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1114 - Der Pestmönch

1114 - Der Pestmönch

Titel: 1114 - Der Pestmönch
Autoren: Jason Dark
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allem ein Ende bereiten, doch ich hatte mich verrechnet.
    Lorenzo und seine von ihm befehligte Horde hatte es endlich geschafft, die Tür aufzubrechen. Wie ihm das möglich gewesen war, stand in den Sternen. Jedenfalls brach die Tür auf. Sie donnerte nicht nach innen, sie fiel auch nicht zusammen. Es ging alles recht langsam, und sie kippte auch nicht zu Boden. Langsam fiel sie nach innen, wie ein Sargdeckel, der sich nur allmählich schloß.
    Ich stoppte meine Bewegung.
    Zugleich hörte ich auch Glendas schrillen Ruf, die mich vor der Meute warnte.
    Die ersten Gestalten tauchten in der Lücke auf. Menschen mit zwei Köpfen. Personen, die von einem dämonischen Virus befallen und nicht mehr Herr ihrer Sinne waren. Sie wollten es durchziehen. Bis zum bitteren Ende wollten sie gehen, und ich war ihr erklärter Feind.
    Sie kamen, und ihre Bewegungen wirkten abgehackt. Schrittweise drückten sie sich vor. Niemand ging allein. Sie wurden von den anderen geschoben.
    Ich hatte den Anblick erwartet. Und trotzdem war ich geschockt. Zuerst der Kampf, nun dieses plötzliche Erscheinen der verfluchten Masse.
    Ich wollte mich ihnen stellen. Zumindest einige von ihnen zurückdrängen, und ich war vor allen Dingen darauf fixiert, ihren Anführer, Lorenzo, zu stellen.
    Die Masse bewegte sich weiter. Mittlerweile waren die ersten beiden eingedrungen. Ein alter Mann, der sich schlurfend bewegte. Straff spannten sich über seinem Hemd die Hosenträger. Der zweite Kopf auf seiner rechten Schulter tanzte wie an einem Gummihals hängend. Der Mann glotzte mich an. Ich bezweifelte, daß er mich überhaupt wahrnahm. Hinter ihm drängte sich eine Frau vor. Sie schob ihn sogar noch. Auch ihr war ein glänzender Kopf mit einem weit geöffneten Maul gewachsen. Seine Augen waren verdreht, aber das war in diesen Momenten überhaupt nicht wichtig.
    Ich sah den Koch schräg an mir vorbeihuschen. Er blutete im Gesicht. Ich rechnete damit, daß er sich in die Masse der anderen hineinwerfen würde, aber er hatte etwas anderes vor. Das Messer steckte noch immer in der Innenseite der Tür. Er sprang darauf zu und bekam es mit beiden Händen zu fassen.
    Brutal zerrte er am Griff.
    Das mußte er tun, um die Waffe aus dem Holz ziehen zu können. Er schaffte es, drehte sich danach und ging auch einen Schritt zurück. Ich wußte ja, was er vorhatte, und ich wollte ihn auch warnen, doch mein Schrei blieb im Hals stecken. Der Koch war einfach schneller. Ich hörte ihn noch heulen, dann fuhr er herum und stach zu.
    Er hatte den zweiten Kopf des Mannes anvisiert. Ob Glück oder Zufall, ich wußte es nicht. Die breite Klinge huschte dicht am normalen entlang und hätte beinahe das Ohr abrasiert. Dann drang die Klinge in die fremde Masse hinein.
    Sie schnitt das teuflische Gebilde auf. Plötzlich war das Gesicht zerstört, wie von einem Sägeblatt, das jemand schräg von links nach rechts gezogen hatte. Ein verunstaltetes Gesicht. Eine Fratze, die nicht nur widerlich war, sondern auch blutete, wobei die dicke Flüssigkeit mit dem menschlichen Blut nichts zu tun hatte, denn sie sah mehr schwarz als rot aus.
    Der Koch zog sich wieder zurück. Er war schockiert. Er schüttelte den Kopf, greinte dabei und mußte erleben, daß sein Angriff den zweiten Schädel nicht hatte vernichten können.
    Der Mann ging weiter auf ihn zu. Die Frau ebenfalls. Auch sie hatte keine Angst vor dem Messer.
    »Neiiinnn!« brüllte der Koch.
    Es war so etwas wie eine Vorwarnung. Auf keinen Fall wollte er die Klinge noch einmal in den Schädel rammen. Diesmal konzentrierte er sich auf den Körper.
    Ich war schneller.
    Bevor das Messer den richtigen Kopf oder den Körper treffen konnte, sprang ich ihn an. Ich erwischte ihn an der Seite. Der Koch flog zurück. Er landete am Boden und schlitterte über die Fliesen hinweg, wobei er das Messer noch festhielt. Bevor er stoppte, schob er noch einen Hocker vor sich her. Beide landeten an der Wand.
    Hinter mir war jemand. Ich drehte mich.
    Es war die Frau, die als zweite die Küche betreten hatte. Auch die anderen wurden nicht mehr gebremst. Es ging jetzt für sie um alles oder nichts. Sie sahen in uns eine Beute, sie waren gierig, und sie gingen systematisch vor.
    Ich schlug zu.
    Es tat mir in diesem Moment leid, meine Faust in den Leib der Frau zu stoßen. Sie fiel zurück und landete in den Armen der anderen. Für einen Moment hatte ich Ruhe - und schreckte zusammen, als ich den Schuß hörte.
    Glenda hatte gefeuert!
    Der alte Mann mit den
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