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1118 - Zwischen Himmel und Hölle

1118 - Zwischen Himmel und Hölle

Titel: 1118 - Zwischen Himmel und Hölle
Autoren: Jason Dark
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und ihre schwachen Hexenkräfte.
    Sie waren eine kleine Flamme, aber sie konnten nie zu einem Feuer werden, obwohl sie sich das jetzt wünschte.
    Jane Collins konzentrierte sich. Sie hatte dabei das Gefühl, in sich selbst zu versinken, als wäre sie ein tiefer Schacht, der sie völlig aufnahm.
    Sie hielt die Augen geschlossen. Konzentrierte sich auf ihr Innerstes, um die Kraft zu aktivieren, die sie normalerweise kaum spürte.
    Jetzt wollte sie die Kraft hoch holen. Sie wollte sich stärken, und sie wünschte sich sogar, eine Hexe zu sein, mit all den Vor und Nachteilen.
    Es war ein Kampf. Ein Überschreiten der eigenen Grenzen. Aber Jane dachte auch daran, dass nur ihre Hexenkräfte sie vor dem gleichen Schicksal bewahrt hatten. Und wenn sie es tatsächlich schaffte, sie wieder stark zu machen oder zu stärken, dann musste es ihr nur gelingen, einen Teil davon Sarah mitzugeben.
    Die Detektivin griff zu einem Trick und hoffte, dass er etwas brachte. Sie versuchte jetzt, sich vorzustellen, dass sie sich in Lebensgefahr befand. Schreckliche Dämonen jagten hinter ihr her. Sie war auf der Flucht und waffenlos. Die anderen kamen näher und näher. Sie sahen aus wie Tiere, die es nur in den Köpfen von Wahnsinnigen gab. Schrecklich Monster, aus dem tiefsten Dschungel kommend, um sie allein zu jagen und dann zu vernichten.
    Reichte es aus?
    Jane machte weiter, obwohl sie verzweifelt war. Sie kämpfte, sie biss sich durch, und sie merkte auch, dass die künstlich erzeugte Furcht allmählich auf sie überging und sich dabei in eine echte verwandelte. Es war ein Phänomen, das sie auch nicht erklären wollte, aber es war vorhanden, und nur das zählte.
    Die Angst nahm bald ihr gesamtes Umfeld ein und hatte sich wie eine Klammer um sie gelegt. Jetzt kämpfte sie dagegen an. Sie wollte nicht sterben. Nicht durch diese Wesen, die ihrer Phantasie entsprungen waren und immer näher an sie herankamen.
    Wehren, wehren, Kräfte mobilisieren.
    Sie tat es. Jane bildete sich ein, in Lebensgefahr zu stecken, und da halfen ihr eben nur die noch vorhandenen Hexenkräfte.
    Der Widerstand baute sich auf. Die Kraft kehrte zurück. Ein Kampf auf geistiger Ebene fand statt, und sie schaffte es tatsächlich, die verdammten Monster zu vertreiben.
    Ich bin stärker! schoss es ihr durch den Kopf. Ich habe den Kampf gewonnen. Ich bin die Siegerin. Jane fühlte sich auch anders. Sie war so stark. In ihrem Körper brannte ein Feuer, das trotzdem kein Feuer war. Es war etwas anderes. Sie konnte es mit einer unsichtbaren Flamme vergleichen, die nichts verbrannte, sondern ihr die nötige Kraft eingab.
    Jane schaute wieder nach unten. Sie hatte nicht gemerkt, dass sich ihr Körper wieder aufrecht gesetzt hatte. Völlig normal saß sie auf dem Bett. Vor ihr lag Lady Sarah, und sie war weiterhin unverändert. Das bleiche Gesicht mit dem geöffneten Mund, und dazu die Augen ohne jeglichen Glanz.
    Jane wusste, dass es so nicht weiterging. Es hatte einfach keinen Sinn, wenn sie das, was sich in ihr aufgebaut hatte, für sich behielt.
    Sie musste einen Teil der Kräfte abgeben. Sie sollten in Lady Sarah eindringen, um ihr den künstlichen Tod zu nehmen, wie Jane ihn sah.
    Dazu brauchte sie einen Kontakt. Und nicht den indirekten, sondern den sehr direkten. So sehr sich Jane auch vor dem Aussehen der alten Frau gefürchtet hatte, jetzt schaffte sie es, einen sehr tiefen Graben zu überspringen.
    Wieder senkte sie den Kopf, so dass sie das bleiche Gesicht dicht vor sich sah. Aber sie tat noch etwas anderes. Sie presste ihre Lippen auf den Totenmund…
    Die erste Berührung war ein Schock für Jane. Sie wollte auch nicht daran denken, eine Tote geküsst zu haben, das alles stellte sie in den Hintergrund. Ihr war wichtig, den Kontakt so dicht wie möglichherzustellen und ihn auch zu halten, bis sie zu einem Erfolg kam, auf den sie so sehr hoffte.
    Schon bei der ersten, noch recht sanften Berührung war sie erschauert. Die Lippen fühlten sich weich und trotzdem irgendwie hart an. Zudem waren sie nicht so warm wie der übrige Körper.
    Man konnte bei ihnen schon von Totenlippen sprechen.
    Dennoch zog Jane ihren Kopf nicht zurück. Sie war einfach davon überzeugt, das Richtige zu tun. Nur so konnte sie einen Teil ihrer Kraft auf Lady Sarah übertragen.
    Sie blieb liegen. Mund auf Mund. Lippen auf Lippen!
    Nichts bewegte sich unter ihr. Das Koma wollte nicht weichen. Die unnatürliche Starre blieb. Aber Jane gab so schnell nicht auf. Siebewegte sich gedanklich
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