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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde
Autoren: Unbekannt
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daß die Freiwilligen sich wieder normal benehmen.
    Sie wissen allerdings nichts von dem Vorfall, auch nicht, ob sie sich auf die Kompensation psionischer Energie konzentriert hatten."
    „Um so besser", erwiderte Waringer. „Sagt ihnen nichts! Sie müssen psychisch ausgeglichen und stabil sein, wenn wir Ernst machen."
    „Alle Testwürfel sind angekommen", meldete einer der Ingenieure.
    „Warum hat die psionische Energie keine weitere Sabotage betrieben?" fragte Bully.
    „Verstehst du das, Geoffry?"
    „Frag Gal!" antwortete Waringer. „Er als Gefühlsmechaniker kann die Gefühle von Guldy und Fastan vielleicht rekonstruieren. Vielleicht befähigte die ankommende psionische Energie der Freiwilligen sie dazu, Raum und Zeit zu überwinden." Er seufzte und fügte sinnend hinzu: „Wer würde da nicht alles andere vergessen und zugreifen...!"
    „Und für immer auf ein ordentliches Steak und einen Krug Bier verzichten?" entfuhr es Bully. Er grinste, als er das Gelächter aus der Zentrale der NIMROD hörte, dann wurde er wieder ernst. „Meinst du, wir können wie geplant morgen 12.30 Uhr Ernst machen?"
    Waringer nickte.
    „Wenn die Überprüfung ergibt, daß mit den Transmittern alles in Ordnung ist, ja. Ich habe zwar ein flaues Gefühl in der Magengegend, wenn ich an - an, na du weißt schon - denke, aber wir dürfen wohl nicht länger warten."
    „Nein, das dürfen wir nicht", erwiderte Bully. „Und - iß etwas, wenn dir flau im Magen ist, ja!"
     
    *
     
    Merg Coolafe-Ellert atmete erleichtert auf, als der Korridor sich mit einer Menschenmenge füllte. Tausende von Freiwilligen des Projekts Zweiterde strömten hier auf dem Weg zum nächsten Einwegtransmitter zusammen.
    Der Springer war schon ins Schwitzen geraten, weil die Freiwilligen lange über die Zeit in den Sendetransmittern geblieben waren. Etwas Unvorhergesehenes mußte sie aufgehalten haben. Die Aufregung im HQ war ihm nicht verborgen geblieben, und er hatte schon befürchtet, von jemandem erkannt zu werden.
    Er verließ die Interkomnische, in der er die Freiwilligen erwartet hatte und mischte sich unauffällig unter sie. Niemand beachtete ihn sonderlich.
    Coolafe-Ellert lauschte den Gesprächen der Frauen und Männer, um herauszubekommen, was sich in den Transmittern Besonderes ereignet hatte. Doch diese Menschen unterhielten sich ganz natürlich und entspannt über alle möglichen Dinge, auch darüber, daß mit dem Projekt Zweiterde am nächsten Tag um 12.30 Uhr begonnen würde, nur nicht über den Grund, warum sie ihre Transmitter nicht pünktlich verlassen hatten.
    Er schrak zusammen, als ihn jemand am Arm berührte.
    „Na, junger Mann, aufgeregt wegen morgen?"
    Er wandte sich zu der Sprecherin um und sah, daß es sich um eine ziemlich alte Frau handelte.
    „Hm, ja!" brummte er unfreundlich.
    „Du bist auch müde, nicht wahr?" erwiderte sie. „Na, ja, morgen um diese Zeit ist alles geschafft. Was die Technik doch alles zustande bringt! Aber sie hat auch ihre Nachteile.
    Wer einen Terminal hat, braucht sein Haus nicht mehr zu verlassen. Man bekommt keinen Besuch mehr, vor allem wenn man schon hundertvierundneunzig ist wie ich und allein lebt. Seit mein Mann tot ist, hatte ich keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen. Deshalb habe ich mich auch freiwillig gemeldet. Wie ist es, junger Mann, willst du einen Kaffee bei mir trinken? Ich bin Denise Ferency."
    „Ich bin Alfons Donegan", sagte er, „Ja, warum eigentlich nicht!"
    In seinem Bewußtsein reifte ein Plan heran, den er für genial hielt, wie alles, was er plante. Er brauchte ein Versteck, und hier wurde ihm förmlich eines angeboten.
    Vor ihnen erschien der Eingang des Einwegtransmitters. Coolafe-Ellert blieb neben der alten Frau. Gemeinsam rückten sie dem Transmitterfeld näher...
     
    12.
     
    Berry Barrison hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend, als er sich an die Menschenschlange anschloß, die sich vor einem der Eingangstore zum HQ-Hanse gebildet hatten. Es war nur eine von zahlreichen Menschenschlangen.
    Plötzlich erfüllte ein Klingen und Dröhnen die Luft. Das Glockenspiel des Gateway-Turmes auf dem Hanseaten-Platz hatte angefangen.
    Zwölf Uhr mittags...
    Genau um 12.30 Uhr sollte mit der Durchführung von Projekt Zweiterde begonnen werden.
    Es war, als das Glockenspiel verstummte, seltsam still in dem sonst so geschäftigen Teil der Kosmopolis Terrania. Anscheinend hielt die gesamte Riesenstadt den Atem an, obwohl doch nicht einmal zwanzig Prozent der erwachsenen
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