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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde
Autoren: Unbekannt
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mit gesenktem Kopf hinaus. In einigen Gesichtern stand Furcht geschrieben, in den meisten aber tiefe Niedergeschlagenheit.
    „Er ist tot!" rief eine Frau von hinten.
    Berry wandte sich um und stemmte sich gegen die Menschen, die ihn hinausdrängen wollten. Als die Transmissionsfläche sich fast geleert hatte, sah er eine Frau neben einem auf dem Boden ausgestreckten älteren Mann knien.
    Er eilte hin und fühlte den Puls des Mannes, der reglos dalag und mit gebrochenen Augen anklagend nach oben starrte.
    „Er ist tot", stellte er fest. „Aber woran...?"
    Die Frau zitterte so stark, daß sie beinahe umgekippt wäre. Berry zog sie hoch und legte einen Arm um sie.
    „Die Furcht hat ihn getötet", flüsterte die Frau. „Die Furcht vor dem Weltuntergang."
    Berry begriff, daß der Tote derjenige war, der den Weltuntergang prophezeit hatte. Er wollte erklären, daß es blanker Unsinn war, wenn ein Mensch des Zeitalters der Kosmischen Hanse an einen Weltuntergang aus heiterem Himmel heraus glaubte. Aber er konnte es nicht, denn seine Gefühle ließen sich nicht mehr kontrollieren. Sie wurden von etwas Fremdem, Schrecklichem beherrscht ...
     
    *
     
    „Nichts als trübes Plasma?" wiederholte Reginald Bull die Hiobsbotschaft Waringers. Er befand sich gemeinsam mit Tifflor, Adams und Deighton in einem Büro des HQ-Hanse, und dort hatte ihn auch der Hyperfunkspruch des Wissenschaftlers erreicht.
    Waringers Abbild auf dem Bildschirm nickte.
    „Ich bin davon überzeugt, daß das Experiment fehlschlug, weil eine entscheidender Faktor nicht zur Wirkung kam."
    „Die Mentalenergie von ES?" erkundigte sich Tifflor.
    Waringer zuckte mit den Schultern.
    „Vielleicht auch die. Aber ich dachte an einen anderen Faktor."
    „An Ernst Ellert", stellte Deighton fest.
    „Ja", erwiderte Waringer. „Ihm muß eine entscheidende Rolle zugedacht gewesen sein - eine Rolle, die er nicht spielte."
    „Denkst du, daß er sie nicht spielen wollte?" fragte Adams.
    „Nein, daß er sie nicht spielen konnte", erklärte der Hyperphysiker. „Ich habe mir die Geschichte mit dem leeren SERUN wieder und wieder durch den Kopf gehen lassen.
    Nach dem Fehlschlag wurde ich ziemlich sicher, daß die Geschichte mit Ellert zusammenhängt."
    „Aber warum sollte er einen leeren SERUN zum Sektor Projektionserde schicken?"
    polterte Bully los.
    „Wie, wenn Ellert das gar nicht vorhatte und seine Pläne sich änderten, weil Merg Coolafe die Oberhand gewann?" fragte Waringer zurück. „Laß bitte nachprüfen, welche Temperatur im Transmitterraum herrschte, dessen Schaltpersonal paralysiert wurde!"
    „Nicht nötig", entgegnete Bully. „Dort ist es immer ziemlich heiß, weil er laufend frischgegossene Metallproben empfängt. Ich hatte mit Ernst sogar einmal darüber gesprochen ..." Er brach ab und wurde plötzlich totenblaß. „Um Himmels willen! Im Zug der Vorbereitungen des Experiments wurde die Aufgabenverteilung der anderen Transmitter völlig umgekrempelt. Dieser Transmitter hat seitdem keine Metallproben mehr empfangen."
    „Was dann?" erkundigte sich Tifflor ahnungsvoll.
    „Er war auf den Empfang leicht verderblicher Waren umgestellt und dementsprechend auf Unterkühlung geschaltet", antwortete Bully tonlos.
    „Und Ernst ahnte nichts davon", sagte Adams.
    „Dann wurde sein Bewußtsein von dem des Springers verdrängt", stellte Galbraith Deighton fest.
    „Und ich bin daran schuld", sagte Reginald Bull zerknirscht. „Ich hatte ihm ja noch erklärt, wie heiß es dort immer wäre. Deshalb mußte er sich dort völlig sicher fühlen."
    „Du konntest nicht ahnen, daß er dich aushorchte, weil er fliehen wollte", beruhigte Waringer ihn.
    „Das ändert nichts an der Katastrophe", erwiderte Bully.
    „Ihr müßt Ellert-Coolafe, beziehungsweise jetzt Coolafe-Ellert finden und dafür sorgen, daß Ellerts Bewußtsein wieder die Oberhand gewinnt!" sagte Geoffry Waringer. „Vielleicht ist noch nicht alles verloren. Das Plasma scheint sich nicht zu verändern."
    „Du denkst, es wartet auf etwas?" fragte Bully mit neugeweckter Hoffnung.
    „Das wäre möglich", antwortete Waringer.
    Bullys Haltung straffte sich; seine Augen blitzten.
    „Dann werden wir Coolafe-Ellert finden und wieder zu Ellert-Coolafe machen - und wenn wir ihn dazu in eine Sauna stecken müssen!"
    „Ein Reporter namens Berry Barrison verlangt den Stellvertreter Perry Rhodans zu sprechen!" meldete eine Computerstimme.
    „Er verlangt es?" fuhr Bully auf.
    „Er wird einen Grund dafür
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