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1110 - Operatoren für Kruste Magno

Titel: 1110 - Operatoren für Kruste Magno
Autoren: Unbekannt
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Millionen von Mitgliedern und zehntausende von Raumschiffen. Und es gab Tausende von verschiedenen Armadaeinheiten. Wer vermochte da die Seelen zu zählen, und wer deren fliegende Herbergen, die Raumschiffe?
    Die Endlose Armada offenbarte sich Deneide wie eine wilde, exotisch schöne Wunderblume, die in dieser Galaxis erblüht war, sich aufgetan hatte zu all ihrer Pracht.
    Aber Schönheit wohnte hier neben Tragik, wildromantische Ästhetik, wie der Poet sie sah, vermittelte gleichsam Gefahr und Bedrohung. Die unzähligen Farbtupfer standen für Myriaden Schicksale... Und bei aller Vielfalt der Farben vermißte Deneide eine Nuance - jene Farbsignale, die die knapp zwanzigtausend Raumschiffe der Galaktischen Flotte kennzeichneten. Sie gingen in dem Kunterbunt von Millionen und aber Millionen Glassplittern des Kaleidoskops unter.
    Die BASIS war die einzige bekannte Perle, die in dem fremden Gefunkel trieb. Oder doch nicht? Blitzte da nicht ein bekanntes Juwel in dem ganzen Talmi auf?
    Deneide Horwikow kehrte in die Wirklichkeit zurück und fand sich im Sitz des Cheffunkers wieder. Der Zauber des Moments war verflogen. Sie war keine Poetin, ihr Platz lag an der vordersten Front der Realität.
    Sie konzentrierte sich wieder auf die einlaufenden Funksignale, und sie widerstand der Versuchung, über die Schicksale zu grübeln, die dahinterstanden. Sie entwirrte den Funksalat aus Armada-Slang nicht, sondern suchte nach ganz spezifischen Signalen.
    Und da war der Hilferuf wieder. Ein schwacher und schwächer werdender Impuls auf der Frequenz der Galaktischen Flotte, abgefaßt in Interkosmo.
    Sie fing den Impuls ein, peilte den Sender an, entzerrte und verstärkte ihn. Die Ortung schaltete sich automatisch ein und erledigte den Rest.
    ... Kogge RANAPUR ruft ... abgeschnitten ... umzingelt ... flaschenförmige Raumschiffe ... brauchen Hilfe ...
    Das waren Fragmente aus den verstümmelten Hilferufen, die man zum wiederholten Mal empfangen hatte. Die BASIS tastete sich allmählich an diese immer schwächer werdende Quelle heran. Nur den überempfindlichen Instrumenten war es zu verdanken, daß man die Signale überhaupt noch empfing.
    „Wir haben die Koordinaten", meldete die Ortung, ehe die Funkimpulse gänzlich erstarben.
    Die RANAPUR meldete sich nicht wieder.
    Deneide Horwikow wollte sich in ihrem Sitz schon zurücklehnen, als sie auf dem Monitor ein Störfeld entdeckte. Es zeigte sich nur kurz, wischte wie ein Schleier darüber, dann war es verschwunden. Es wiederholte sich nicht. Da die Ortung dem Zwischenfall keine Bedeutung beimaß, tat es Deneide auch nicht.
    Sie übergab ihren Platz einem ihrer Untergebenen und begab sich zum Kommandopult.
    Dort war Jercygehl An die dominierende Erscheinung. Der Translator übersetzte, was er in Armada-Slang sagte: ,;Ihr seid an unserer fatalen Lage mitschuldig. Aber ich würde es als teilweise Wiedergutmachung ansehen, wenn ihr uns freiläßt und uns bei unserer Armadaeinheit absetzt."
    Der Armadakommandant saß mit 2500 Cygriden an Bord der BASIS fest, der gesamten Mannschaft seines Flaggschiffs BORYKL.
    Perry Rhodan blickte fragend zu Deneide.
    „Tut mir leid, kein Tupfer Tizianrot in dem ganzen Farbtopf", sagte sie kopfschüttelnd.
    Als sie die verwunderten Blicke über ihre seltsame Äußerung merkte, fügte sie hinzu: „Ich wollte sagen, daß wir kein einziges cygridisches Schiff geortet haben."
    „Ich könnte Taurec bitten, mit der SYZZEL auf einen Erkundungsflug zu gehen", sagte Rhodan zu dem cygridischen Armadakommandanten. „Der Einäugige könnte noch am ehesten Erfolg haben. Wo steckt er denn?"
    Darauf konnte ihm niemand antworten.
    Statt dessen stellte Roi Danton fest: „Gesil ist ebenfalls unauffindbar."
     
    *
     
    „Warum hast du mich zu diesem Ausritt mitgenommen?" fragte Gesil, scheinbar völlig emotionslos.
    Taurec lachte nicht über diese Bemerkung, obwohl es seinem zur Schau getragenen Wesen entsprochen hätte, Gesils unerwartete Anwandlung von trockenem Humor derart zu honorieren. Aber Taurec wirkte in Gesils Gegenwart ernst, gehemmt und unsicher geradezu. Er saß ziemlich verkrampft in dem sattelähnlichen Sitz auf der Plattform seines röhrenförmigen Raumgefährts, der SYZZEL. Seine Hände wanderten mit nervösen, fahrigen Bewegungen über die Instrumente der Kontrollpyramide.
    Plötzlich straffte er sich, sein Gesicht spannte sich an, der Blick seiner gelben Augen wurde starr.
    „Es war der Wille der Kosmokraten, daß ich durch viele Höllen zu gehen
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