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1104 - Die Spur des irren Köpfers

1104 - Die Spur des irren Köpfers

Titel: 1104 - Die Spur des irren Köpfers
Autoren: Jason Dark
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gegenüberstand. Zugleich aber glaubte er daran, daß es kein Spuk war. Keine Halluzination, die der Wind aus der Wüste herangetrieben hatte.
    Das hier war etwas anderes.
    Es war die verdammte Wahrheit. Er hatte den irren Köpfer gefunden. Der Typ besaß selbst keinen Kopf mehr. Er stand vor ihm. Er lebte. Er konnte sich auch ohne Kopf bewegen, obwohl er eigentlich längst hätte tot sein müssen.
    Peter Gladstone hatte viel erlebt, aber das war auch für ihn nicht mehr tragbar. Er merkte, wie ihn die Kraft verließ, und sein Blick klebte wie hypnotisiert an der Klinge, denn der Kopflose hatte sie so angehoben, daß es aussah, als wollte er im nächsten Moment zuschlagen und Pete erwischen.
    Die Sekunden dehnten sich. Pete wußte nicht mehr, ob er überhaupt noch etwas dachte. Nicht einmal der Gedanke an Flucht kam ihm. Er wußte genau, daß der Kopflose stärker und schneller war.
    »Bitte…«, brachte er hervor.
    Der andere ging nur einen Schritt.
    Dann schlug er zu.
    Pete Gladstone erlebte dies alles. Die Zeit lief wie immer normal schnell ab. Nur nicht für ihn. Da war sie plötzlich langsamer geworden. Er sah den Arm, der sich nach unten bewegte, und er sah auch das verdammte Beil mit der Doppelklinge, das auf seinen Hals oder Kopf zusauste. Mehr konnte er nicht sehen, denn ihm wurde schlagartig schwarz vor Augen.
    Noch bevor ihn der erste Schlag erwischte, packte die Schwärze zu. Er wurde bewußtlos, während er fiel, und er bekam nicht mehr mit, was der andere mit ihm machte.
    Fünf Minuten später war das Geräusch eines startenden Wagens zu hören. Der Sturm hatte eine Pause eingelegt, als wäre auch er entsetzt über die schreckliche Tat gewesen.
    Dann fuhr der Wagen ab.
    Neben der Tanksäule lag das, was einmal ein Mensch gewesen war und auf den Namen Pete Gladstone gehört hatte…
    ***
    »Wir können übernachten, John«, sagte Abe und schaute mich grinsend an.
    Ich hatte soeben gegähnt, fragte aber: »Warum?«
    »Weil es sich nicht lohnt, weiterzufahren.«
    »Warum nicht?«
    »Es wird Sturm geben.«
    »Und weiter?«
    Der G-man lachte. »Du bist gut. Hast du schon mal einen Sturm in Texas erlebt?«
    »Nicht mal ein Stürmchen.«
    »Dann sei froh.«
    Ich zuckte die Achseln. »Du bist der Boß hier. Deshalb werde ich tun, was du möchtest.«
    »O danke.«
    »Wo betten wir denn unsere müden Häupter?«
    »Ein paar Meilen weiter gibt es eine Raststätte. Du kannst auch Motel dazu sagen. Jedenfalls werden wir dort noch einige Zimmer finden und auch was für unsere Kehlen und Mägen bekommen.«
    »Das ist eine gute Idee.«
    Abe Douglas grinste.
    Ich wurde mißtrauisch und fragte: »Ist was?«
    »Nein, nein, eigentlich nicht. Aber wenn wir die Raststätte anfahren, wirst du was typisch texanisches sehen und erleben.«
    »Muß ich meinen Fünfundvierziger umschnallen?«
    »Darauf kannst du verzichten.«
    »Dann bin ich beruhigt.«
    »Ich meine nur. Sie ist typisch. Vor allen Dingen die Gäste dort. Typen eben.«
    »Und was ist mit dem Essen?«
    »Super-Steaks von Superrindern aus Texas. Du wirst mehr als zufrieden damit sein.«
    »Auch mit dem Bier?«
    »Klar.«
    »Na denn…«
    Ich war wirklich etwas müde. Die lange Fahrt hatte uns geschlaucht. Und wir waren auch nicht zum Vergnügen unterwegs, denn hier im Südwesten Texas brannte mal wieder die Prärie.
    Es ging um einen rätselhaften Killer. Um einen irren Köpfer. Um den Wahnsinn aus der Wüste. Um ein Gespenst mit dem Beil, das eine blutige Spur hinterlassen hatte. In einem 50-Meilen-Gebiet zwischen Dallas und San Antonio.
    Jemand, der nicht zu fassen war. Ein Phantom ohne Kopf, wie ein Zeuge behauptet hatte. Später waren es dann mehr gewesen. Die örtliche Polizei war ratlos gewesen. Sie hatte sich nur mit den Toten und deren Überresten beschäftigen können und den Zeugen natürlich keinen Glauben geschenkt. Schließlich war der Fall bei einer übergeordneten Behörde gelandet, dem FBI. Auch dort kam man nicht weiter, aber man erinnerte sich an einen Kollegen, der in New York saß und den Ruf eines gewissen Spinners hatte, weil er sich mit Phänomenen auseinandersetzte, bei der die normalen Mittel versagten.
    Der Mann hieß Abe Douglas, war ein Freund von mir, und gemeinsam hatten wir schon manchen Kampf durchgestanden. Abe hatte es zuerst allein versucht, jedoch keinen Erfolg gehabt. Schließlich hatte mich sein Anruf erreicht.
    Er hätte es auch allein geschafft, doch er hatte von oben Druck bekommen, denn der unheimliche Killer mordete weiter.
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