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1108 - Sturz aus dem Frostrubin

Titel: 1108 - Sturz aus dem Frostrubin
Autoren: Unbekannt
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herbeigeschafft werden mußte. Die Energieweiden mit den schwarzen kleinen physikalischen Monstren in ihren Zentren galten als unersättlich. Es gab Gerüchte, nach denen schon Energieweiden außer Kontrolle geraten waren; danach mußte die Endlose Armada in den jeweiligen Bereichen schlimme Verluste erlitten haben. Über die Handhabung und Benutzung der Energieweiden wurde jedoch nur vom Armadaherzen aus entschieden.
    Nur Armadamonteure, die für diese Umgebung spezialisiert waren, und Goon-Blöcke gelangten ins Innere der Energieweiden.
    Nun waren die BOKRYL und die BASIS dorthin geraten, und das ganze Ausmaß der Katastrophe begann sich erst abzuzeichnen.
     
    *
     
    Tarzarel Op faßte sich wieder, wenn er auch am ganzen Körper zitterte.
    „Daran sind diese Fremden schuld", stieß er grimmig hervor. „Sie haben uns in eine Falle gelockt."
    Vielleicht war daran etwas Wahres, dachte An. Weidenburn hatte ihm zwar ein Bild von diesen Terranern gezeichnet, das eine so schlimme Hinterlist auszuschließen schien (und wie hätten sie den Unfall außerdem inszenieren sollen?), aber man mußte mit allem rechnen.
    An maß Op mit einem langen Blick, dann wandte er sich wieder dem Interkom zu.
    „Sämtliche Kontrollsysteme überprüfen!" befahl er. „Waffensysteme aktivieren."
    „Da ist nicht mehr viel zu machen", bemerkte Op. „Zwei der vier Schächte sind abgerissen. Der Kessel hat zwei große und mehrere kleinere Lecks."
    An wußte, daß er mit den beiden Schächten auch mindestens zwei Goon-Blöcke verloren hatte.
    Wenn seine Vermutung stimmte und sie sich im Anziehungsbereich einer Energieweide befanden, würden zwei Schlepper kaum ausreichen, um die BOKRYL von der BASIS zu lösen und aus der Gewalt eines kleinen Schwarzen Loches zu befreien.
    Aber die Armadamonteure draußen sollten eigentlich feststellen können, daß die BOKRYL zur Endlosen Armada gehörte. Sie würden Hilfe bringen. Am besten waren dazu ein paar Goon-Blöcke geeignet, die man draußen am Kessel anschloß, um das Wrack in Sicherheit zu bringen.
    Inzwischen hatten sich ein paar cygridische Raumfahrer um ihren Kommandanten versammelt. Sie schauten An ratlos an.
    „Tür", befahl An. „Du versuchst Funkkontakt mit den Armadamonteuren oder anderen Armadaschiffen zu bekommen. Sie sollen uns hier herausholen, bevor es zu spät ist."
    Tür gehörte zu den Technikern, die schon in der Zentrale gearbeitet hatten. Er war ein geschickter und fleißiger Mann, aber jetzt senkte er betrübt den Kopf.
    :„Nur noch der Interkom funktioniert", erklärte er. „Normal- und Hyperfunk sind ausgefallen."
    Jercygehl An konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sich ein immer dichter werdender Kreis um ihn schloß, den er nicht mehr durchbrechen konnte. Nur einmal in seinem Leben hatte er in einer Falle gesessen, als er mit einem Beiboot zwischen zwei aus der Kontrolle geratenen Goon-Blöcken havariert war. Damals war An noch ein junger Mann gewesen, aber er hatte das Ereignis niemals vergessen. Manchmal bereitete ihm die Erinnerung daran regelrechte Alpträume.
    Nun, dachte er bedrückt, war es wieder soweit.
    Die anderen erwarteten von ihm, daß er handelte.
    „Jemand wird uns hier herausholen", sagte er vage und hoffte, daß es überzeugend klang.
    „Inzwischen laßt uns feststellen, was wir noch für die BOKRYL tun können."
    Soweit die Anzeigen noch funktionierten, lagen alle Ergebnisse bereits vor.
    Sie waren niederschmetternd.
    Das Schiff, daran gab es keinen Zweifel, war verloren.
    Die Frage war nur noch, wie schnell man es abschleppen und die Besatzung herausholen würde.
    Einer der Goon-Blöcke funktionierte noch, und er hätte das, was von dem cygridischen Flaggschiff noch übrig war, vermutlich auch in Sicherheit bringen können, wenn die BASIS und die Energieweide mit ihrem Zentrum nicht gewesen wären.
    Wie durch ein Wunder hatte es nur 26 Tote gegeben. Es waren jene Unglücklichen, die aus einem aufgeplatzten Schacht ins Vakuum gerissen worden waren und die An auf dem Bildschirm gesehen hatte.
    An überlegte, was sich jetzt auf dem terranischen Schiff abspielen mochte. Er ahnte, daß vom Verhalten der Terraner vielleicht das Überleben der Cygriden abhing.
    „Da unsere Funkanlagen ausgefallen sind, haben wir vorläufig keine Chance, andere Armadisten um Hilfe zu rufen", sagte der cygridische Kommandant zur Besatzung der BOKRYL. „Natürlich können wir darauf hoffen, daß jemand auf uns aufmerksam wird, doch darauf verlasse ich mich
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