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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster
Autoren: Unbekannt
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Bully. „Die paranormale Disharmonie ist damit zu einer akuten Bedrohung der Menschheit geworden. Wenn ich daran denke, was für Kräfte dem Zugriff von Menschen offen stehen und wie viele Menschen Befallene sind ...!"
    Er schaltete ein anderes Visiphon ein. Auf dem Bildschirm der Direktverbindung erschien Augenblicke später das Gesicht Galbraith Deightons.
    „Wir. haben noch keine Spur, Bully", erklärte der Gefühlsmechaniker, bevor Reginald Bull fragen konnte.
    „Dann müssen wir unser Versteckspiel aufgeben und an die Öffentlichkeit treten, Gal!"
    sagte Bully. „Sorge bitte dafür, daß eine dringende offizielle Fahndung nach dem Galaktischen Händler Merg Coolafe hinausgeht - mit voller Beschreibung natürlich und mit der Warnung, daß Merg Coolafe im Besitz eines Kombiladers ist."
    Deighton nickte.
    „Wird sofort erledigt."
    „Hat dieser Merg Coolafe etwas mit unserer Sache zu tun?" fragte Smid.
    „Er besitzt möglicherweise den Schlüssel zur Lösung unseres Problems", antwortete Julian Tifflor.
    „Den Schlüssel zur Lösung unseres Problems ...!" wiederholte Smid gedehnt. „Dann ist er kein gewöhnlicher Springer, nicht wahr?"
    Bully seufzte.
    „Allerdings nicht, Enholt. Merg Coolafe stellt für uns die einzige Möglichkeit dar, vielleicht Hilfe durch ES zu bekommen."
    Smid rümpfte beleidigt die Nase.
    „Du hast einen tief sitzenden Komplex, Reginald Bull. Wir sollten einmal klären, was der Grund dafür ist, daß du etwas gegen Psychologen hast."
    „Ich habe absolut nichts gegen Psychologen", widersprach Bully. „Es widerstrebt mir nur, wenn man mir die Würmer ohne Betäubung aus der Nase ziehen möchte. Es kann nämlich schädlich sein, zu vieles zu früh zu erfahren."
    Smid schaute verwirrt drein.
    „Entweder sprichst du in Rätseln, oder ich habe heute einen schlechten Tag."
    „Wir alle haben einen schlechten Tag", sagte Homer G. Adams. „Jeder von uns sollte auf seinem Gebiet versuchen, das Beste daraus zu machen, Enholt."
    Smid nickte zögernd.
    „Was soviel bedeutet, daß ich mich um meine Arbeit kümmern soll. Es tut mir leid, wenn ich zu wißbegierig war."
    „Ja, und nichts für ungut!" erwiderte Bully.
    Er wartete, bis Enholt Smid gegangen war, dann sagte er: „Ich mußte ihm einfach eine Nuß zu knacken geben. Er hätte sonst alle möglichen wilden Spekulationen angestellt. So, und nun sollten wir an unsere Arbeit gehen. Ich denke, daß wir alle Hände voll zu tun haben werden, um die Ordnung im HQ aufrechtzuerhalten. Was können wir noch tun, Freunde?"
    „Nachdenken!" antwortete Julian Tifflor. „Da wir nicht selbst nach Merg Coolafe suchen können, sollten wir überlegen, wo er sich verborgen hält. Mergs Versteck muß so beschaffen sein, daß er nicht befürchten muß, von einem Temperaturanstieg überrascht zu werden. Die Wahl dieses Verstecks hängt aber bestimmt auch eng mit den Eigenheiten seines Charakters zusammen. Das ist der Punkt, an dem unsere Gedanken einhaken müssen."
    „Zweifellos", pflichtete Homer ihm bei.
    Bully nickte bestätigend.
    „In drei Stunden treffen wir uns hier wieder. Einverstanden?"
     
    *
     
    Merg Coolafe blickte verstohlen zu der großen Tiefkühltruhe im Vorratsraum des Bungalows, den er seit seiner Flucht aus dem HQ-Hanse bewohnte. Er tat es nicht, weil er bei dem Gedanken an die alte Frau, deren sterbliche Überreste darin lagen, Gewissensbisse bekam. Im Gegenteil, er empfand Ärger über sein Opfer, weil er vermutete, daß es ihn mit einer fieberhaften Infektion angesteckt hatte, bevor er es umbrachte.
    Das zwang ihn seit zwei Tagen dazu, fiebersenkende Tabletten zu schlucken, denn er befürchtete, daß Ernst Ellerts Bewußtsein die Oberhand gewinnen würde, falls seine Körpertemperatur siebenunddreißig Grad Celsius überstieg. Genauso fürchtete er jedoch, unliebsame Aufmerksamkeit zu erregen, wenn er über den Computeranschluß ein hochwirksames Medikament anforderte, das ihn in kurzer Zeit von den Krankheitserregern befreite. Da er so gut wie nichts über die Arbeitsweise und Befugnisse des Gesundheitswesens von Terrania wußte, nahm er vorsichtshalber an, daß die Anforderung von Kosmobiotika die Entsendung eines Mediziners nach sich ziehen würde.
    Er erschrak, als ihn ein Frösteln durchlief. Beunruhigt schob er sich das nur daumennagelgroße, an einer Kette um seinen Hals hängende Gerät in den Mund, dessen Mikrocomputer innerhalb eines Sekundenbruchteils seine Körpertemperatur maß. Als er es wieder herauszog, zeigten
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