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1122 - Der Prophet des Teufels

1122 - Der Prophet des Teufels

Titel: 1122 - Der Prophet des Teufels
Autoren: Jason Dark
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nicht aber den der beiden Polizisten. Es sei denn, er wollte uns seine Machtfülle beweisen.«
    Harry schwieg. Er schaute sich die Leiche genauer an, schüttelte dabei den Kopf, und ich hörte die leise Stimme. »Auch hier hat er seine verdammte Sense eingesetzt.« Mit der Waffe deutete er auf die letzte Tür hier oben. »Ich sage dir, John, dass wir ihn auf dem Speicher finden werden. Für mich gibt es keine andere Möglichkeit. Er versteckt sich dort und wartet auf uns.«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Du hast Nerven.«
    Ich wusste schon jetzt, dass es nicht einfach sein würde, ihn zu stellen. Wer auch immer dieser Prophet war, was immer sich hinter ihm versteckte, er ging nicht planlos vor. Er konnte seinen Plan gewechselthaben, weil er wusste, dass wir ihm auf den Fersen waren.
    Dabei wussten wir nicht, weshalb dieser verfluchte Prophet überhaupterschienen war. Sein Erscheinen konnte mit vielen Dingen verbunden sein, aber ich sah auch das ausgehende Jahrtausend und erinnerte mich daran, dass von verschiedenen Seiten vor den großen Katastrophen gewarnt worden war. So etwas ließ sich die Hölle natürlich nicht entgehen. Ich wusste, dass sie existierte. In verschiedenen Formen und Arten, die auf unterschiedlichste Weise »lebten«.
    Wenn dieser Prophet eine Botschaft brachte, dann war es die vom Tod und vom Untergang. Sein Sinnen und Trachten lief darauf hinaus. Er war es, der das Positive vernichtete, um den anderen Mächten den Weg zu bahnen.
    Immer wieder waren Menschen auf falsche Propheten hereingefallen. Das hatte sich auch in der angeblich so modernen Zeit nicht geändert.
    Wir standen beide unter Druck. Harry mehr als ich. Er war nervöser und schaute auch stets die Stufen hinab, weil er damit rechnete, auch von dieser Seite angegriffen zu werden.
    Ich stand vor der Tür. Sie war schmaler als die in den Wohnungen, aber ebenso dick. Natürlich hörte ich kein Geräusch, aber wie oft verbergen sich der Tod und das Grauen in der Stille.
    Stahl wusste, was ich vorhatte. Er handelte entsprechend. Er baute sich im schrägen Winkel zu Tür hin auf und zielte dorthin, wo bald ein Spalt entstehen würde. »Du kannst, John!« zischte er mir zu.
    Die Tür war mit einer normalen Klinke versehen. Was ich jetzt tun musste, das hatte ich schon unzählige Male getan, aber es war immer wieder neu für mich. Und deshalb merkte ich auch den Druck in meinem Magen. Ich konnte die leichte Aufregung nicht verbergen. So etwas ist einfach menschlich. Hinter der Tür konnte alles lauern. Völlige Stille, aber auch eine verdammte Hölle.
    Die Klinke ließ sich normal bewegen. Leise Geräusche hörten wir trotzdem. Die Angeln lechzten nach Öl. Im Flur hier oben war es nicht eben hell. Wir hatten auch darauf verzichtet, das Licht einzuschalten.
    An den toten Polizisten wollte ich jetzt nicht mehr denken, auch wenn mir der Gedanke durch den Kopf schoss, wie lautlos der Prophet die beiden Menschen umgebracht hatte. Es war keinem im Haus aufgefallen.
    Der erste Blick auf den Speicher. Breit war der Spalt nicht, und ich sah zunächst, dass dieser Raum heller war als ich gedacht hatte. Zumindest was den Vergleich mit dem Platz anging, der vor der Tür lag.
    Es war keine Hölle, die auf uns wartete. Der Speicher schien leer zu sein. Das heißt, menschenleer. Ich wurde mutiger und öffnete die Tür noch weiter.
    Der Raum dahinter lag jetzt vor uns wie eine Bühne. Harry und ich handelten sofort. Wir schlüpften auf den Speicher, um uns rechts und links der Tür aufzubauen.
    Die Stelle war gut. Der gesamte Dachboden lag praktisch vor uns, und es wäre noch besser gewesen, hätten wir ihn leer gesehen. Das war leider nicht der Fall.
    Ein Mieter aus dem Haus hatte rechts von uns seine Wäsche aufgehängt. Der meiste Teil war nicht sichtbar, weil er hinter einer Ecke hing. Hier war der breite Kamin gemauert worden, der durch das Dach führte und in einem Schornstein endete.
    Schräge Fenster, die man hoch drücken musste. Sie waren unterschiedlich groß. Es gab die schmalen, durch die nur sehr schlanke Menschen passten, aber es gab auch zwei größere, die gut und gerne zu Dachgauben gepasst hätten.
    Bei Sonnenlicht war der Speicher hier oben sicherlich hell erleuchtet, dieses Wetter hatten wir nicht. Am Himmel drückten sich die Wolkenschichten zusammen, und sie schienen noch tiefer gesunken zu sein. Bestimmt war auch die schwüle Luft geblieben, die sich ebenfalls auf dem Speicher verteilte. Es war hier oben drückend.
    Man hatte den
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