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1108 - Sturz aus dem Frostrubin

Titel: 1108 - Sturz aus dem Frostrubin
Autoren: Unbekannt
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das Kind.
    Mallagans Gesicht bekam einen nachdenklichen Ausdruck.
    „Später können wir vielleicht einmal daran denken, in Richtung der Milchstraße zu fliegen", meinte er. „Zunächst jedoch müssen wir uns in dieser Galaxis umsehen. Das ist der Auftrag, den Atlan uns gegeben hat."
    Faddon schnaubte empört.
    „Atlan hat nie davon gesprochen, daß wir Solzelle-Zwei flottmachen und mit einer kranischen Flotte nach Mzweiundachtzig fliegen sollen", erinnerte er. „Wir sollten das Niemandsland zwischen den Mächtigkeitsballungen von ES und Seth-Apophis mit Hilfe des Herzogtums von Krandhor absichern.
    Von einer so gefährlichen und abenteuerlichen Expedition ins Zentrum der feindlichen Superintelligenz war nie die Rede."
    Die Kranen, die in der Zentrale Dienst taten, beachteten diese Diskussion kaum. Sie waren daran gewöhnt, daß die drei Betschiden miteinander stritten. Herzog Carnuum und das Orakel hatten befohlen, daß sie nur Mallagans Befehle ausführen sollten, und danach richteten sie sich.
    „Seth-Apophis rechnet nicht damit, daß jemand es wagen könnte, in ihr, Herz vorzustoßen", sagte Mallagan. „Bisher haben wir auch noch keinen Kontakt mit Fremdintelligenzen bekommen."
    „Wir sind erst in den Außenbezirken!" sagte Faddon. „Vergiß das nicht!"
    Der knapp zwei Wochen alte Douc begann in Scouties Armen leise zu wimmern und lenkte seinen Vater auf diese Weise von den anderen Ereignissen in der Zentrale ab.
    „Er hat Hunger", stellte Faddon fest. „Du solltest ihn nicht schreien lassen, Scoutie."
    Die junge Frau warf ihm einen ärgerlichen Blick zu.
    „Du bist nicht nur Experte für Weltraumstrategie, sondern auch für Kinderernährung", sagte sie spöttisch.
    Faddon sah ihr ein wenig hilflos nach, wie sie die Zentrale verließ und dabei das Baby fest an sich drückte. Er wandte sich Surfo Mallagan zu.
    „Meinst du nicht, daß sie sich merkwürdig verhält," wollte er wissen. „Außerdem - woher will sie wissen, wie man so ein menschliches Kind behandelt? Sie hat nie etwas gelesen oder..."
    „Mein Gott, Brether! Sie wird schon wissen, was sie tut!"
    Faddon warf einen Blick zum Spoodiepulk hoch über Mallagans Kopf.
    „Könntest du nicht... ich meine ..."
    „Du meinst, ich könnte ihr etwas über Babys beibringen?"
    „Ja, die Spoodies vermitteln dir so viel Wissen, daß du auch in diesem Fall etwas tun könntest."
    Sein Gesicht verfinsterte sich. „Ich habe den Eindruck, daß dir Doucs Schicksal nicht so wichtig ist."
    Mallagan sagte ruhig: „Es ist dein Sohn, Brether. Aber findest du nicht, daß du jetzt ein bißchen übertreibst?"
    In Faddons Gesicht zeigte sich leichte Röte, und er senkte schuldbewußt den Kopf.
    „Ich werde jetzt Kommandant Tomason zu mir rufen", wechselte Mallagan das Thema. „Bevor wir tiefer in Mzweiundachtzig eindringen, will ich ein paar Scoutschiffe ausschicken. Wir werden ihre Rückkehr und die Berichte ihrer Besatzungsmitglieder abwarten."
    Wenig später betrat ein kranischer Raumfahrer die Zentrale. Tomason hatte bereits früher an Bord der SOL gearbeitet und war nach Atlans Aufbruch aus dem Krandhor-System in das Nest der Ersten kranischen Flotte abberufen worden. Auf Mallagans Wunsch war er dann in die wiederhergestellte SZ-2 gekommen, deren Wrack man auf dem Planeten Kranenfalle geborgen und neu aufgebaut hatte.
    Im Grunde genommen war dies ein völlig neues Schiff, denn von der alten Solzelle war nicht mehr viel übrig gewesen.
    Aber der Mythos war in Mallagan, Faddon und Scoutie lebendig geblieben.
    Faddon wußte, daß auch Mallagan nichts sehnlicher wünschte, als einmal in seinem Leben die Erde zu sehen. Der Mann, der als Nachfolger Atlans im Wasserpalast auf Kran die Aufgabe des Orakels übernommen hatte, verstand es jedoch, seine persönlichen Wünsche unterzuordnen, wenn es um kosmische Zusammenhänge ging. Einesteils bewunderte Faddon Surfo ob dieser Fähigkeit, andererseits fühlte er sich dadurch von ihm entfremdet.
    In gewissem Maß spielte auch Faddons schlechtes Gewissen dabei eine Rolle. Surfo und Scoutie hatten sich früher geliebt. Nun lebten Faddon und das Mädchen zusammen. Sie hatten einen gemeinsamen Sohn. Mallagan hatte sich zu diesem Verhältnis nur einmal geäußert, das war noch vor dem Aufbruch der Expedition auf Kran gewesen.
    Tomasons Stimme klang auf.
    „Der Anblick dieser Galaxis irritiert unsere Raumfahrer", sagte der Krane. „Sie wissen, daß sich hier vor langer Zeit eine schreckliche Katastrophe abgespielt haben
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