zur richtigen Zeit auf Nand gelandet war. Das Ereignis, auf das die Schmiede mit soviel Aufregung gewartet hatten, war eingetreten: Das Raumgerät war gelandet. Bald würde es mit der Arbeit beginnen.
    Dabei mußte es gelingen, einem der Schmiede auf die Spur zu kommen.
    Aber das war auf einmal nicht mehr Rois einziges Anliegen. Es fiel ihm nicht schwer, sich auszumalen, wie es um die Oberfläche des Planeten bestellt sein würde, nachdem die Räummaschine sich ihres Auftrags erledigt hatte. Es wimmelte in der Gegend des Landeplatzes von Armadamonteuren, die im Boden herumstocherten und offenbar bemüht waren, einen möglichst profitablen Kurs für das titanische Gerät zu bestimmen.
    Ein paar Monteure waren dabei dem Tal der Nandiren bedenklich nahe gekommen. Roi zweifelte nicht daran, daß der Goliath, falls sich der Talboden als rohstoffreich erwies, skrupellos über die Siedlung der Gliederspinnen hinwegrollen würde.
    Das war seine zweite Aufgabe: Er mußte die Verwüstung von Nand verhindern.
     
    *
     
    Fedder Napsus sah kaum auf, als sie aus der Schleuse traten. Er war ein kleiner, korpulenter, dabei aber quicklebendiger Mann mit einem brillanten Intellekt und einer mitunter scharfen Zunge. Sein Spezialgebiet war die Informationstheorie. Er trug das dunkle, kurze und struppige Haar durch einen Mittelscheitel geteilt, und auf der Oberlippe sproß ihm ein schwarzer Schnauzbart.
    „Na, was gefunden?" erkundigte er sich uninteressiert.
    „Sag bloß, du hast das Monstrum nicht gesehen", rief Brado.
    „Das Räumgerät?" Fedders Blick hatte sich an der Bildanzeige seines Videoempfängers festgefressen. „Ich hätte es um ein Haar versäumt. Aber die SAMBAL rief an und sagte, ich dürfe mir die Sache auf keinen Fall entgehen lassen."
    „Weiß die SAMBAL, woher das Ding kommt?" wollte Roi wissen.
    „Weit oberhalb der Ekliptik im Einstein-Kontinuum materialisiert", grinste Fedder. „Das tat vielleicht einen Knall! Die SAMBAL hat nachgezählt: Der Kasten wird durch insgesamt vierhundert Goon-Blöcke schweren und schwersten Kalibers angetrieben."
    Naomi war neben Fedder getreten und musterte die Videofläche.
    „Wer ist Warckewn?" fragte sie.
    Fedder sah unwillig auf. „Mädchen, das ist meine Geschichte", knurrte er. „Ich werde sie erzählen, und zwar von Anfang an, wie es sich gehört."
    „Du hast den Code geknackt", stellte Naomi unbeirrt fest.
    „Ja. War nicht schwer. Die Schmiede haben sich nicht viel Mühe gegeben. Eine verdammt überhebliche Bande, das. Glauben, niemand hätte genug Grips oder Mut, sich mit ihnen
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