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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod
Autoren: Jason Dark
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Wenn wir fuhren, würde die Klimaanlage es schon schaffen.
    Der Rest der Strecke war nicht mehr weit. Wir brauchten auch nicht erst groß zu suchen, um das Ziel zu finden. Sogar einen Parkplatzfanden wir auf dem Grundstück.
    Das Haus interessierte uns zunächst nicht. Viel wichtiger war Janes abgestelltes Auto.
    »Sie ist noch da!« sagte Suko leise.
    »Klar. Verdammt lange.«
    Er stellte keine Fragen und schaute mich nur knapp an. Suko wusste ja, worüber ich mich Sorgen machte, und sicherlich quälten ihn die gleichen Gedanken. Entweder war Janes Besuch bei diesem Veritas sehr interessant geworden, oder sie hatte das Gegenteil erleben müssen und war von Veritas reingelegt worden.
    Diesmal hatten wir Glück, da die Haustür offen stand. Man hatte sie mit einem Keil festgestellt. Zwei Männer waren dabei, eine unhandliche Kiste aus dem Haus zu tragen. Sie schleppten sie zu einem Wagen, der mit offener Ladeklappe wartete.
    Für uns war der Weg ein Kinderspiel. Wir brauchten auch nicht nach oben und hatten die Tür zur Wohnung oder zu den Geschäftsräumen des Wahrsagers schnell gefunden. Wir wollten keine Einbrecher spielen und klingelten deshalb völlig normal.
    Es wurde geöffnet. Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, wer da vor uns stand. Es war eine ziemlich derangierte Jane Collins, die am Türrahmen lehnte und den Kopf schüttelte, als könnte sie es nicht glauben, dass wir vor ihr standen.
    »Kommt rein!« sagte sie nur.
    »He, und was ist mit Vernon Taske?« fragte ich.
    Sie hatte sich schon umgedreht. »Kommt erst mal.«
    Unsere Verwunderung hatte sich noch nicht gelegt. Jane benahm sich hier wie die Hausherrin. Sie führte uns dorthin, wo der Hellseher residiert hatte. Beide wunderten wir uns über den hellen Raum.
    Er hatte überhaupt nichts Finsteres an sich, wie man es von geheimnisvollen Hellsehern erwartet, die mit Flüsterstimmen auf ihre Klienten einsprachen.
    »Setzt euch.«
    Ich blieb erst mal stehen. »Toll, Jane, das haben wir nicht erwartet.«
    Sie lachte uns an. »Denkt ihr denn, ich hätte damit gerechnet, was hier abgelaufen ist?«
    Ich war ungeduldig und nervös. »Verdammt, was ist denn hier passiert? Wo steckt Veritas?«
    Jane winkte mit beiden Händen ab. »Langsam, John, immer der Reihe nach, bitte.«
    »Wie du meinst.« Ich hob die Schultern. »Was ist denn hier genau gelaufen?«
    Da sie sich gesetzt hatte, nahmen wir auch in den hellen Ledersesseln Platz. Auf den ersten Blick schien ja alles okay zu sein, aber ich traute dem Frieden nicht. Hier war etwas im Hintergrund abgelaufen, über das nur Jane Collins Bescheid wusste.
    Sie machte es spannend. Vielleicht musste sie auch so handeln, um wieder zu ihrer Normalität zurückzufinden. »Ihr seht also, dass ich noch lebe«, sagte sie.
    »Das ist wohl nicht zu übersehen«, erwiderte ich.
    »Danke.« Sie lächelte knapp. »Aber es hätte auch anders kommen können.«
    »Was hast du erlebt?«
    Jane schaute zur Tür, als wäre sie ein Teleprompter, an dem sie den Text ablesen konnte. Sie saß da wie ein Schulmädchen. Die Knie hatte sie gegeneinander gelegt, die Hände lagen auf den Oberschenkeln. Und sie redete mit recht tonloser Stimme. Jane wusste, wie man knapp und präzise berichtet. Sie war ein Profi, und sie ließ alles Unwichtige weg.
    Das Wichtige reichte uns trotzdem. Jane war keine Person, die sich in den Vordergrund spielte. Was sie erlebt hatte, das hatte sie auch so durchlitten. Wir aber wunderten uns über die Macht und die Kraft, die Veritas besaß.
    Ich konnte eine Frage nicht zurückhalten und flüsterte: »Wie hat er sich genannt? Herr über Leben und Tod?«
    »Du hast richtig gehört.«
    »Und du glaubst das, Jane?«
    Sie blickte sehr nachdenklich auf ihre Knie. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll, John. Ich gehe zumindest davon aus, dass er nicht übertrieben hat. Er ist Herr über Leben und Tod. Ihr selbst habt es doch erlebt, als er euch in die Arme lief. Oder vielmehr dieser Haric.«
    »Der nicht mehr lebt«, sagte Suko.
    Plötzlich war ein Spannungsfeld um Jane entstanden. Man hörte es fast knistern. »Was sagst du da?«
    »Er starb vor unseren Augen.« Mit ein paar dürren Worten setzte Suko die Detektivin ins Bild.
    »O Gott. Wie hat er das fertig gebracht?«
    »Er stand in Verbindung. Er hat ihn gezeichnet, aber darauf sollten wir später zurückkommen. Du hast uns noch immer nicht erzählt, wie du ihm entkommen konntest, und wo Vernon Taske jetzt steckt.«
    »Er kann in der anderen Welt geblieben
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