Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1118 - Zwischen Himmel und Hölle

1118 - Zwischen Himmel und Hölle

Titel: 1118 - Zwischen Himmel und Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
reagierte zunächst so gut wie nicht und hob nach einer Weile nur den Blick, um über Bills Kopf auf mich schauen zu können.
    Er sagte nichts. Er blieb einfach stehen.
    Ich ging weiter und verkürzte somit die Entfernung zwischen uns.
    Sheila bewegte sich nicht. Sie hatte mich wohl nicht gehört. Der Verdacht, dass sie sich im gleichen Zustand befand wie Sarah Goldwyn verhärtete sich immer mehr in mir.
    Es hob nicht eben meine Laune. Im Gegenteil, bei mir verstärkte sich die Furcht davor, letztendlich doch zu spät gekommen zu sein.
    »Sinclair!« Ich wurde beinahe schon freudig begrüßt. »Das ist eine Überraschung. Selbst mich kann man noch überraschen?« Er lachte und ließ Bills Schulter los, um zwei Schritte nach rechts zur Seite zu gehen. »Ja, Sie haben recht. Warum eigentlich nicht? Warum sollte ich meinen Plan nicht ändern und zuerst Sie vernichten, bevor ich mir die anderen vornehme?«
    »Deshalb bin ich hier.«
    Er lächelte. »Ich gehe davon aus, dass in dieser Welt für uns beide kein Platz ist, Sinclair. Einer von uns ist zuviel. Sie würden nie Ruhe lassen, um mein Geheimnis, das zwischen Himmel und Hölle liegt, zu ergründen. Denn ich bin jemand, wie es ihn noch nie gegeben hat. Ihr Freund Conolly hat ein wenig davon erleben dürfen. Er wird es Ihnen bestätigen können. Fragen Sie ihn.«
    Das war nicht nötig, denn Bill sprach von allein. Zunächst hob er den Kopf, und er bewegte sich dabei verdammt mühsam. »Es stimmt, John, er ist mächtig. Es ist ihm gelungen, eine Kugel zu fangen, die ich auf ihn abfeuerte.« Er hob den rechten Arm. »Sogar eine geweihte Silberkugel…«
    Was Bill da zum Besten gegeben hatte, war kaum zu glauben.
    Konnte jemand eine Kugel fangen? War es möglich, dass ein Mensch, und das war Veritas noch für mich, über derartig erstaunliche Kräfte verfügte?
    Ich versuchte, die Sache ins Lächerliche zu ziehen. »Sind wir hier im Kintopp?«
    Darauf sprang Bill an. »Das dachte ich auch, John. Der Film Matrix lässt grüßen.«
    Ich kannte den Streifen nicht, hatte aber in den Zeitungen darüber gelesen. Dort wurden zwei virtuelle Welten miteinander verknüpft, so dass oft niemand der Akteure so recht wusste, in welcher er sich nun befand, und der Zuschauer ebenfalls nicht.
    Gab es das auch in der Wirklichkeit?
    Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, weil bei Taskes Vorhaben auch die Zeit eine große Rolle spielte. Sie war ein entscheidender Faktor. Jane hatte berichtet, dass er die Zeit manipulieren konnte.
    Und die bewegungslose Sheila? Was war mit ihr passiert? Hatte er sie vielleicht in ein Zeitloch versacken lassen? Sie bekam nichts mit und saß weiterhin auf dem Stuhl wie ausgestellt. Hin und wieder warf Bill ihr einen verzweifelten Blick zu.
    Ich war mittlerweile davon überzeugt, dass ihr das gleiche Schicksal widerfahren war wie Lady Sarah. Ob es für mich eine Möglichkeit gab, sie daraus zu holen, war mehr als fraglich. Sicher, Veritas alias Taske würde es schaffen, aber nicht tun.
    Taske hatte es wohl nicht gepasst, dass ich über seine Fähigkeiten so relativ wenig erstaunt gewesen war, denn er kam wieder auf die Kugel zu sprechen. »Sie sollten meine Macht testen, Sinclair. Es wäre mir wirklich sehr lieb. Lassen Sie uns einen kleinen Versuch starten. Ich bin immer dafür, ein Spiel zu beginnen.«
    »Nach welchen Regeln?«
    »Sie sind der Gast. Nach Ihren.«
    »Ich soll also meine Waffe ziehen und auf Sie schießen, Taske. Sehe ich das richtig?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Werden Sie zugeben müssen, wie sehr ich Ihnen überlegen bin, Sinclair.«
    Ich wusste nicht, ob dieser Versuch etwas brachte. Zumindest konnte ich Zeit gewinnen, und das war ja auch nicht übel. Deshalb nickte ich ihm zu. »Okay, Vernon Taske, ich bin bereit.«
    »Dann ziehen Sie ihre Waffe!«
    Ich folgte der Aufforderung und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Nein, er wollte nicht tricksen. Er schaute mir leicht überheblich lächelnd zu, als ich die Beretta hervorholte, sie in der Hand wog und dann auf seinen Wunsch hin auf ihn zielte.
    »Aber schießen Sie genau!«
    »Wohin?«
    »Das ist egal.«
    Bill schaute meinem Vorhaben voller Spannung zu. Er saß auf dem Stuhl wie ein sprungbereiter Tiger, aber er bewegte seine rechte Hand und holte seine Pistole ebenfalls hervor. Taske hatte es gesehen und lachte. »Kreuzfeuer?« höhnte er. »Gut, Conolly, auch Sie können schießen!«
    Bill und ich schauten uns an. Verdammt, noch war ich skeptisch.
    Ich fragte mich, wie Taske zwei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher