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1104 - Die Spur des irren Köpfers

1104 - Die Spur des irren Köpfers

Titel: 1104 - Die Spur des irren Köpfers
Autoren: Jason Dark
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Die amerikanische Flagge fehlte ebenfalls nicht. Sie war wie ein Tuch unter der Decke entlang gespannt worden.
    »Wo willst du hin?«
    Ich deutete auf die Theke. »Die Hocker sehen bequem aus.«
    »Okay.«
    Wir setzten uns. Es gab genügend Beinfreiheit und auch genügend Personal. Man konnte in die Küche schauen, wo ebenfalls gearbeitet wurde, und der Chef des Ladens hielt seine wachenden Augen über den gesamten Betrieb. Er war ein bärtiger Mann, dessen rundes Gesicht glänzte. Seine Nase erinnerte an eine kleine Kartoffel. Die Augen waren schmal, sie schimmerten und befanden sich in ständiger Bewegung. An seiner Lederweste hatte er ein Handy befestigt.
    Vier Frauen unterstützten ihn hinter der Theke, wobei zwei von ihnen auch bedienten.
    Auf Tafeln konnten wir lesen, was es zu essen gab, aber uns interessierte zunächst einmal ein frisches Bier, denn die lange Fahrtzeit hatte uns durstig gemacht.
    Ich bestellte zwei große Bier.
    »Gut, und was wünschen die Gentlemen zu essen?«
    »Was ist mit einem Steak?« fragte Abe.
    »Ha, wir haben die besten in Texas.«
    »Dann nehme ich eines. Aber mit einer scharfen Soße und Bohnen.«
    »Geht in Ordnung.«
    Ich wußte noch nicht, was ich bestellen sollte. Die Hamburger sahen hier wirklich außergewöhnlich gut aus. Ich entschied mich für einen Hamburger mit Salat.
    Eine dunkelhäutige Schönheit in Westerntracht stellte das Bier vor uns hin. Es schäumte noch und zischte, und das Wasser lief mir noch mehr im Mund zusammen.
    Abe und ich stießen an. »Na denn, auf den Erfolg.«
    »Gut, daß du so denkst.«
    »Ich hatte eine schlechte Phase.«
    Das Bier war gut. Ein richtiger Genuß, auf den wir lange gewartet hatten. Die ersten beiden Gläser hatten wir rasch geleert und freuten uns schon auf die nächsten.
    Bis das Essen kam, dauerte es noch etwas. Ich wollte zur Toilette und rutschte vom Hocker. Der Weg führte mich an der rechten Thekenseite vorbei auf eine Tür zu, die blau gestrichen war und vor mir aufschwang.
    Der Gang dahinter sah aus wie eine Spielhalle ohne Automaten. Es leuchteten überall Lichter, und auf der Tür zur Herrentoilette war ein schießender Cowboy zu sehen.
    Der große Raum war sauber. Ein dunkelhäutiger Toilettenmann grinste jeden an, der den Raum betrat und kassierte später einen kleinen Obolus. Auch von mir.
    Alles war so herrlich normal. Es fiel mir schwer, mich daran zu gewöhnen, daß ich einen Killer jagte. Das wollte mir einfach nicht in den Kopf. Auch deshalb nicht, weil in den letzten beiden Tagen einfach nichts passiert war.
    Wir jagten noch immer einem Phantom nach, und allmählich wurde auch ich unruhig.
    Bevor ich zur Theke ging, warf ich noch einen Blick durch die Scheiben nach draußen. Da standen die Wagen wie stählerne Ungeheuer, aber auch eine andere Kraft rüttelte bereits an ihnen, denn ersten Böen trieben bereits Staubfahnen über den großen Platz hinweg.
    Die Musik war lauter gestellt worden. Keine Western-Klänge, sondern Madonnas Stimme klang aus den Lautsprechern. Ich setzte mich wieder neben Abe, der mit dem Eigentümer sprach. Die letzten Reste des Gesprächs bekam ich mit.
    Der Wirt sagte: »Nein, die Trucker hier haben ihn auch nicht gesehen. Es hat sich zwar herumgesprochen, daß es den Killer gibt, aber gesehen hat ihn keiner.«
    »War das alles?« fragte ich Abe.
    »Ja.«
    »Dabei sind die Wirte immer am besten informiert.«
    »Er nicht.«
    »Hast du ihm die Zeichnung gezeigt?«
    »Noch nicht. Außerdem kommt jetzt das Essen.«
    Die großen Portionen wurden von der lächelnden Schönheit serviert, und wir ließen es uns schmecken. Locker konnte ich nicht sein. Immer wieder dachte ich an den geheimnisvollen Killer, während es draußen immer dunkler wurde und der Sturm heulte.
    Wir saßen in einer Welt aus gelbem Licht, aus Gerüchen und Stimmen. Nur wenige Frauen befanden sich unter den Gästen. In einer Ecke saß ein Elternpaar mit zwei Kindern.
    Der Hamburger war super, und auch Abe Douglas verputzte sein Steak mit großem Appetit.
    Nachdem ich mir das letzte Salatblatt in den Mund geschoben hatte, stellte ich den Teller zur Seite.
    Danach folgte ein großer Schluck Bier, und ich konnte zufrieden sein.
    Der Wirt persönlich räumte ab. Wir bestätigten, daß es geschmeckt hatte, er freute sich auch und drehte sich dann noch einmal von der Durchreiche weg zu uns um. »Trucker seid ihr nicht, normale Touristen auch nicht, ihr stammt nicht aus Texas, also hat man euch geschickt, um den Killer zu
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