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1114 - Der Pestmönch

1114 - Der Pestmönch

Titel: 1114 - Der Pestmönch
Autoren: Jason Dark
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übrig, als zu schießen. Daneben mußte ich mein Kreuz einsetzen und mit ihm so viele Köpfe wie möglich vernichten.
    Aus der Gaststätte hörte ich die donnernde Stimme. Nur ein Wort, nur ein Name.
    »Lorenzo!«
    Ich schrak zusammen, denn diese Stimme war mir alles andere als unbekannt.
    Sie gehörte Suko!
    ***
    Plötzlich war wieder Hoffnung da. Nicht nur bei mir, auch bei Glenda Perkins, die mir ihren Ellbogen in die Seite drückte und sogar lachen konnte.
    »Das kann nicht währ sein - Suko!«
    Ich nickte nur und hörte zugleich Lorenzos Antwort. »Was willst du, Chinese?«
    »Nicht nur ich will etwas!« erklärte Suko. »Ich habe noch jemand mitgebracht.«
    »Und…?«
    »Schau her!«
    Leider konnten wir nicht sehen, was sich im Gastraum abspielte. Aber wir hörten die Wahrheit, denn Lorenzo hatte sich nicht zurückhalten können.
    »Britta!«
    »Ja, sie ist bei mir!«
    Ein schneller Blick auf die alten Menschen. Sie waren in die Küche eingedrungen, aber sie verhielten sich plötzlich anders. Als hätten sie einen entsprechenden Befehl bekommen.
    »Sollen wir?« flüsterte Glenda.
    Ich war einverstanden. Der Koch und die Kellnerinnen blieben. Es drohte ihnen zunächst keine Gefahr. Ich hoffte, daß es so blieb. Niemand hielt uns auf, als wir der schräg hängenden Tür entgegengingen. Die zweiten Köpfe bewegten sich ebenfalls kaum. Aber sie konnten ihren Geruch nicht zurückhalten. Der widerliche Gestank streifte an unseren Nasen entlang. Ich nahm die leeren Blicke der menschlichen Augen wahr. Da tat sich nichts. Die Veränderten standen unter Schock. Etwas hatte sie gestört. Sie wußten nicht, ob Lorenzo noch zu ihnen gehörte oder nicht.
    Wir erreichten den Bereich hinter der Theke. Glenda hielt die Beretta noch immer. Bei jeder Gestalt, die wir passierten, zielte sie jeweils auf den zweiten Schädel, aber sie schoß nicht, denn wir wurden nicht angegriffen.
    Es war auch stiller geworden. Die Geräusche nahm ich am Rande wahr, ohne sie zu identifizieren.
    Wichtig war jetzt das, was sich in der Gaststätte abspielte.
    Glenda und ich waren froh, die Küche hinter uns gelassen zu haben. Der Platz hinter dem Tresen bot uns einen guten Überblick. Noch drei Veränderte hielten sich in der Nähe auf. Zwei standen dort, wo die Theke aufhörte, der dritte wartete im Hintergrund, ohne etwas zu tun. Er bewegte sich nicht einmal, während wir von kalten Fingern gestreift wurden, als wir zu dicht an den Gestalten vorbeischritten.
    Ich sah Suko. Er hielt sich im Hintergrund auf und stand ungefähr dort, wo die Treppe begann, die in die unteren Bereiche führte. Da er seine Augen bewegte und die Blicke kreisen ließ, mußte er uns auch gesehen haben, doch er reagierte nicht. Andere Vorgänge waren einfach wichtiger.
    Britta und Lorenzo schauten sich an. Sie hatte sich aus dem Hintergrund gelöst und war so weit vorgegangen, daß sie ihrem Partner direkt ins Gesicht blicken konnte.
    Wie Puppen standen sie sich gegenüber. Niemand hatte in den letzten Sekunden gesprochen.
    Lorenzo fing sich als erster. Er grinste wie ein Wolf. »Endlich bist du da. Ich habe dich schon vermißt. Aber du kommst mit dem Chinesen.«
    »Ja.«
    »Warum? Hättest du ihn nicht töten können?«
    »Unmöglich.«
    »Bist du feige?« höhnte er. »Schau dich um. Sieh, was ich geleistet habe. Die Vorbereitungen sind nicht grundlos durchgeführt worden. Wir haben es geschafft. Die Saat ist aufgegangen. Sieh dir die Alten an. Der Bazillus hat sich ausgebreitet.«
    Britta schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie.
    Ich hatte schon längst festgestellt, daß sie nicht mehr auf Lorenzos Seite stand. Wie es dazu gekommen war, würde mir sicherlich Suko erklären können. Er hielt sich aus bestimmten Gründen zurück, nahm ich an.
    »Sie steht nicht mehr auf seiner Seite«, flüsterte Glenda. »Verdammt, das ist doch was.«
    »Meine ich auch…«
    »Sollen wir uns Lorenzo holen?«
    »Nein, noch nicht. Ich will wissen, wie es weitergeht. Achte auch auf die alten Leute.«
    »Mach ich.«
    Lorenzo hatte uns die kleine Gesprächspause erlaubt. An der letzten Antwort, die nur aus einem Wort bestanden hatte, mußte er schwer zu knacken haben. Er wußte nicht, wie er sie einordnen sollte. Er schüttelte auch den Kopf, schaute zur Seite, dann wieder zu Britta hin und hatte sich endlich gefangen. »Nein?« fragte er halblaut. »Hast du wirklich nein gesagt?«
    »So ist es.«
    »Du stehst nicht mehr auf meiner Seite? Hast du vergessen, daß wir ein Team
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