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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster
Autoren: Unbekannt
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das Armband-Funkgerät beim Kommandanten und teilte ihm mit, daß die Überprüfung der Simultanschaltungen abgeschlossen sei.
    „Es ist alles in Ordnung", erklärte sie. „Aber ich fühle mich nicht ganz wohl und bitte um die Erlaubnis, mich in meiner Kabine ausruhen zu dürfen."
    „Selbstverständlich", antwortete Janhart Nottel, der Kommandant, verständnisvoll, denn er wußte um die psychische Belastung, unter der alle Teilnehmer am Projekt Zweiterde litten. „Deine Aufgabe ist ja mit der Überprüfung abgeschlossen. Sollten deine Dienste benötigt werden, melde ich mich."
     
    2.
     
    „Wann sendet F-Beta-Null-Sieben endlich wieder?" tönte es aus den Lautsprechern der Rundrufanlage des auf Empfang geschalteten Transmitters im A-Sektor der Robot-Montage-Straße für Norm-II-Gleiter.
    „Nach meiner Display-Anzeige läuft die letzte Minute der angekündigten Pause", sagte Transmi-Schalttechnikerin Holy Slejka ins Mikrophon ihres Visiphons.
    „Es wird auch Zeit", antworteten ihr die Rundruflautsprecher. „Unsere Reserven reichen nur noch für ein paar Minuten."
    Holy nickte und blickte durch die Panzerplastscheibe ihrer Schaltzentrale und durch die Transmitterstation in den Korridor der Montagestraße. Zur Zeit kamen die Teile von der ersten Reservebandstraße, aber normalerweise materialisierten sie in der Transmitterstation, nachdem sie von F-Beta-Null-Sieben in der Orbitalfabrik abgestrahlt worden waren.
    Sie atmete auf, als die Daten von ihrem Display verschwanden und die Fläche danach in sattem Grün leuchtete, dem optischen Signal dafür, daß F-Beta-Null-Sieben wieder sendebereit war. Im nächsten Moment verkündete ein gedämpfter elektronischer Gongschlag die Entstofflichung der Fracht im Sendetransmitter.
    Und den Bruchteil einer Sekunde später erfüllte das dissonante Schrillen der Alarmpfeifen die Schaltzentrale und die Transmitterstation.
    „Überlastung der Wiederverstofflichungskapazität!" verkündete eine Computerstimme.
    Holy Slejka reagierte, ohne das Für und Wider abzuwägen. Sie hatte einmal gesehen, wie ein Transmitter infolge der Überlastung seiner Wiederverstofflichungskapazität kurzgeschlossen hatte und förmlich ausgebrannt war - und das bewog ihr Unterbewußtsein, eigenmächtig zu reagieren.
    ZURÜCKWEISUNG! stand über dem Sensorpunkt, den Holy berührte.
    Als ihr bewußt wurde, was diese Schaltung für F-Beta-Null-Sieben für Folgen haben konnte, berührte sie den Sensor für STORNIERUNG!
    Das Schrillen der Alarmpfeifen verebbte. Über den Projektionssockeln des Transmitters stabilisierte sich der energetische Torbogen. Gleiterbauteile materialisierten darunter und wurden von Robotgreifern erfaßt und zur Montagestraße befördert.
    Sekunden später ertönten dort die Alarmpfeifen. Das Band kam zum Stillstand.
    „Angelieferte Teile unbrauchbar, weil deformiert", sagten die Rundruflautsprecher.
    „Montagestraße steht. Es müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, um die Montagestraße freizumachen und brauchbare Teile anzuliefern."
     
    *
     
    Als die mit Gleiter-Fertigteilen vollgepackten Gitterstapel zwischen den Transmittersäulen entstofflicht wurden, befreite sich Mogitch Ularus Bewußtsein von dem Zwang, sich an den Transmittern für den Fehlschlag von Projekt Zweiterde zu rächen.
    Erschrocken beugte er sich über das Programmierungspult und aktivierte die Schaltung NOTUNTERBRECHUNG.
    Damit wurde die vollständige Abstrahlung der entstofflichten Fracht unterbrochen. Ein Teil davon sollte, wenn auch deformiert und nur noch zum Wiedereinschmelzen brauchbar, wieder im Transmitter verstofflicht werden.
    Es hätten ungefähr die dreißig Prozent sein müssen, um die die Wiederverstofflichungskapazität des Empfangstransmitters auf der Erde überzogen worden war.
    Doch es war viel mehr.
    Mogitch schlug die Hände vors Gesicht und hörte die beiden Transmi-Schalttechniker neben sich voller Entsetzen schreien. Zwischen den Transmittersäulen schlug grelles Leuchten hervor. Ein Teil des Zubringerbands mitsamt den darauf befindlichen Gleiter-Fertigteilen verglühte. Die Panzertroplonwand der Schaltkabine färbte sich weiß und war plötzlich von Rissen durchzogen.
    Dann barst die Trennwand...
     
    *
     
    Janhart Nottel preßte die Lippen zusammen, als die Ortungscomputer das von den Hypertastern erfaßte Plasma auf den Rundsichtschirm zeichnete. Die riesige graue Wolke hing unbeweglich innerhalb der Transmitterformation im Sektor Projektionserde.
    Am liebsten hätte
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