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1114 - Der Pestmönch

1114 - Der Pestmönch

Titel: 1114 - Der Pestmönch
Autoren: Jason Dark
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eine gewisse Ähnlichkeit mit der Person angenommen hatte, aus der sie geschlüpft war.
    Die Frau war nicht gestorben. John Sinclair hatte den zweiten Schädel mit seinem Kreuz bekämpft und vernichtet.
    Allerdings auch den Arm der Frau und ihre Schulter. Beides war schwarz geworden, und die Ärzte hatten den Arm amputieren müssen.
    Suko und John hatten es nicht dabei bewenden lassen. Sie wußten, daß diese Person bei der Firma Around London an einer sogenannten Glücksreise teilgenommen hatte. Eine Kaffeefahrt, die zugleich als Verkaufschance genutzt wurde.
    Der Weg hatte sie nach einem Zwischenstopp schließlich zu dieser alten Schloßruine geführt, in der die Gaststätte betrieben wurde. In sie hatte sich Suko eingeschlichen, der ansonsten als Rückendeckung für John und Glenda fungierte.
    Er ärgerte sich, daß er entdeckt worden war und dachte jetzt daran, daß niemand perfekt ist, denn er hatte den Rover auf dem leeren Innenhof der Burg geparkt.
    Als hätte die Unbekannte seine Gedanken gelesen, sprach sie ihn auf dieses Thema an. »Gehört Ihnen der Rover auf dem Hof?«
    »In der Tat.«
    »Schön.«
    »Warum?«
    »Nur so. Man hinterläßt eben immer Spuren.«
    Suko gab sich ratlos. »Das begreife ich nicht. Ich habe meinen Wagen ordentlich abgestellt, und ich bin hergekommen, weil ich etwas trinken wollte. Ich habe aber keinen Menschen in der Gaststätte gesehen. Da ich ein menschliches Rühren verspürte, bin ich hier zu den Toilettenräumen gegangen und wurde von Ihnen überrascht. Das ist alles.«
    »Sie glauben, daß ich Ihnen das abnehme.«
    »Es bleibt Ihnen überlassen.«
    Die Frau kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Wie heißen Sie?«
    »Ist das wichtig?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil ich gern den Namen der Person wissen möchte, die durch meine Kugel stirbt.«
    Suko zeigte sich nicht geschockt, was die Frau etwas irritierte. Zumindest stufte Suko ihr Stirnrunzeln so ein. »Ich heiße Suko. Ganz einfach zu behalten.«
    »Ja. Wie mein Name - Britta.«
    »Hört sich sehr deutsch an.«
    »Meine Mutter war Deutsche.«
    Es war fast ein normales Gespräch. Hätte es ein Fremder gehört, er wäre kaum auf den Gedanken gekommen, daß einer der beiden Anwesenden mit einer Waffe bedroht wurde. »Darf ich dann fragen, weshalb Sie mich töten wollen, Britta?«
    »Ja, das dürfen Sie. Ich mag es nicht, wenn sich fremde Menschen in Angelegenheiten mischen, die sie nichts angehen. Das paßt mir einfach nicht. Zuviel Neugierde kann tödlich sein, und ich sage Ihnen, daß wir vor einem entscheidenden Schritt stehen.«
    »Was mit dem Spiegel zusammenhängt, nehme ich an.«
    »Auch«, gab sie zu.
    »Was hätte ich denn entdecken können?« erkundigte sich Suko. »Ein Versteck, in dem Schätze verborgen sind?«
    »Indirekt schon. Doch das soll für sie nicht mehr interessant sein, Mister. Noch etwas, bevor Sie sterben. Es gibt da oben zwei Personen, die mir gar nicht gefallen. Einen Mann und eine Frau. Beide in einem Alter, das nicht zu den übrigen Fahrgästen paßt. Zuerst dachte ich, daß es Journalisten oder Anwälte sind, die inkognito unsere Firma kontrollieren wollen, doch das stimmt nicht. Ich weiß es besser, ich weiß allerdings nicht genau, wer sie sind.«
    Suko zuckte mit den Schultern. »Ist das nicht Ihr Problem? Ich kann Ihnen dabei nicht helfen.«
    »Wer sind diese Leute?«
    »Keine Ahnung.«
    Britta glaubte ihm tatsächlich nicht. Und sie bewies, wie sauer sie war. Zugleich zeigte sie Suko auch, wie gut sie schießen konnte. Ohne daß sie ein Zeichen gegeben hätte, drückte sie ab.
    Der Schuß krachte. Das Echo raste durch die Räume von Wand zu Wand wie ein akustischer Schatten. Die Kugel selbst war dicht an Sukos linkem Ohr vorbeigepfiffen und war dann von dem Loch in der Wand verschluckt worden.
    »Okay?« flüsterte Britta, als sich die Echos verzogen hatten.
    »Ja, das war schon beeindruckend.«
    »Ich kann noch besser zielen, Mister. Dann befindet sich plötzlich ein drittes Auge in Ihrem Kopf.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Also, wer sind die beiden?«
    »Ich kenne sie nicht.« Suko hatte normal gesprochen, und er hoffte, daß die Frau ihm die Worte auch abnahm, aber sie war nicht bereit dazu. Er sah an ihrer Reaktion, wie wütend sie war. Das Blut stieg ihr in den Kopf. Die Hand mit der Waffe zitterte. Jeden Augenblick konnte sie abdrücken.
    Suko dachte daran, daß ihm allmählich etwas einfallen mußte, sonst sah seine Lage nicht gut aus.
    Britta beruhigte sich wieder. »Sie heißen
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